Hochseetauglich sein im Leben

Aktuell bin ich mit einer Crew auf einem Segeltörn in Kroatien. Die Windvorhersage ist so, dass wir angenehm segeln können, kurzzeitig kann es etwas stürmisch werden, das wird dann ungemütlicher – Angst jedoch muss niemand haben. Unsere Segelyacht ist hochseetauglich und die ganze Crew zu dem Zeitpunkt dann mittlerweile auch. Hochseetauglich sein im Leben, nicht nur wenn kurze Wetterfronten durchziehen, sondern wenn es dauerhaft an unterschiedlichen Stellen in Orkanstärke stürmt. Obwohl wir uns engagieren, trotzdem fegt der Orkan ungehindert weiter. Hochseetauglich sein im Leben heißt für mich, sich in allen Situationen selbst von Gott getragen zu wissen und, hier wird mein Gottvertrauen aufs stärkste gefordert, dass auch die Menschen in ihrer Not und Verzweiflung in seiner Hand sind. In diesem „unglaublichen“ Gottvertrauen schmerzt es trotzdem, wenn wir Leid und Verzweiflung von Menschen vor Augen geführt bekommen, wir unsere Hilflosigkeit spüren und angesichts der Ungerechtigkeiten Wut aufkommt. Wenn ich das Gott abgeben kann, muss es sich nicht in meinem Innersten breit machen und mich runterziehen – Gott sei Dank.25

Christ SEIN und Kirche

Eine Kirche zu haben, in der man sich wohlfühlt, in der sich Menschen mit ihren unterschiedlichen Ideen und Gaben einbringen und ich mich auch selbst einbringen kann, ist ein großes Geschenk, für das man sehr dankbar sein kann.Im Glauben geht es um Erlösung von Schuld und da kann eine Kirche keinen Beitrag dazu leisten, Vergebung der Schuld und Gnade gegenüber dem Schuldiggewordenen liegt allein in der Hand Gottes.

Kirche kann man als Verein von Gläubigen ansehen. Wie in einem Gesangsverein gibt es Sängerinnen und Sänger, aber auch Mitglieder, die nicht singen, aber oft bei Festen kräftig anpacken und damit auch ein Segen sind für den Verein – durch diese Aktivitäten werden sie aber keine Sänger.

Jedes Engagement in der Kirche hilft, die Kirche attraktiv und als Zufluchtsort für notleidende Menschen zu machen, gleichzeitig ist jeder aufgefordert unabhängig von kirchlichen geistlichen Aktivitäten selbst eine Beziehung mit Gott zu leben.

Wir wünschen allen die Zugehörigkeit zu einer lebendigen Kirche, vor allem aber die ganz persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus.

Die Hass predigen, erlösen euch nicht


Es ist zu beobachten, wie „Otto Normalbürger“ in den Bann von Menschen gezogen werden, die Misstrauen und sogar Hass predigen. Bei manchen „Otto Normalbürgern“ scheint sich viel Frust und Enttäuschung angesammelt zu haben, die hier kanalisiert werden und ihnen hilft, „mal richtig Dampf abzulassen“. Einmalig für kurze Zeit mag es eine Hilfe sein, auf Dauer ist es brandgefährlich, wird man doch ständig mit „Wahrheiten“ versorgt, die Frust und Hass ständig steigern. Unser Spruch lautet: Wisset, die euch Hass predigen, erlösen euch nicht, ja, sie meinen es nicht einmal gut mit dir.

Erlösung – ganz allgemein formuliert, ist Befreiung vom Negativen und führt damit weg vom Negativen, die Blickrichtung ist auf das Positive gerichtet, das einen im Wesentlichen leitet.

Jesus hat seine Jünger davor gewarnt, Enttäuschungen in Aggression zu kanalisieren, auch nicht für einen scheinbar guten oder sogar frommen Zweck. „Einer von ihnen (seinen Jüngern) ging auch gleich auf den Diener des Hohenpriesters los und schlug ihm das rechte Ohr ab. Aber Jesus rief: »Halt! Hört auf!« Und er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn. (Lk. 22, 50f)  

Wir wünschen allen, die Sehnsucht und Erfahrung der Erlösung.

Hoffnung, dass alles Sinn hat

Diesen Spruch gab es bereits vor 11 Jahren auf einer Spruchkarte und wurde von mir in den letzten Jahren häufig zitiert. Was ist das Besondere an dieser Aussage von Vaclav Havel? Es ist diese unerschütterliche Gewissheit, dass alles, was geschieht, einen Sinn hat, unabhängig von meiner Meinung oder Überzeugung. Eine solche unerschütterliche Gewissheit gibt in der aktuellen Situation Orientierung und Sicherheit. Gläubige Menschen sehen sich in Gottes Hand geborgen unabhängig davon, was um sie herum passiert und was mit ihnen selbst passiert – „du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“. Wie kann ein Mensch zu solch einer Gewissheit kommen? Nicht durch abstrakte, weltfremde Diskussionen, sondern durch ganz real im Leben gemachte Erfahrungen. Persönliche Krisen, in denen man hilflos versucht, sich an jeden Strohhalm zu klammern, der irgendwo sichtbar ist, sind die Momente, in denen Vertrauen in Gott wachsen kann, selbst dann, wenn es anders ausgeht, wie gewünscht oder wofür gebetet wurde. Wir wünschen allen Gottes Segen mit dieser Zuversicht.