Ehrfurcht, Verantwortung und Haltung

Der Spruch von Dietrich Bonhoeffer fasziniert mit besonders durch 3 Begriffe: Ehrfurcht, Verantwortung und Haltung. Ehrfurcht vor der Vergangenheit, wie immer sie auch erlebt wurde, sind meine Wurzeln. Verantwortung gegenüber der Zukunft, aktiv sein, wie handle ich gegenüber dem, was ich auf mich zukommen sehe. Die richtige/gesunde Haltung im Leben ist die Konsequenz aus Ehrfurcht vor der Vergangenheit und Verantwortung gegenüber der Zukunft. Haltungsprobleme, körperlicher Art, können viele gesundheitliche Störungen hervorrufen, dem stehen geistige und geistliche Haltungsprobleme nicht nach. Wer eine gesunde Haltung im Leben zeigt, kann leichter Ereignisse einordnen, kann leichter Entscheidungen treffen, hat einen guten inneren Kompass. Im christlichen Glauben kommt dazu, dass das Thema Vergangenheit inkl. aller Fehler und Versagen sogar in Dankbarkeit betrachtet werden kann, weil diese durch die Liebe und Gnade Gottes getilgt sind. Für die Zukunft haben Gläubige eine Perspektive, die alle menschlichen Vorstellungen übersteigt. Die daraus resultierende gesunde Glaubenshaltung ist ein Geschenk, für das wir Gott von ganzem Herzen dankbar sein dürfen.

So einfach wie möglich, aber nicht einfacher!!!

Der christliche Glaube ist ein Beziehungsglaube, das ist kinderleicht und gleichzeitig unheimlich schwer. Woran liegt das? Schwer ist es, weil wir nicht durch das Abarbeiten einer noch so guten Regelliste am Ende eine Beziehung entsteht, die von tiefem Vertrauen und Liebe geprägt ist. In einem Umfeld, wo im Umgang mit anderen vieles nicht selbstverständlich ist, können jedoch Regeln zu einem besseren Miteinander beitragen. Leicht ist der Beziehungsglaube für Menschen, die wie Kinder sich so angenommen haben wie sie sind, d. h. authentisch leben, und so auch ihre Beziehung zu Gott gestalten. Jesus sagt: „Ich versichere euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nie ins Himmelreich kommen.“ Mt 18,3. Was für Kinder natürlich ist, scheint für viele Erwachsene ein komplexes Problem zu sein, einfach zu vertrauen, einfach zu lieben… schwierig, weil Erwachsene sich oft in ihren Rollen verlieren und deshalb nicht mehr wissen, wer sie wirklich sind. Es ist oft ein mühsamer Weg durch die vielen Verhärtungen ins Innere vorzudringen, um zu entdecken, was ich wirklich will, und welche tiefe Sehnsucht in mir schlummert. Wir wünschen allen Gottes Segen bei diesen Gedanken

Leben gelingt nicht auf Basis von Checklisten

In dem Buch „Die Praxis des ganzheitlichen Problemlösens“ werden für 3 Problemklassen Lösungswege beschrieben. Die erste Problemklasse, „Einfache Probleme“ sind wiederkehrende Probleme, für die es klare Anweisungen gibt, damit lässt sich jedes Problem einfach lösen. Unser heutiger Spruch fällt noch unter diese Klasse, wer das Leben eindimensional denkt, für den gibt es nur vorwärts oder zurück. Wenn bei solchen Menschen Umdenken gefordert ist, heißt das zwangsläufig zurück, eine Richtungsändern nach links oder rechts ist bei ihnen undenkbar. Was sich als überzeichnet anhört, nimmt leider massiv zu. Menschen fordern die „gute alte Zeit“ zurück oder Fromme beschwören „Back to the roots“ – „zurück zu den Wurzeln“. Zurück zu den einfachen Anweisungen. Der christliche Glaube ist ein Beziehungsglaube, dem werden auch praktisch hilfreiche Anweisungen in der Summe nicht gerecht. Eine lebendige Beziehung, geprägt von Vertrauen und Liebe, lässt sich nicht in Anweisungen regeln. Und Umdenken fordert massiv, bedeutet manches zu hinterfragen, um dann eine neue Richtung einzuschlagen. Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken