Ehrlich und klar ins neue Jahr

Im neuen Astrixheft wird das gallische Dorf vom Römer Visusversus mit absolut positivem Denken infiltriert, was dazu führt, dass ihr Urteilsvermögen so stark beeinträchtigt wird, dass die Existenz des ganzen Dorfes gefährdet ist. Die Botschaft: Gefahren werden als solche nicht mehr erkannt. Es existiert nur noch eine einzige Angst, die darin besteht, aus dieser heilen Welt herausgerissen zu werden. Unsere Zeit ist damit treffend und schnörkellos beschrieben. Alles muss in schöne und wohltuende Begriffe verpackt werden, das Wort Fehler ist zu hart, man nennt das jetzt Herausforderungen. Wettkampfspiele wie im Fußball von Kindern und Jugendlichen soll es mancherorts nicht mehr geben, das ist eine Benachteiligung von Kindern, „deren Potenzial sich nicht so stark entwickeln konnte“. Am Ende eines Lebensabschnitts oder eines Jahres ist es wichtig, Bilanz zu ziehen, ehrlich und klar. Je ehrlicher und klarer, umso besser ist die Grundlage für eventuelle Korrekturen und eine verlässlichere Planung der Zukunft. Wir wünschen allen Gottes Segen, Klarheit und Ehrlichkeit in der Bilanzierung des vergangenen und in der Planung des kommenden Jahres.

Adventszeit…

Der Text setzt voraus, dass Menschen in der Adventszeit Zeit haben zum Nachdenken. Meine Beobachtung zeigt, dass viele intensiv nachdenken, aber häufig dahingehend, wie schaffe ich es durch all die besinnlichen Feiern und den eigenen Vorbereitungen überhaupt durchzukommen. Für ein gutes Leben ist es wichtig, immer wieder aus einer Helikopterperspektive auf das eigene Leben zu schauen. Wie gehe ich mit der Zeit um, die mir zur Verfügung steht? Lohnt sich das, wofür ich manchmal viel Zeit aufwende? Sind die Stunden der Muße Erholung für Körper und Seele oder nur Zeitvertreib, muss Zeit totgeschlagen werden. Hat das, was für ein gutes Leben wichtig ist, ausreichend Zeit? Reflektion über das eigene Leben, Nachdenken über die lebenswichtigen Beziehungen zu Familie und Freunden – dazu zählt bei Gläubigen auch die Beziehung zu Gott? Das kann sich jetzt etwas moralisch anhören, soll es aber nicht; ich lasse nur wieder einmal meine eigenen Gedanken in diesen Text einfließen. Wir wünschen allen einen gesegneten 3. Advent.

Gutes tun ohne auf Beifall zu hoffen

Für Unternehmen und Organisationen gilt: „Tu Gutes und rede darüber!“. In der Bergpredigt ruft Jesus auf: „Lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“ Im Gleichnis vom Weltgericht beschreibt Jesus jedoch Menschen, die mit einer Selbstverständlichkeit Gutes tun, so dass sie überrascht sind, als Jesus aufzählt, was sie alles getan haben. Diese Gruppe von Menschen meint der heutige Spruch. Beim Gutes tun, geht es nicht darum, dass ICH etwas Gutes tue, sondern darum, dass andere Menschen Gutes erfahren. Es geht nicht um einen selbst, um ein gutes Gewissen, um fromme Leistungen oder sich als Gutmensch zu präsentieren, es geht ausschließlich um den Anderen. Menschen mit einem freundlichen Blick oder einer Geste begegnen, Menschen begleiten oder beistehen in schwierigen Situationen, Menschen helfen in Notlagen, etc. Gott segne jeden entsprechend seiner Möglichkeiten und Verfassung ein Sonnenschein für andere zu sein.7