Mit neuen Augen sich selbst sehen

Was Bild, das ich von Gott habe, spiegelt sich in meinem Leben wieder. „Sag mir, mit wem du gehst, und ich sage dir, wer du bist.“ Unser heutiger Spruch geht einen Schritt weiter. Die Neugierde Gott so zu sehen, wie er wirklich ist. Das setzt einen freien Blick voraus, der nicht jedem mit in die Wiege gelegt wurde. Besonders schwer haben es Menschen, die in autoritären Systemen aufgewachsen sind. Wer sich von der aufgedrückten Blickweise nicht befreien kann, wird sich sein ganzes Leben in der Selbsterkenntnis und Gotteserkenntnis äußerst schwer tun.

Wer Gott sehen kann als liebenden Vater und diese Liebe annehmen kann, wird sich selbst leichter annehmen mit all den Stärken, die er hat – ohne dabei abzuheben, mit all den sichtbaren und unsichtbaren Schwächen – ohne sich dabei selbst fertig zu machen.

Wir wünschen allen Augen, mit denen wir das Besondere in Gott, in uns selbst und unseren Mitmenschen sehen können.

Demut ist Unverwundbarkeit

Unser heutiges Foto zeigt das Mahnmal in New York zum Gedenken des schrecklichen Terrorangriffs auf das World Trade Center am 11. Sept. 2001. Gleich nebenan ist ein Museum, das die Dramatik dieser Attacke verdeutlicht und einen erschauern lässt.

Stolz stellt sich immer über andere und ist deshalb besonders leicht angreifbar und verwundbar.

Menschen mit einem hohen Maß an Selbstbewusstsein müssen nicht prahlen oder sich über andere erheben, sondern haben die Stärke, sich ein- und unterordnen zu können, ohne sich selbst dabei aufzugeben. Nach unserem Spruch sind sie damit unverwundbar.

Über das hinaus sind Begegnungen mit demütigen Menschen immer bereichernd.

Für Gläubige wird diese Charaktereigenschaft ein ganz wesentlicher Faktor zum Heil. „Alle aber miteinander bekleidet euch mit Demut; denn Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.“ 1. Petr. 5,5

Wir wünschen allen Gottes Segen, Kraft und Stärke zum Wachsen in Demut.

Heilsamer Umgang mit sich selbst

Heute mal ein Foto von mir aus einer ungewohnten Perspektive, wo man mehr von meinem Schatten sieht als von mir selbst.

Das Foto soll helfen, uns heute auf ein paar Fragen zum Nachdenken über uns selbst einzulassen.

  • Gibt es bei mir Gelegenheiten, in denen ich mich aus solch einer Perspektive betrachten und ich mich fragen kann, wo bin überhaupt unterwegs, was mache ich überhaupt?
  • Wenn ich mich so betrachte, wie gehe ich mit meinem Schatten um, den es in unterschiedlicher Größe bei jedem gibt? Kann ich akzeptieren, dass er zu mir gehört?
  • Kann ich heilsam mit mir selbst und meinem Leben umgehen, d.h. ja sagen, so bin ich, so ist mein Leben, manches ist zwar nicht so wie ich es mir wünsche, aber es ist so!
  • Kann ich unverkrampft und mit etwas Kreativität mir Gedanken machen, was ich tun kann, damit das ein oder andere besser wird, nicht nur für ein paar Tage, sondern
    eher dauerhaft und nachhaltig?
  • Hilft es mir, wenn ich mir bewusst mache, dass Gott mich noch viel genauer sieht und mich nicht nur angenommen hat, sondern mich sogar liebt?

Wir wünschen allen Gottes Segen in einen heilsamen Umgang mit sich selbst

Halt bekommen durch die Stütze anderer

Das heutige Thema schwankt zwischen dem Spruch „Denkt jeder an sich, ist an alle gedacht!“ und dem anderen Extern sich für alles und jeden verantwortlich zu fühlen und aufzuopfern solange, bis man selbst zusammenbricht.

In der Mitte zwischen diesen beiden Extremen ist unser heutiger Spruch einzuordnen. Menschen, denen wir eine Stütze sind, d. h. denen zu helfen, die noch irgendwie auf eigenen Füßen stehen können, geben dem anderen automatisch Halt. Das Gegenteil sind Menschen, die sich an einen hängen, das ist nicht nur belastend, sondern gefährdet auch die eigene Balance und Standfestigkeit.

Ich glaube, dass (Unter)Stützung zu einem erfüllten Leben und Miteinander gehört, weil auf ganz natürliche Weise beide stabilisieren. In Prediger 4, 9-10 heißt es „So ist’s ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf…“.

Wir wünschen allen, Menschen, für die ich eine Stütze sein kann, um damit das eigene Leben zu stabilisieren oder umgekehrt, wenn ich Unterstützung bekomme, dass ich darauf achte, wie ich auch meinem Helfer Halt geben kann.