Hier stehe ich – Gott helfe mir!

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Am 31.Oktober beginnt das Lutherjahr zum Gedenken an die 95 Thesen in Wittenberg vor 500 Jahren.

Heute möchte ich den Blick auf diesen Spruch von Luther lenken, der seine Aufrichtigkeit, Geradlinigkeit, sein Gottvertrauen widerspiegelt, was heute mehr denn je gebraucht wird.
Dummschwätzer, Super-Scheinheilige oder Kämpfer der Wahrheit haben Hochkonjunktur. Hier bedarf es Engagement und Mut diese Systeme zu beschreiben und aufzudecken. Das System wird sich zwar nicht ändern, aber der Einfluss kann deutlich verringert werden, wenn den „stillen“ Unterstützern die Augen aufgehen.

Wird solch ein System kritisiert, wird brutal zurückgeschlagen. Mit aller Gewalt sollen Kritiker vernichten werden, da durch sie die Fundamente dieser Scheinwelt– wie Verdrehungen, Lügen, tief sitzender Hass, persönliche Ängste … – sichtbar gemacht werden. Diese skrupellosen Reaktionen überlebt

man nur, wie Martin Luther, mit großem Gottvertrauen.

Persönlich ist das ein schmerzhafter aber unbezahlbarer Reifeprozess, in dem man gezwungen ist, sich ganz stark auf das Wesentliche zu fokussieren und eine intensive Gottesbeziehung zu leben. Die Welt und die Kirchen brauchen heute Menschen, die innerlich sagen: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir – Amen.“

PS.: Eine mutige Frau ist Anja Reschke, die in ihrem Panoramabeitrag im WDR, die einfache aber wirkungsvolle Inszenierung von Kämpfern der Wahrheit aufzeigt.  https://www.facebook.com/panorama.de/videos/890903487713989/

Glaubst du, dass Gott gütig und barmherzig ist…

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Mancher mag bei dem heutigen Spruch spontan denken „was will er denn damit sagen … sollen wir uns selbst ein Gottesbild machen, so wie es mir persönlich gefällt?“

Vorweg ein kleiner Exkurs:

  • Mein Welt- und Gottesbild prägt mein Denken und Fühlen,
  • mein Denken und Fühlen prägt mein Reden und Handeln,
  • mein Reden und Handeln beeinflusst wesentlich die Reaktion meines Gegenübers (sein Reden, sein Handeln).

Ganz entscheidend für das Ende ist der Anfang dieser Kette!!

Zurück zu unserem Spruch. In der Bibel gibt es viele Bilder von Gott, zwei grundsätzlich unterschiedliche Gottesbilder sind jedoch wesentlich:

  • den gnädigen Gott, den liebenden Vater
  • den gerechten Gott, den unbarmherzigen Richter.

Martin Luther sagt einfach: Ich entscheide mit meinem Gottesbild, wie Gott mir begegnen wird am Ende der Zeit.

Wenn ich mich für den gnädigen Gott (Vater-Kind-Beziehung) entscheide, prägt dies mein Denken und Fühlen, prägt dies mein Reden und Handeln und so wird mir mein Vater am Ende der Zeit begegnen. Damit ist die Beziehung das alles Entscheidende – für dieses Angebot können wir nichts, außer Gott dafür von ganzem Herzen danken.

Balance suchen und halten

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Man hat den Eindruck als nähme weltweit das Rumhacken Extremer gegenüber Unbeteiligten immer stärker zu. Ihre verbissene Haltung wird meist als Antwort auf eine völlig überzeichnete Gefahr durch Feinde begründet, die einem Faktencheck nie standhält und deshalb verhindert wird. Als Folge dieser Angstmacherei scheint die gesunde Mitte rapide abzunehmen

Luther beschreibt das im theologischen Umfeld sehr treffend – allzu strenges Recht ist das größte Unrecht und also eitel Gnade die größte Ungnade! Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis – Balance halten – ist angesagt!

Die Frage ist, wer ist in der Lage eine gute Balance zu finden und dann auch durch sensibles Ausbalancieren zu halten?

  • Als erstes muss ich mich differenziert an Fakten orientieren, nicht an Geschichten oder Stimmungen.
  • Als nächstes muss die Fähigkeit zur Priorisierung gegeben sein, damit ein Abwägen von differenzierten, priorisierten Fakten möglich ist, die ständig im Wandel sind.

Paulus formuliert dies ganz einfach: „Prüft alles, und behaltet das Gute!“ (1. Thess. 5, 21).

Wir wünschen allen Gottes Segen im Suchen und Finden einer guten Balance im Leben, bei der Arbeit, im Glauben, damit nicht Angst, sondern großer innerer Friede das Leben prägen kann.

Liebe ist das Verbindungsstück

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Nicht selten hört man, der christliche Glaube ist gut, aber die Kirche ist blöd, da wird einem was verkauft, was mit dem Leben wenig bis gar nichts zu tun hat, das ist eine eigene Welt. Ich will das nicht weiter kommentieren, sondern einfach so stehen lassen.

Martin Luther spricht mit unserem heutigen Spruch das an, wonach sich alle Menschen sehnen, auch diejenigen, die als besonders gewalttätig auftreten – die Sehnsucht geliebt zu werden und selbst lieben zu können.

Die Liebe ist die Brücke zwischen der alltäglichen Welt und der geistlichen Welt, wo diese Brücke existiert und gelebt wird, gibt es keine Parallelwelten.

Paulus drückt diesen Gedanken wie folgt aus: „Orientiert euch an dem, was wahrhaftig, gut und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat, an dem, was auch bei euren Mitmenschen als Tugend gilt und Lob verdient!“ (Phil. 4,8)

Der Glaube, dessen Kern die Liebe darstellt, ist ein Glaube, der das Leben bereichert und ihn alltagstauglich macht.

Gott sei dafür von Herzen Dank.