Leben bedeutet Suchender zu sein

Die Aussage von John Lennon lautet u.a.: Leben findet nicht in der Planung meines Lebens statt.

Es gibt jedoch Planungen, die sein sollten, z. B. Konzerte (irgendwann gibt es keine Karten mehr). Wenn ich aber bereits jetzt ein Großteil des Jahres terminiere, dann sind diese Aktivitäten zwar gesichert, aber die Zeiten fehlen dann für spontane Ideen, für Besinnung, für Muße …
Der Prophet Amos (5,4) schreibt: „Suchet mich, so werdet ihr leben!“.
Entscheidend für das Leben scheint das Suchen zu sein, Suchen als Lebenseinstellung, nach vorne gerichtet, damit offen für Neues, Unbekanntes …
Suchet Gott, suchet euch selbst, suchet euren Nächsten … so werdet ihr Leben.
Es ist Leben im Leben und nicht ein scheinbares Leben, das sich weitestgehend in der Lebensplanung erschöpft.

Für das kommende Jahr wünsche ich allen Gottes Segen genügend Raum und Zeit zum Suchen und damit zu wirklichem Leben.

Warten auf etwas Schönes

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Das Thema Warten ist das wesentliche Thema der Adventszeit. Hinzu kommt, wie sehe ich das, auf das ich warte. Sehe ich den Stress der Vorbereitung, setze ich mich unter Druck, weil ich meine, dass alles perfekt sein muss, dann ist das, worauf ich warte, nicht wirklich etwas Schönes.

Weihnachten selbst ist das Fest der Begegnung, der Freude, des Wiedersehens, der reservierten Zeit im Jahr für das Zusammensein, egal, wo jeder sonst lebt, egal, was jeder sonst tut, egal, wie es einem geht. Deshalb schmerzt es Menschen auch besonders, wenn sie Weihnachten allein verbringen müssen.

Unabhängig von unseren Begegnungen ist der Ursprung von Weihnachten die von Gott geschaffene Möglichkeit zur direkten Begegnung mit ihm. Gott ist zu uns gekommen, Gott ist einer von uns geworden und uns Menschen damit ganz nah – von damals bis heute.

Sich das immer wieder bewusst zu machen und diese Möglichkeit der Begegnung mit Gott zu nutzen, das ist die höchste Form von Weihnachten. Darauf kann sich jeder freuen, vielleicht derjenige, der viel allein ist, mehr noch als die anderen.

Gott schenke jedem Freude am Warten und den Blick auf das Schöne, damit eine positive Spannung und positive Gefühle entstehen.

Gefühle machen dich reich

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Als ich den heutigen Spruch zum ersten Mal gelesen habe, startete sofort ein regelrechtes Kopfkino – viele interessante Gedanken, die ich in schon von unterschiedlichsten Menschen gehört habe. Teilweise hochinteressant, aber weit weg von dem, was wirklich wichtig ist. Und wenn ich genau hinschaue, hatten sie meist nur das Ziel der Selbstdarstellung, manchmal sogar ziemlich rücksichtslos – sei es im beruflichen oder kirchlichen Umfeld.

Arme Riesen, sage ich heute dazu, wirklich arme Riesen!!

Reich bin ich, wenn ich etwas mit Leib und Seele tue, voll dabei bin – sei es im persönlichen, beruflichen oder kirchlichen Bereich. Zweierlei ist dabei erforderlich, die Bereitschaft mich selbst und meine Gefühle zu akzeptieren und dazu zu stehen, und ein Umfeld, das einen gewissen Schutz bietet für diese Offenheit, die gleichzeitig eine große Verletzlichkeit darstellt.

Reich sein heißt für mich authentisch leben und glauben – so zu sein, wie man ist, und auch andere dürfen so sein wie sie sind.

Danke lieber Vater im Himmel, dass wir so dir begegnen dürfen und danke, dass es immer mehr Orte gibt, wo diese Offenheit gelebt werden darf und dort dieser Reichtum immer stärker sichtbar wird.

Geduld bringt süße Früchte

Urlaub in Island

Geduld ist heute OUT (nicht mehr modern). Wer Geduld zeigt im Business, wird häufig als wenig durchsetzungsstark angesehen. Action ist gefragt, nicht morgen, sondern bereits gestern!!

Wenn es um Reifeprozesse geht in der Natur, im Leben, im Glauben, dann führt fehlende Geduld bzw. Aktionismus zu unreifen Ergebnissen – von Süße noch weit entfernt, meist richtig bitter und ungenießbar manchmal sogar noch giftig!

Wachstum braucht immer Zeit, damit ist Geduld gefragt, verbunden mit Vorfreude auf das, was gerade jetzt am Entstehen ist.

Die Adventszeit jedes Jahr ist eine Chance, sich in Geduld und Vorfreude auf die Zeit des Zusammenseins in der Familie oder mit Freunden zu freuen sowie auch auf die Besinnung zur Menschwerdung Jesu.

Die Bibel spricht auch von einem zweiten Advent, auch hier ist Geduld gefragt. Die Vorfreude auf die süßesten Früchte, die es je gab, kann Gläubigen helfen, trotz aktuell bitterer Ereignisse etwas vom Licht am Ende des Tunnels zu spüren und dem Leben dadurch einen positiven Impuls zu geben und damit die Geduld zu stärken.