Mit Leib und Seele leben

Es ist faszinierend welche Kreativität und Genialität Gott in den Menschen hineingelegt hat. Diese Installation im Christmas Garden der Wilhelma in Stuttgart zeigt nur einen winzig kleinen Teil davon.

Gott ist Schöpfer und durch Jesus Christus Erlöser zum Leben, ganzheitlich mit Leib und Seele, d. h. mit allen Sinnen, Verstand und Vernunft. So von Gott beschenkt, macht mich das dankbar und demütig, gleichzeitig verbunden mit einer verantwortlichen Nutzung dieser Fähigkeiten.

Nicht im Sinne des Schöpfers ist es, meinen Verstand über ihn zu stellen – wie es religiöse Fanatiker oft lautstark und medienwirksam zelebrieren.

Es ist auch nicht im Sinne des Schöpfers, wenn meine sinnliche Wahrnehmung zum alleinigen Kompass im Leben wird – Achtsamkeit ist wichtig, aber Achtsamkeit erlöst mit nicht. Provokant ausgedrückt, wenn Achtsamkeit zur Religion wird, bin ich nicht erlöst von meinen Sünden, aber ich fühle mich darin deutlich wohler.

Die beginnende Adventszeit ist eine gute Gelegenheit, in Ruhe besinnliche Zeiten zu erleben, um über mich selbst, über meine Beziehungen zu lieben Menschen und zu Gott zu reflektieren und in sie zu investieren.

Wir wünschen allen eine gesegnete Adventszeit

Ruhe finden…

Das Foto der heutigen Spruchkarte zeigt die Spiegelung eines Hauses in einem der Memminger Kanäle, die die Stadt durchziehen. Für mich ein gutes Bild, je größer die Unruhe desto größer wird die Wahrnehmung verzerrt. Die Aussage von Marie von Ebner-Eschenbach ist Paradox: meist ist die Angst (Unruhe) vor dem eigentlichen Unglück größer, als wenn das Befürchtete dann tatsächlich eingetroffen ist, ja es kann sich manchmal sogar mitten im Unglück Ruhe einstellen. Nach einigem Nachdenken, eigentlich logisch, wenn die Situation da ist, kann ich mich darauf konzentrieren an konkreten Lösungen zu arbeiten. Wie kann der Unruhe durch die Furcht vor dem Unglück begegnet werden? Einen guten Gedanken finde ich in der Aussage von Jesus: „Dies alles habe ich euch gesagt, damit ihr in meinem Frieden geborgen seid. In der Welt wird man euch hart zusetzen, aber verliert nicht den Mut: Ich habe die Welt besiegt!“ (Joh. 16,33) Sich in Jesus geborgen zu wissen ist ein gigantisches Angebot, es ändert nicht die Umstände, viel entscheidender ist meine Sichtweise darauf. Diese Geborgenheit führt zu einer klaren, nicht verzerrten Betrachtung der Situation, oft schon der erste Schritt auf dem Weg zu einer Lösung. Gott sei Dank für diese Gewissheit.

Mensch SEIN braucht Nähe

Es Gefühl, diese beiden jungen Waisengeparde streicheln und kraulen zu können. Ihr intensives Schnurren hat man nicht nur gehört, sondern richtig gespürt. Dieses tolle Erlebnis ist nur bei absoluter Nähe möglich. Es braucht etwas Mut, sich ihnen überhaupt zu nähern, und man muss sich dann auch trauen, sie richtig am Hals zu kraulen Für mich macht diese Erfahrung deutlich, dass die gesamte Schöpfung damals auf Nähe angelegt war und diese Sehnsucht nach Nähe bis heute existiert. Heute ist Nähe nicht immer möglich und auch nicht immer gut, ja Nähe kann in Einzelfällen sogar tödlich sein. Wahrscheinlich nehmen deshalb immer mehr eine distanzierte Haltung ein. Wenn sie etwas äußern, versuchen sie so wenig wie möglich von sich persönlich preiszugeben und reden dann oft aus einer Metaebenesicht, in der sich der Betrachter über die Situation stellt und sich damit aus dem System herausnimmt. Das ist meist hilfreich für die Situation, jedoch Menschen, die dies als Grundhaltung eingenommen haben, verarmen emotional und beziehungsmäßig. Die Schöpfung ist auf Nähe angelegt, auch auf Nähe zum Schöpfer. Durch Nähe sind unbeschreibliche Erfahrungen möglich, die das Menschsein so bereichert.

Sagt mir jemand, wo ich hin will?

Der Spruch von Karl Valentin ist aktueller denn je. Manche Menschen klammern sich in ihrer Orientierungslosigkeit an Machtmenschen, die eine klar alternativlose Richtung ansagen, andere verlieren sich in endlosen Diskussionsrunden, in denen sie hoffen, von anderen in derselben Situation profieren zu können, wieder andere lassen sich von Influencern aller Couleur beeinflussen, um wenigsten IN zu sein, einige investieren in hochdotierte Selbsterfahrungstrips …

Die zunehmende Orientierungslosigkeit wird in den unterschiedlichsten Varianten ganz bewusst ausgenutzt. Dabei gehört die Suche nach dem Sinn und dem Lebensziel zum ureigensten Menschsein, es gehört zum Design des Schöpfers.

Es ist die Suche nach dem, wie Gott mich in meiner Einzigartigkeit geschaffen hat. Auf die Frage: „Können Sie mir sagen, wo ich hin will?“ sagt die Bibel: zu Gott, zu mir selbst und zu meinen Mitmenschen. Der Schlüsseltext von Jesus lautet: “Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, mit ganzer Hingabe und mit deinem ganzen Verstand! Dies ist das größte und wichtigste Gebot. Ein zweites ist ebenso wichtig: Liebe deine Mitmenschen wie dich selbst! Mit diesen beiden Geboten ist alles gesagt, was das Gesetz und die Propheten fordern.« (Mt. 22,36-40)

Gott sei Dank für dieses Angebot der Orientierung, ohne jeden Zwang.