Lust zu Gott und allen Geschöpfen

3030Mainau zum 33. Hochzeitstag

Wir leben heute in einer Welt, in der versucht wird, wenn möglich alles zu regeln, um jegliches Risiko eines Fehlers so gut wie möglich auszuschalten. Solche Systeme erzeugen Passivität, Entfremdung, immer stärkeren Druck, um die Menschen zum Handeln zu bewegen, erzeugen Feindbilder und Angst gegenüber allem, was außerhalb des Systems steht, ganz besonders gegenüber denen, die aus Resignation das System verlassen haben.

Martin Luther hat vor 500 Jahren den Menschen die Augen geöffnet. Gott ist nicht Teil eines Systems, in dem die Gläubigen gegängelt, ausgebeutet und geknechtet werden. Luther beschreibt einen Glauben, der lebendig, der risikofreudig alles auf Gottes Gnade setzt mit dem Ziel, dass allein diese Erfahrung wirken soll, was Fröhlichkeit hervorbringt, Mut macht und Lust auf Gott und zum Umgang mit Anderen.

Eine Änderung im Sinne Martin Luthers ist heute vielerorts genauso notwendig wie damals. Ein Glaube, der allein auf Gottes Gnade setzt, an dem die Lust an Gott und den Nächsten sichtbar und spürbar wird, der mutig und fröhlich macht.

Gott schenke jedem durch seinen Geist, um sich von Luthers Überzeugung inspirieren zu lassen.

Absolute Freiheit heißt absolute Einsamkeit

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Mit absoluter Freiheit werden in der Werbung meist Bilder verbunden wie unser heutiger Surfer oder ein Mensch, der allein auf dem Gipfel eines hohen Berges steht … Vorausgesetzt wird dabei eine gute Gesundheit, gute Fitness, ausreichend finanzielle Mittel, um sich dies für eine kurze Zeit leisten zu können.

Wenn ich als Christ jedoch den Mensch betrachte, wie Gott in geschaffen hat, fällt mir einerseits das Verlangen nach intensiver Gemeinschaft auf, anderseits die tiefe Sehnsucht nach Gott. Verglichen mit dem heutigen Spruch ist absolute Freiheit und die daraus folgende absolute Einsamkeit gegen die menschliche Natur!

„Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei. (Joh. 8, 36) Jesus macht hier deutlich, dass es Freiheit gibt, die jedoch abhängig davon ist, dass wir uns von ihm befreien lassen. Damit bewegen sich Kinder Gottes zwischen der Illusion von absoluter Freiheit und der Unfreiheit von Knechtschaft und Sklaverei.

Gott gebe, dass wir unser Leben mit seiner Hilfe immer wieder aus Neue ausbalancieren, um uns weder von einer Illusion gefangen nehmen zu lassen noch uns durch irgendjemand / irgend­etwas knechten zu lassen.

Zeigen wo es langgeht aber nicht mitgehen

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Ein beliebtes Spiel unter Politikern ist es, sich nach einem Treffen vor den Fotografen mit ausgestrecktem Arm und Zeigefinger zu präsentieren, um damit zu demonstrieren, der oder die weiß, wo es lang geht. Vom Zeigefinger in der Waagrechten ist es meist nicht weit zum Zeigefinder in der Senkrechten.

Unser Text deutet an, den Weg miteinander zu gehen und damit zeigen, wo es lang geht.

Da kommt bei mir das christliche Bild zur Führung in den Sinn – Hirte sein, engen Kontakt haben zur Herde, die Herde durch persönlicher Beziehungen führen, die Herde schützen und verteidigen, verirrten Schafen nachgehen und helfen, ihre Verletzungen zu heilen.

Ein Hirte braucht keinen Zeigefinger, weder in der Waagerechten noch in der Senkrechten. Der Hirte ist eine Person, deren Potenzial sich nicht im Zeigefinger erschöpft, sondern der Hirte ist eine Persönlichkeit, die fest im Leben steht mit Bodenhaftung und einem klaren inneren Kompass, das gibt Orientierung und Sicherheit.-

Hirte sein ist auch das Bild für den christlichen Glauben: Jesus sagt von sich: „Ich bin der gute Hirte, der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe“ (Joh. 10, 11). Was für eine Begleitung – bis zum Tod und darüber hinaus – Gott sei von Herzen Dank dafür.

Leben im SEIN

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Unser heutiger Spruch entkoppelt Wünsche von erfülltem Leben. Erfülltes Leben ist nicht abhängig von dem, was ich bekomme, auch nicht so sehr von dem, was ich bereits habe (bereits erfüllte Wünsche), sondern von dem, was ich bin. Das mag für manchen eine Herausforderung sein, wird uns doch eingetrichtert, du bist was du hast (besitzt): „mein Haus, mein Auto, mein Boot“

SEIN orientiert sich an inneren Bedürfnissen, eine positive Grundhaltung – trotzdem man schmerzlich Enttäuschung verarbeiten musste, vertrauen können – trotzdem man bereits mehrfach schmerzhaft Vertrauensbruch erlebt hat, lieben können – obwohl einem viel Hartherziges und Liebloses entgegenschlägt, vergeben können, auch wenn die Bitte um Vergebung ausbleibt…

Jesus sagt: „Der Dieb kommt, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten. Ich aber bringe Leben – und dies im Überfluss“ (Joh. 10,10)

Aktuell sind viele Diebe unterwegs, um Hoffnung, Vertrauen und Liebe zu stehlen, wenn möglich sogar zu vernichten.

Gott gebe, dass jeder dieses Leben im Überfluss, den Kern des christlichen Glaubens, erfahren wird und damit erfülltes Leben leben kann.

Lust zu Gott und allen Geschöpfen

30Mainau zum 33. Hochzeitstag

Wir leben heute in einer Welt, in der versucht wird, wenn möglich alles zu regeln, um jegliches Risiko eines Fehlers so gut wie möglich auszuschalten. Solche Systeme erzeugen Passivität, Entfremdung, immer stärkeren Druck, um die Menschen zum Handeln zu bewegen, erzeugen Feindbilder und Angst gegenüber allem, was außerhalb des Systems steht, ganz besonders gegenüber denen, die aus Resignation das System verlassen haben.

Martin Luther hat vor 500 Jahren den Menschen die Augen geöffnet. Gott ist nicht Teil eines Systems, in dem die Gläubigen gegängelt, ausgebeutet und geknechtet werden. Luther beschreibt einen Glauben, der lebendig, der risikofreudig alles auf Gottes Gnade setzt mit dem Ziel, dass allein diese Erfahrung wirken soll, was Fröhlichkeit hervorbringt, Mut macht und Lust auf Gott und zum Umgang mit Anderen.

Eine Änderung im Sinne Martin Luthers ist heute vielerorts genauso notwendig wie damals. Ein Glaube, der allein auf Gottes Gnade setzt, an dem die Lust an Gott und den Nächsten sichtbar und spürbar wird, der mutig und fröhlich macht.

Gott schenke jedem durch seinen Geist, um sich von Luthers Überzeugung inspirieren zu lassen.

Was am Ende zählt: getan – gelebt!

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Wenn man sich in einem Tief befindet oder besonders kreativ sein will oder muss, können Träume beflügeln, d.h. aus dem Loch herausreißen oder gedanklich so abheben, dass einem neue, vielleicht sogar geniale Gedanken kommen. Träume können damit eine wichtige Impulsfunktion einnehmen.

Unser Spruch lenkt den Blick aber nicht auf den Anfang, sondern auf das Ende. Am Ende zählt eben nicht, was man sich erträumt hat, auch nicht was man alles geplant oder geredet hat, sondern ausschließlich was man getan oder gelebt hat.

Eigentlich eine Binsenweisheit, die aber heute leider bei vielen nicht mehr zählt. In jeglicher Form von Politik wird oft die Einigung auf einen Weg zur Lösung eines Problems schon so gefeiert, als wäre das Problem selbst bereits gelöst.

Was für ein Erleben ist es aber, auf eine gute Arbeit zurückzublicken oder gute Erlebnisse und Erfahrungen zu machen bzw. sie sich auf verschiedene Art und Weise wieder in Erinnerung zu rufen. Erich Kästner hat es einfach auf den Punkt gebracht: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es!“ Das gilt für Andere und genauso für einen Selbst und das gilt genauso für den christlichen Glauben „Was ihr einem getan habt … was ihr einem nicht getan habt…“(Matth 25, 31-46). Gott schenke jedem Kraft und Freude am Tun und (Er)Leben.