Mit dem Spruch von Zenetti
und dem Frühlingsblumenstrauß mitten im Schnee
wünschen wir allen
frohe und gesegnete Ostern
Das Bild zeigt die Spiegelung eines Baumes im Fluss, der an dieser Stelle einen leichten Strudel hat.
Für mich ein schönes Bild zum Thema Wahrnehmung. Je bewegter und turbulenter das Leben ist, umso unklarer und verzerrter ist das, was ich wahrnehme und sehe.
Manche sehen etwas ganz klar, weil sie sich Zeit nehmen, es in Ruhe und aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, andere können darauf entgegnen, da ist nichts, du bildest dir nur etwas ein. Und tatsächlich, sie sehen auch nichts, weil ihre Wahrnehmung, durch welche Turbulenzen oder blinden Flecke auch immer, dafür beeinträchtig ist.
So ist es auch mit dem Erleben eines persönlichen Gottes. Wenn ich glaube, dass es einen himmlischen Vater gibt, werde ich viele Erlebnisse haben, die dies bestätigen. Umgekehrt, wenn ich überzeugt bin, dass es einen persönlichen Gott, wie ihn die Bibel beschreibt, nicht geben kann, werde ich dafür genügend Anhaltspunkte finden, die meinen Glauben bestätigen.
Der Glaube gründet sich nicht auf Beweise, sondern lediglich auf Indizien, die für den Gläubigen durch Erfahrungen zur Gewissheit werden. Dieses Verständnis hilft im Umgang miteinander.
Die Begriffe Selbstaufgabe, Unterordnung, (blinder) Gehorsam hört man häufig bei Menschen, die in ihren Herkunftsländern nicht lernen konnten in Freiheit zu leben oder mit der Freiheit verantwortlich umzugehen. Es ist tragisch, dass diese Alltagserfahrungen häufig massiv den persönlichen Glauben dieser Personen prägen.
Unser Spruch geht von Menschen aus, die einerseits frei sind in ihrem Denken und Fühlen und andererseits innerlich ein Einheit darstellen, nicht irgendwie als Persönlichkeit gespalten sind.
Solche Persönlichkeiten können Beziehungen eingehen und Beziehungen pflegen. Dies gilt für Menschen wie für Gott. Jesus sagt: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand!“ (Matth, 22, 37).
Gute Beziehungen pflegen, sich auf andere einlassen können, lieben können, Unstimmigkeiten ansprechen und lösen zu können – das ist Leben pur, das Gott jedem Mensch anbietet.
Dem Spruch ist nichts mehr hinzuzufügen. Beispiele, die die Aussage belegen, finden wir tagtäglich in den Medien.
Deshalb möchte ich den Spruch ins Positive drehen.
„Der Segen für den, der ehrlich und sensibel ist, ist nicht nur, dass er als glaubwürdige Person angesehen wird, sondern dass er selbst auch anderen glauben / vertrauen kann.“
Ehrlichkeit ist ein Zeichen von Stärke und Mut und gleichzeitig eine scharfe Waffe. Ohne Sensibilität verursacht Ehrlichkeit starke Verletzungen. Ehrlichkeit mit Sensibilität ist für alle ein großer Segen. Dies wünschen wir allen
Der Spruch von Mark Twain hörte sich schräg und unlogisch an, aber aus meiner Sicht beschreibt er gut unsere aktuelle Zeit.
Aktionismus vielerorts, in der Politik ganz besonders. Nicht die Ursache angehen, sondern Ankündigungen und Aktionen, die bei der Masse und in den Medien gut ankommen, gerne auf Kosten von Schwachen, Ausländern, Andersdenkenden. In vielen Unternehmen ist es nicht besser: Strategien, Neuausrichtungen, Umorganisationen überschlagen sich, das eine ist noch nicht abgeschlossen, schon fängt das nächste an nach dem Motto: „höher, schneller, weiter“ – alles ohne ein wirkliches Ziel.
Kann es in unserer volatilen Zeit (ständig und schnell verändernd) überhaupt noch verlässliche und konstante Ziele geben?
Die Zusage Jesu kann hilfreich sein, die er in Bezug auf Alltagssorgen gemacht hat: „Trachtet vielmehr zuerst nach Gottes Reich und seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“(Mt 6,33)
Gottes Welt reißt uns heute nicht aus dieser Welt heraus, aber ermöglicht doch einen anderen Blick darauf. Seine Gerechtigkeit, seine Werte sind kontrastreich zu dem, was wir tagtäglich erleben, und geben damit gute Orientierung und Sicherheit.