
Hochseetauglich sein im Leben

Eine Kirche zu haben, in der man sich wohlfühlt, in der sich Menschen mit ihren unterschiedlichen Ideen und Gaben einbringen und ich mich auch selbst einbringen kann, ist ein großes Geschenk, für das man sehr dankbar sein kann.Im Glauben geht es um Erlösung von Schuld und da kann eine Kirche keinen Beitrag dazu leisten, Vergebung der Schuld und Gnade gegenüber dem Schuldiggewordenen liegt allein in der Hand Gottes.
Kirche kann man als Verein von Gläubigen ansehen. Wie in einem Gesangsverein gibt es Sängerinnen und Sänger, aber auch Mitglieder, die nicht singen, aber oft bei Festen kräftig anpacken und damit auch ein Segen sind für den Verein – durch diese Aktivitäten werden sie aber keine Sänger.
Jedes Engagement in der Kirche hilft, die Kirche attraktiv und als Zufluchtsort für notleidende Menschen zu machen, gleichzeitig ist jeder aufgefordert unabhängig von kirchlichen geistlichen Aktivitäten selbst eine Beziehung mit Gott zu leben.
Wir wünschen allen die Zugehörigkeit zu einer lebendigen Kirche, vor allem aber die ganz persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus.
Es ist zu beobachten, wie „Otto Normalbürger“ in den Bann von Menschen gezogen werden, die Misstrauen und sogar Hass predigen. Bei manchen „Otto Normalbürgern“ scheint sich viel Frust und Enttäuschung angesammelt zu haben, die hier kanalisiert werden und ihnen hilft, „mal richtig Dampf abzulassen“. Einmalig für kurze Zeit mag es eine Hilfe sein, auf Dauer ist es brandgefährlich, wird man doch ständig mit „Wahrheiten“ versorgt, die Frust und Hass ständig steigern. Unser Spruch lautet: Wisset, die euch Hass predigen, erlösen euch nicht, ja, sie meinen es nicht einmal gut mit dir.
Erlösung – ganz allgemein formuliert, ist Befreiung vom Negativen und führt damit weg vom Negativen, die Blickrichtung ist auf das Positive gerichtet, das einen im Wesentlichen leitet.
Jesus hat seine Jünger davor gewarnt, Enttäuschungen in Aggression zu kanalisieren, auch nicht für einen scheinbar guten oder sogar frommen Zweck. „Einer von ihnen (seinen Jüngern) ging auch gleich auf den Diener des Hohenpriesters los und schlug ihm das rechte Ohr ab. Aber Jesus rief: »Halt! Hört auf!« Und er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn. (Lk. 22, 50f)
Wir wünschen allen, die Sehnsucht und Erfahrung der Erlösung.
Über die Osterfeiertage haben wir eine Radtour durch das Altmühltal gemacht und haben viele Kruzifixe gesehen, das war besonders an Karfreitag sehr beeindruckend. Wir haben auch einen Halt an der Weidenkirche in Pappenheim eingelegt.
Am Ostersonntag fanden wir dann viele aufwändig mit Eiern geschmückte Osterbrunnen, tolle Fotomotive – aber nichts, was an das leere Grab und die Auferstehung Jesu erinnert.
Wir haben mit dem Kreuz und dem Kruzifix eindrucksvolle Darstellung des Todes Jesu, aber, egal, wie sehr ich mich bemühte, ich finde kein Zeichen, das eindrucksvoll die Auferstehung Jesu darstellt. Dabei ist es doch erst die Auferstehung Jesu, die seinen Tod am Kreuz für mein Leben relevant macht.
Der christliche Glaube gründet ganz wesentlich auf die Auferstehung Jesu, die dokumentiert, dass Jesu dem Tod die Macht genommen hat und damit unsere Erlösung möglich wurde.
Paulus macht deshalb folgende fundamentale Aussage: „Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube eine Illusion; die Schuld, die ihr durch eure Sünden auf euch geladen habt, liegt dann immer noch auf euch.“ 1. Kor. 15, 17
Gott sei von Herzen Dank für dieses Angebot der Erlösung.
Auch wenn wir es oftmals nicht wahrhaben wollen, es gibt einen Konflikt zwischen Gut und Böse, das wird uns in den letzten Tagen deutlich vor Augen geführt. Entscheidend ist die Frage, wer wird der Sieger sein. Als Christen vertrauen wir, dass durch Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung er das Böse besiegt hat. Der Kampf ist gewonnen, das Urteil über das Böse gefällt – aber, aber leider noch nicht vollstreckt.
Bei all dem Leid, das wir in den Medien zu sehen bekommen, ist der Glaube an diesen Sieg oft eine Herausforderung.
Jesu Tod und Auferstehung, deren wir an Ostern besonders gedenken, hat auch eine ganz persönliche Bedeutung. Wenn Jesus das Böse besiegt hat und jedem anbietet, dass er das für jeden Menschen gemacht hat, der dies annimmt, dann ist er auf der Seite Jesu. Dieses Leben hat ein anderes Vorzeichen und damit auch eine andere Qualität.
„»Der Tod ist verschlungen in den Sieg.“ (1. Kor. 15, 54).
Das ist die Botschaft von Ostern.
Gott sei von ganzem Herzen Dank dafür.
In Sehnsucht vereinen sich zwei Aspekte, einmal das innige Verlangen nach einer Person, Dingen … und das Gefühl, durch dieses innige Verlangen enttäuscht werden zu können.
Beides trifft zu auf Gottes Sehnsucht: „Gott hat diese ganze Welt so in seiner Liebe umfasst, dass er seinen Sohn, der sein Ein und Alles war, hingab.“ (Joh. 3,16)
Die Sehnsucht Gottes ist so groß, dass er bereit ist, Enttäuschungen zu ertragen, dass Menschen ihm nicht vertrauen trotz seiner Liebe, die er mannigfach bezeugt. „Keiner, der sein Vertrauen auf ihn setzt, geht verloren. Wer aber ihm vertraut, der hat damit das Leben voller Ewigkeit.“
Der Mensch, nach dem sich Gott sehnt, ist nicht vollkommen, sondern einfach ein Mensch, der Gott vertraut. Und wie aus vielen Puzzlestücken mit der Zeit ein immer klareres Bild entsteht, so entwickelt sich auch der Mensch, ohne jemals ganz fertig zu sein – auch nicht im hohen Alter.
Wenn es Bereiche gibt, in denen keine Kontur erkennbar ist – was soll‘s, das ist für Gott nicht relevant, relevant ist für ihn allein das Vertrauen, dass ich durch seinen Sohn das Leben in Fülle habe und dieses Leben in großer Dankbarkeit gestalte.