Kein Mensch mag Krisen und schon gar nicht wünscht man sich Krisen herbei. Im Nachhinein betrachtet, können Krisen segensreich sein. Von meinen Krisen, davon gab es eine ganze Reihe, teilweise sogar richtig heftig, möchte ich im Nachhinein keine missen, jedes Mal führte sie zu einer Veränderung, die sonst eher nicht möglich gewesen wäre.
Wir leben aktuell in einer Zeit, in der man das Wort Krise schon fast nicht mehr hören kann. Die ganze Welt bis teilweise ins persönliche Umfeld hinein ist im Umbruch.
Man kann so eine Zeit als Chance sehen über das eigene Leben und die eigenen Gewohnheiten nachzudenken. Vielleicht stellt man fest, es hat sich bei mir, vielleicht gar nicht so bewusst, manches geändert, aber die „alten Gewohnheiten“ sind unverändert. Es kann eine Chance sein in sich hineinzuhorchen, was macht diese schwierige Situation mit mir, was kann ich tun, damit es mir dabei besser geht. Und wenn ich dies weiß und das dann auch tue, nicht nur einmal, sondern regelmäßig, kann es zu einer neuen Gewohnheit werden.
Wir wünschen allen Gottes Segen bei diesen Gedanken
Auf unseren heutigen Spruch kam ich über den Text in Lukas 4, 16-30: „Und Jesus kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge…“. Er las aus dem Propheten Jesaja, der eine Zeit der Gnade und Befreiung vorhersagte, und Jesus sagt klar und deutlich seinen Zuhörern, diese Zeit der Gnade und Befreiung ist heute mit mir angebrochen.
Dem nicht genug, Jesus provozierte seine Landsleute, als er den Glauben einer Ausländerin und eines syrischen Offiziers als besonders hervorhob. Das brachte die „Volksseele“ seiner Landsleute zum Kochen, und sie versuchten ihn zu töten.
Vor unseren Augen vollzieht sich auch eine Zeitenwende, nicht zu Gnade und Freiheit, sondern zu Hass, Hetze und Unterdrückung gegenüber allen, die nicht zum eigenen „elitären Volk“ gehören. In einer Welt, die auf christlichen Werten basiert, kippen Stimmung und Machtverhältnisse. Das anzusprechen wird immer gefährlicher.
Wir haben uns daran gewöhnt und es ist bequem, dass bei uns Recht und Ordnung herrscht. Die Zeiten ändern sich gerade gewaltig und Christen sind aufgerufen für christliche Werte auf- und einzustehen.
Von mir sage ich ganz bewusst, ich mache mir ein eigenes Bild von einer bestimmten Lebenssituation, d.h. ich berücksichtige dabei Zusammenhänge, die andere nicht berücksichtigt haben, und schließe das ein oder andere als nicht relevant aus. So entsteht mein eigenes Bild der Situation.
Dasselbe passiert auch beim Fotografieren. Man schaut so lange durch die Kamera, bis unerwünschte Gebäude oder Gegenstände nicht mehr im Bild auftauchen und stören. Es entsteh damit ein Bild, aber es ist nicht die Wirklichkeit.
Unser heutiges Foto zeigt Menschen bei der Safari in Namibia mit großen Teleobjektiven. Hier habe ich im Nachhinein mein Foto zusammengeschnitten und es überbelichtet, damit die Fotografen noch deutlicher zur Geltung kommen.
Das Bild eines Fotografen mit großem Teleobjektiv erinnert mich auch an Fromme, die weit in die Zukunft blicken, sich dort sehr gut auskennen, aber mit dem Naheliegendsten, im Umgang mit Mitmenschen die Gottes Liebe und Gnade spüren zu lassen, oft überfordert sind.
Mit diesen Gedanken wünschen wir allen Gottes Segen.
Jeder Mensch hat Licht- und Schattenseiten. Manche sehen sich mehr als Lichtgestalt und ignorieren ihre andere Seite, wieder andere lassen sich mehr von ihrem Schatten leiten und sehen ihre positiven Seiten häufig geringschätzend an.
Hier gilt, wie so oft, auf eine gute Balance kommt es an.
Es gibt Menschen, deren Leben scheint hauptsächlich von der Schattenseite geprägt zu sein. Viele negative Erfahrungen, Enttäuschungen und Verletzungen, die sie ganz tief in der Seele getroffen haben und Narben oder bis heute offene Wunden hinterlassen haben.
Wer mit dem Ziel, seine Schattenseiten aufzuarbeiten, sich fast ausschließlich davon leiten lässt, erlebt häufig, dass er sich dadurch weiter von der wärmenden und wohltuenden Sonne entfernt, die für das Leben unersetzlich ist.
Im bekannten Psalm 23 heißt es: „Und muss ich auch durchs finstere Tal – ich fürchte kein Unheil! Du, HERR, bist ja bei mir; du schützt mich und du führst mich, das macht mir Mut.“
Diesen Blick und diese Gewissheit wünschen wir allen, egal in welcher Lebenslage.
Das Thema „Zukunft“ ist am Anfang eines Jahres immer präsent, dieses Jahr ist es besonders dominant.
Wie die Zukunft gesehen wird, hängt auch davon ab, wie weit der Horizont reicht, bis zur nächsten Message auf dem Handy, bis zum nächsten Urlaub, bis zum nächsten Karriereschritt, bis zur nächsten Änderung des Familienstands, bis zum Ruhestand oder darüber hinaus?
Unabhängig vom eigenen Horizont ist wichtig zu wissen, wo stehe ich gerade, wie ist die Beschaffenheit des Grunds, auf dem ich stehe und in welcher Umgebung befinde ich mich dabei.
Für diejenigen, die nur in die Weite schauen, besteht die Gefahr, dass sie über ganz alltägliche Steine stolpern oder ganz ins Straucheln kommen.
Diejenigen, für die nur auf das Hier und Jetzt zählt, fehlt meist eine ernstzunehmende Perspektive in ihrem Leben.
Wenn beides miteinander verbunden wird, ergibt das einen Weg, der sinnvoll und gangbar ist. Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.
Jedes neue Jahr bringt Veränderungen mit sich, manche sind vorher bekannt und man kann sich darauf einstellen, andere kommen unvorhergesehen.
Ob ich mich darauf vorbereiten kann oder nur reagieren möglich ist, beides erfordert Veränderungsbereitschaft, d.h. bisher Gewohntes anders zu machen oder ganz aufzugeben, um mich auf Neues einzulassen. Gut ist es, wenn sich nicht alles verändert, sondern Gewohntes in der veränderten Situation weiter bestehen kann.
Die Jahreslosung der christlichen Kirchen lautet für 2025: „Prüfet alles und behaltet das Gute“(1. Thess. 5,21). Diese Losung beinhaltet die prüfende Betrachtung von allem um uns herum, um sich frühzeitig durch Veränderungen darauf einzustellen, aber auch durch die prüfende Betrachtung zu erkennen, was sich bewährt hat und an was es sich festzuhalten lohnt.
In diesem Sinne wünschen wir allen Gottes reichen Segen und Beistand auf allen Wegen für das Jahr 2025.
Ein Haus wird gebaut,
aber ein Zuhause wird geformt.Hazrat Inayat Khan
Die Weihnachtstage sind vorbei und viele haben in ihrem Zuhause mit ihren Familien schöne Stunden mit gutem Essen verbringen können. Es ist ein großes Privileg, so Weihnachten feiern zu können.
Sehr viele Menschen leben in den Trümmern ihrer Existenz oder sind auf der Flucht und schaffen für sich selbst und ihre Kinder unter erbärmlichen Umständen ein kleines Zuhause, einen Platz, an dem sie sich angenommen fühlen können und der ihnen etwas Sicherheit gibt.
Wir sind sehr dankbar für unser Zuhause, das wir haben, und wollen es auch weiterhin genießen, aber wir wollen die vielen Menschen nicht vergessen, die dieses Privileg nicht haben.
Wir haben mit unseren beiden Enkelkindern sehr große Freude. Sie lächeln einen an, was einen tief berührt, und sie strahlen, wenn man sich mit ihnen beschäftigt.
Kinder sind ein besonderes Geschenk.
Unter diesem Eindruck sehen wir dieses Mal Weihnachten, Gott kommt durch seinen Sohn nicht nur in unsere Welt, er kommt als kleines freudiges Kind zu uns Menschen.
Was für ein Geschenk hat Gott uns damit gemacht, was für eine unbändige Freude strahlt uns da entgegen.
In diesem Sinne wünschen wir frohe und besinnliche Weihnachtstage.
Wenn es dunkel ist, kann man das Licht an machen, die Heizung aufdrehen, auch Kerzen anzünden, all das vertreibt die Dunkelheit und wärmt.
Doch, wenn die Sonne scheint, blüht die Schöpfung richtig auf. Der Mensch, die Krone der Schöpfung, sieht zudem seine Umgebung im vollen Farbspektrum klar und deutlich.
Christus erhellt nicht nur das Leben einzelner Menschen, sondern ermöglicht eine besondere Sicht auf die Umgebung und die ganze Welt. Die dunklen Stellen werden dabei nicht ausgeblendet, aber neben den vielen farbenfrohen und positiven sichtbaren eigenen Erlebnissen und Erlebnissen anderer überwiegt das Positive im Leben und der Blick auf die Welt.
Gott sei von Herzen Dank für diese Sichtweise.
Es gibt Menschen, die meinen die ganze Welt „erleuchten“ zu müssen. Sie sind oft innerlich geladen und geben sich so, wie wenn sie die Energie der Sonne hätten und auch alles um sie drehen würde.
Die Dunkelheit in der Welt wird nicht durch selbsternannte Weltverbesserer verändert, aber durch viele kleine Lichter wird es an vielen Orten heller und wärmer. Franz von Assisi ist ein leuchtendes Beispiel, wie sein Lebenslicht bis heute strahlt für Menschen, die sich für ihn und sein Leben interessieren.
Licht gibt Orientierung und spendet Wärme, beides wird dringend benötigt. Es sind die kleinen Gesten und Aufmerksamkeiten, die Menschen zum Strahlen bringen.
Noch schöner ist, wenn andere durch mich ermuntert werden ihr Licht (stärker) leuchten zu lassen.
Wir wünschen allen Gottes reichen Segen mit diesen Gedanken.