Praxis ohne Theologie leistet immer noch mehr als Theologie ohne Praxis

…Praxis ohne Theologie leistet immer noch mehr als Theologie ohne Praxis. Jesus erzählt in der Geschichte vom Weltgericht (Matth. 25) von Menschen, die angepackt haben und für die es so selbstverständlich gewesen ist zu helfen, dass ihnen das im Einzelnen gar nicht mehr bewusst war. Diesen Menschen spricht Jesus das Bürgerrecht in seinem Reich zu. Es gibt auch andere, die erst einmal „studieren“ wollen, ob es überhaupt der Wille Gottes ist, sich hier zu engagieren, die Zeit und der Aufwand könnte ja woanders besser eingesetzt werden, und so „studieren“ sie ausführlich jedes Problem … Es gibt sogar Diskussionen und Streit in der Theologie, die völlig an der Lebenswirklichkeit von Menschen vorbeigeht, nichtsdestotrotz berufen sich die Diskutierenden und Streiter auf Gott. Evangelium von Jesus Christus hat mit all dem nichts zu tun. Evangelium basiert auf einfachen und verständlichen Prinzipien mit dem einzigen Ziel, dass das Leben der Menschen sich im Alltag verbessert und darüber hinaus Gott suchende Menschen die Gewissheit bekommen, dass sie Bürger seines Reiches sind. Dies gibt dem Leben zusätzliche eine Perspektive und Lebensqualität. Gott sei Dank für diese gute Nachricht.

Gute Wort können Türen öffnen!

…gute Worte können Türen öffnen!“

Worte sind ein ganz wesentlicher Zugang zu Menschen. Jedoch sind Menschen ganz unterschiedlich, die einen sind offen, andere vorsichtig, wieder andere eher verschlossen. Die Wirkung von Worten kann deshalb ganz unterschiedlich ausfallen.

Gedanklich habe ich ein paar Zeitgenossen vor mir, die meinen, ihre  spezielle Wahrheit jedem offen und direkt zu sagen, zu schreiben oder zu twittern, ob es passt oder nicht passt.

Offene Worte können zum Segen werden, wenn sie durch die 3 Siebe von Sokrates durchgerüttelt wurden.

  • Bist du sicher, dass es wahr ist, was du sagen möchtest?
  • Ist es gut, was du sagen willst?
  • Ist es notwendig, dass du es sagst?

Gute Worte können Türen öffnen, können Brücken bauen, können Menschen miteinander verbinden. Unser Vater im Himmel kommuniziert auf diese Weise, durch seinen Sohn und durch seinen Geist, genau um Menschen zu öffnen und mit ihnen in Verbindung zu kommen. Dafür ganz herzlichen Dank dafür.

Wenn die Lösung das Problem ist…

In unserer komplexen Welt, in der der „komplette“ Überblick nicht mehr möglich ist, macht sich in zunehmendem Maße die Strategie breit, sofort einfache Lösungen oder Schuldige parat zu haben. Hauptsache, es gibt keine offenen Fragen, die ein Nachdenken oder sogar Diskussion erfordern. Dies ist zunehmend im Privaten wie auch in der Gesellschaft, der Politik und manchmal sogar in Kirchen zu beobachten. Diese Einstellung hat leider gravierende Folgen. Paul Watzlawick zitiert in einem älteren Video in bewundernswerter Klarheit: „Wer glaubt, die endgültige Lösung zu haben, wird früher oder später sich berechtigt fühlen, Gewalt anzuwenden.“ Deutlich früher schrieb Paulus: „Unser Wissen ist Stückwerk…“ (1.Kor. 13,9), das gilt im Privaten genauso wie in der Gesellschaft, der Politik und in Kirchen. D. h. alle unsere Lösungen sind Stückwerk und bedürfen der regelmäßigen Überprüfung. Diese Erkenntnis führt zu Demut, die essentielle Voraussetzung für das ist, was im Leben allein zählt und womit 1.Kor. 13 endet: „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“

einmal SEIN

Kindern wird auf vielfältige Weise deutlich gemacht, dass sie einmalig sind „Du bist und bleibst einmalig, niemand lacht wie du, einzigartig auf der Welt, einmalig, einmalig.“

Wenn Kinder in der Schule oder in Vereinen sind, ist das mit der Einmaligkeit nicht mehr so leicht. Alle Systeme, dazu gehören auch Schulen, Vereine, Unternehmen und sogar Kirchen, können nur gut funktionieren, wenn eine gewisse Konformität vorhanden ist, für manche ist sogar eine gewisse Uniformität wichtig. Mir fällt hier der Satz Jesu aus einem ganz anderen Zusammenhang ein: „Wenn ihr nicht werdet wie die Kinder…“ (Matth. 18,3)

Noch schlimmer finde ich, dass nicht wenige Gott dem menschlichen Denken gleichmachen möchten. Gott ist einzigartig und ganz anders als wir. Gottes Handeln wird geleitet von seiner Gerechtigkeit, die so ganz anders ist als unsere Vorstellungen dazu. Gott sei Dank, dass er uns nicht gleich ist und jeden in seiner Einmaligkeit annimmt.

Das Gegenteil von Vertrauen ist Kontrolle

Viele kennen den Spruch „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“, der im Alltag scheinbar überall präsent ist. Kontrolle hat Nebenwirkungen. Wo sich Kontrolle breit macht, schwindet der Raum für Vertrauen. Wer kontrolliert, bewertet zwangsläufig in richtig oder falsch. Bei peniblen Menschen ist der Toleranzbereich besonders eng, da kann so gut wie nichts richtig gemacht werden. Vertrauen heißt, Risiko eingehen. Risiko eingehen können jedoch nur starke Menschen, Menschen mit einem starken Selbstvertrauen, gläubige Menschen zusätzlich mit einem starken Gottvertrauen. Wir erleben in unserer Gesellschaft und in Organisationen heute genau das Gegenteil.  Ein immer dichteres Netz an Überwachung und Kontrollen breitet sich „unkontrolliert“ aus. Es sind schwierige Zeiten, in denen wir uns zurechtfinden müssen, ohne dabei unser Vertrauen zu Mitmenschen und zu Gott zu verlieren. „Werft dieses Vertrauen auf den Herrn nicht weg, was immer auch geschieht, sondern denkt an die große Belohnung, die damit verbunden ist!“ (Hebr. 10,35) Wir wünschen allen Gottes Segen auf diesem Weg.