Wir kümmern uns um Kleinigkeiten immer perfekter…

 

Das Foto zeigt ein Werk in dem von Andre Heller gestalteten Garten am Gardasee und regte mich an zu reflektieren, wie Menschen sich in ihrer kleinen und engen Welt verhalten.

Je enger die Welt(sicht), umso bedeutender werden Kleinigkeiten. Eine Verbesserung in dieser Welt führt unweigerlich zum Perfektionieren dieser zwangsläufig kleinen Elemente.

Um sich jedoch mit Wesentlichem beschäftigen zu können, bedarf es einer größeren Welt und einer weiteren Sichtweise.

Paulus beschreibt als Bleibendes und damit Wesentliches: „Was für immer bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe.“ (1. Kor. 13,13)

Jesus formuliert es besonders drastisch: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den zehnten Teil von Kräutern wie Minze, Dill und Kümmel und lasst dabei die viel wichtigeren Forderungen des Gesetzes außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue.“ Matth. 23,23

Das Wesentliche „isch hald edd“ *) die Summe aller Kleinigkeiten, sondern braucht Raum und Weite in einer eigenen Welt.

Wir wünschen allen Gottes Segen bei diesen Gedanken.

*) schwäbisch: „es ist eben nicht“ 

Selbstbild – Fremdbild – Gottesbild

Es ist eine Tragik, dass es eine ganze Reihe von Menschen gibt, die sich von der scheinbaren Meinung anderer über sie (sogenannte öffentliche Meinung, Dorftrasch…) beeinflussen lassen. Für solche Menschen kann der Spruch wie eine Befreiung wirken oder aber auch als Bedrohung, denn jetzt müssen sie aktiv werden und selbst entscheiden, was sie wollen und nicht mehr einfach der scheinbaren Meinung anderer nachgeben. Das Thema Selbstbild – Fremdbild ist hat jedoch seine Bedeutung, es ist ein wichtiger Faktor für ein Leben in guter Balance. Sich bewusst zu machen, wie sehe ich mich und das, wenn möglich, irgendwie an Bildern oder Texten festmachen. Andererseits helfen konkrete Beschreibungen von Menschen, die mich kennen und zu denen ich eine vertrauensvolle Beziehung habe, wie sie mich sehen, generell oder in einer speziellen Situation. Das bringt einen in der Selbsterkenntnis voran und hilft manchem, sich (narzisstisch) nicht zu verrennen. In Fortsetzung des Gedankens der vorigen Spruchkarte sind die Aussagen Jesu und damit Aussagen Gottes zu uns Menschen ebenfalls ein Fremdbild, die es zu berücksichtigen gilt, hier ganz besonders bei fundamentalen Lebensfragen wie Selbstannahme, Schuld und Tod.

Ohne Jesus Christus wissen wir nicht….

Es ist für viele, auch für mich, eine Gewissheit, dass wir Menschen zum Ebenbild Gottes geschaffen sind und damit in unserem Inneren (Herzen, Seele, Gemüt…) dieses Verlangen nach Gott eingepflanzt ist. Deshalb steckt in dem Spruch von Blaise Pascal besonders viel Weisheit für jeden, der sich, egal wann, auf dem Weg zur lebenslangen Selbstfindung aufgemacht hat. Das Wesentliche auf diesem Weg ist das Gottesbild, das uns leitet. Kritiker sagen, das Gottesbild ist die Projektion unserer eigenen Sehnsüchte. Diese Aussage zeigt, dass das Gottesbild, egal ob ich an Gott glaube oder nicht, ganz eng mit meinem Innersten verbunden ist. Als Gläubige können wir diese Beziehung von zwei Seiten betrachten. Mein Gottesbild hat viel mit meiner Erziehung und Erfahrung zu tun. Für Christen gibt es noch eine weitere Perspektive zum selben Thema. Jesus als Sohn Gottes zeigte den Menschen wie Gott wirklich ist, in Jesu Handeln und Reden finden wir die höchste Offenbarung Gottes, nicht abstrakt, sondern ganz praktisch in Lebensbeschreibungen und herausfordernden Aussagen und Predigten. Die vier Evangelien (gute Nachricht) sind voll davon – herzlichen Dank für diese Schriften.

Managerperspektive ist ein gnadenloser Antreiber

Meine Frau hat von ihrem Chef berichtet, wie er seine offenen Punkte auf ein Whiteboard schreibt und nach der Erledigung immer abgewischt hat, bis sie den Vorschlag machte es nicht abzuwischen, sondern durchzustreichen. Ich finde das einen genialen Vorschlag, denn er zeigt nicht nur auf was noch zu tun ist, sondern auch was bereits getan wurde. Viele nehmen für sich selbst eine Managerperspektive ein, egal was schon alles getan wurde, wirklich wichtig ist allein das, was noch zu leisten ist. In dieser Perspektive treiben sich Menschen an, so viel wie möglich aus sich selbst herauszuholen. Die Perspektive eines Freundes ist anders: Schau doch mal auf das, was du schon alles geleistet hast, sei stolz darauf und schätze das Erreichte, bevor du das nächste To Do angehst. Leider sehen viele Gott auch in einer Managerperspektive (es ist nie genug) statt in der Perspektive eines Freundes. Statt Antreiben sagt Jesus: „Ich bin der gute Hirte. Ein guter Hirte setzt sein Leben für die Schafe ein.“ Joh. 10,11. Herzlichen Dank an Gott für diese Perspektive.