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Verzeihen bedeutet Heilung für die Seele
Zu Beginn der Osterwoche soll das Thema vergeben / verzeihen im Fokus stehen. Verzeihen hat nichts mit „Schwamm drüber“ zu tun oder dem einfachen „sorry“, „‘tschuldigung“, „vergess mer‘s“… Das sind Ausweichmanöver eines schwachen Selbstwertgefühl.
Wer um Verzeihung bittet, wächst. Das Eingeständnis eines Fehlers zeigt, ich übernehme Verantwortung für mein Handeln, dadurch werden beidseitig bestehende negative Gefühle verringert (Schuldgefühl bei einem selbst, Gefühl der Enttäuschung oder des Zorns bei anderen).
Es ist eine Stärke, sich selbst eine Schwäche eingestehen zu können, und verhindert damit in eine Opferrolle zu verfallen. Leider wird oft vergessen, dass die Kernkompetenz im christlichen Glauben der Umgang mit Fehlern / Schuld / Sünde ist.
Die zentrale Botschaft von Ostern ist der einzige fehlerlose Mensch – Jesus Christus starb für die Schuld aller Menschen und vergibt den Menschen, die ihn von ganzem Herzen um Verzeihung bitten.
Im Vater unser bekennen wir zudem, dass dies keine Einbahnstraße ist „und vergib uns unsere Schuld, so wie wir unseren Schuldigern vergeben (haben)“.
Mit diesen Gedanken wünschen wir allen eine gesegnete Osterwoche
Von guten Mächten wunderbar geborgen…
Hoffnung führt zu positiver Grundhaltung
Gottes Güte im Leben leuchten lassen
Einfach Leben und Leuchtturm SEIN
Wenn in den Medien (fundamentale) Christen gezeigt werden, die mit massiver Gewalt und Hass gegen Abtreibung mobil machen und Politiker fanatisch unterstützen, die Abtreibung ablehnen, aber sonst skrupellos und ohne jede Moral agieren, nährt dies das Vorurteil vieler, dass Christen irgendwie geistig minderbemittelt sein müssen.
Anderes Thema, wie offen gehen Kirchen damit um, wenn Missbrauchsfälle bekannt werden? Wie wird vertuscht und getrickst bei denen, deren Kernkompetenz der Umgang mit eigener und fremder Schuld sein soll? Es ist nachvollziehbar, dass heute viele Menschen Abstand nehmen vom Christentum, wahrscheinlich wäre ich genauso, wenn die Medien mein ausschließliches Informationsmedium wären.
Dabei verändert der christliche Glauben Menschen, die durch ihr bloßes Verhalten wie ein Leuchtturm wirken. Paulus beschreibt dies so: „Der Geist Gottes dagegen lässt als Frucht eine Fülle von Gutem wachsen, nämlich: Liebe, Freude und Frieden, Geduld, Freundlichkeit und Güte, Treue, Bescheidenheit und Selbstbeherrschung.“
Jeder Christ, in dem der Geist Gottes wohnt, wird Gutes selbst erleben und gleichzeitig ein Botschafter des Reiches Gottes sein. Das ist kein Programm, das ist einfach leben und glauben.
Umgang mit eigener Begrenzung
In einer Anekdote heißt es: „Im Zug gegenüber saß ein Mensch mit schmerzverzerrtem Gesicht. Ich dachte, er sei ein Christ, aber er hatte sich nur den Magen verdorben.“
Das bringt uns zu dem Thema. Kann man sich mit Schuld und Sünde beschäftigen und trotzdem ein fröhlicher Mensch sein? Für manche Fromme passt das nicht zusammen, Christsein ist eine ernste Angelegenheit und entsprechend muss die Haltung sein – unmissverständlich!
Paulus schreibt:„Was auch immer geschehen mag, meine lieben Brüder und Schwestern: Freut euch, weil ihr zum Herrn gehört! Ich werde nicht müde, euch immer wieder dasselbe zu sagen; weiß ich doch, dass es euch Gewissheit gibt.“
Freude als Grundeinstellung zum einen, wenn ich aus meiner Beziehung zu Gott liebevoll mit mir und meinen Mitmenschen umgehe, zum Andern, wenn ich scheitere und lieblos agiere (Schuld, Sünde = jede Art von Lieblosigkeit), dies jedoch vor Gott bringe und darin seine Gnade und Liebe erfahre.
Freude ist die Grundhaltung des Christseins. In diesem Sinne dürfen wir nach der närrischen Zeit voller Freude auf Ostern schauen, dem Gedenktag, der uns erinnert, weshalb diese Freude in dem Herrn überhaupt existieren kann.