Mit Freude seinen Weg gehen

Immer wieder begegne ich Menschen, die werben für ein ewiges Leben gekoppelt mit Entsagungen gegenüber (weltlichen) Freuden und leben damit in der ständigen Angst in irgendetwas zu geraten, durch das sie die Zusage des ewigen Lebens verlieren. Wer am Weg keine Freude hat, hat das Ziel verfehlt. Jesus macht zu Anfang seiner Bergpredigt deutlich, dass der Weg seiner Nachfolger von Freude geprägt ist, auch wenn einem dabei nicht immer zum Lachen zumute ist. Das Leben, das Jesus uns Menschen schenkt, schenkt er uns ja nicht erst auf der neuen Erde, sondern zu dem Zeitpunkt, an dem wir uns für ihn entscheiden. Auch das Reich Gottes wird nicht erst auf der neuen Erde aufgerichtet werden, sondern ist seit Jesu Erdendasein bereits mitten unter uns – jammerschade, dass dies oft so wenig sichtbar wird und damit vielen suchenden Menschen verborgen bleibt. Grund zur Freude ist, dass, egal wie groß unsere Schuld ist, wir Vergebung erfahren, wenn wir darum bitten, und damit frei, unbelastet, dankbar und fröhlich leben dürfen. Wir wünschen allen Gottes Segen und viele Freude auf ihrem Weg.

Gedenken

Vergangenen Sonntag waren wir am Holocaust-Mahnmal in Amsterdam, wenige Stunden nach dem nächtlichen massiven Angriff auf Israel durch den Iran. Bei dem Mahnmal ist auf jedem Ziegelstein ein Name mit Geburtsdatum und Alter aufgeführt, insgesamt 102 000 Namen derer, die in den KZs umgekommen sind – 1000 Backsteine ohne Namen stehen für die Namenlosen. Über den Namen in den Mauern sind Spiegel angebracht, in denen sich die Umgebung spiegelt und so die Gegenwart mit der Vergangenheit verbindet. Ziegelsteinstelen und Spiegel bilden von oben gesehen das hebräische Wort „Gedenken“. Wie geht man mit solch unmenschlichem Unrecht um? Wie kann Gedenken aussehen? Ein russisches Sprichwort sagt: „Vergib deinen Feinden, aber vergiss ihre Namen nicht“. Das Mahnmal zeigt für mich, „Gedenken“ verbindet Vergangenheit und Gegenwart. In der Vergangenheit stecken zu bleiben, ist genauso schädlich wie sie zu ignorieren. Solch ein Gedenken führt zu Schlussfolgerungen und Maßnahmen. Wir wünschen allen Gottes Segen hin und wieder Zeit und Ruhe zum Gedenken im Hier und Jetzt über Erfahrungen der Vergangenheit.

Vertraut SEIN mit Gott

Das Foto zeigt einen Baumstamm, der in der Donau schwimmt, und Bäume, die sich darin spiegeln, aufgenommen bei strahlendem Sonnenschein. Für mich ein Bild für Menschen, die alles etwas düster betrachten. Unser Spruch sagt, es geht nicht um (farbenfrohe) Erlebnisse und Visionen im Glauben, sondern um die Vertrautheit mit Gott, die das Leben froh macht. Wie viele Familien sind auf der Flucht und müssen oft unter menschenunwürdigen Gegebenheiten leben. Trotz der bedrückenden Situation zeigen manche dennoch eine gewisse Zufriedenheit, weil sie nicht allein sind, sondern als Familie zusammen sein können. Wir finden dies auch bei frisch Verliebten, egal was passiert, Hauptsache sie sind zusammen. In solch einer Vertrautheit dürfen Kinder Gottes leben und darüber dankbar und fröhlich sein. Diese Vertrautheit mit Gott wünschen wir allen.

Erlösung ist Sieg über die Sünde

Ostern ist vorbei, das Wetter war durchwachsen, hätte besser sein können!! War’s das?? Die Emmausjünger sprachen nach ihrer Begegnung mit dem auferstandenen Jesus: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“ Mir kam an Ostern wieder die Feststellung in der Süddeutschen Zeitung vor vielen Jahren in Erinnerung: „Wenn der Satz „Jesus lebt“ geglaubt würde, müssten den Christen eigentlich Flügel wachsen, die Gemeinden müssten vor Kraft strotzen, ihre begeisterten Mitglieder müssten an Ostern durch die Straßen rennen und jedem ins Ohr brüllen: „Gott lebt! Wirklich, er lebt!“ Stattdessen stehen sie mit allen anderen im Stau auf der Autobahn“. Was ist so wichtig geworden, dass das Zentrum im christlichen Glauben nicht mehr unübersehbar im Mittelpunkt steht? Wenn Christus zwar auferstanden ist, aber für mich keine fundamentale Relevanz mehr hat, was ist passiert? Mit diesen (selbst-) kritischen Gedanken wünschen wir auch dieses Mal allen eine gesegnete Woche.