Tägliche Bekehrung vom Misstrauen zu Vertrauen

Vertrauen ist ein hohes Gut. Vertrauen gibt Menschen Sicherheit, nimmt die Angst und setzt deshalb Energie frei für ein unverkrampftes, entspanntes Leben. Vertrauen ist notwendig, damit eine Gesellschaft, Freundschaft oder eine Beziehung überhaupt funktionieren kann, ja Vertrauen, dass das eigene Denken und Handeln gut sind, ist elementar – wir nennen es Selbstvertrauen. Jedoch leben wir in einer Zeit, in der wir täglich massiven Angriffen ausgesetzt sind und allem und jedem misstrauen, ja sogar so weit, dass dunkle Mächte / Verschwörungen gemutmaßt werden, die im Hintergrund ihre Fäden ziehen. Unser Spruch spricht von der entscheidenden Bekehrung vom Misstrauen zum Vertrauen, die täglich vollzogen werden muss. Es ist allein meine Entscheidung, welche Informationen und Meinungen ich an mich heranlasse, und es ist meine Entscheidung, wie ich diese bewerte, damit kein blindes Vertrauen oder auch blindes Misstrauen entsteht. Vertrauen ist unumgänglich in jeder Beziehung, zu Menschen, zu Gott und zu mir selbst, von daher zahlt sich der Aufwand der täglichen Bekehrung vielfach aus.25

Selbstliebe…

Blaise Pascal, der französische Mathematiker, Physiker, Literat und Philosoph wurde vor ziemlich genau 400 Jahren geboren, seine Aussage ist heute aktueller denn je. Was wird heute täglich oder mehrmals täglich alles gepostet, nur um Aufmerksamkeit zu bekommen, als Hilferuf „mich gibt es, ich existiere“ … Was wäre, wenn es keinen auf der ganzen Welt interessieren würde, es auch nicht eine einzige Rückmeldung gäbe? Was würde das mit diesen Menschen machen? (Zwischenbemerkung: Ich meine nicht die Posts von vielen, mich selbst eingeschlossen, durch die man andere an besonderen Ereignissen teilhaben lässt – Urlaub, besondere Aktivität, besondere Feste… hier geht es um teilhaben lassen, nicht um Aufmerksamkeit.) Zurück zum eigentlichen Thema, Selbstliebe. Hierzu hat Jesus schon vor 2000 Jahren eine fundamentale Aussage gemacht: „Du sollst dem Herrn, deinem Gott, deine ganze Liebe schenken. Das betrifft dein ganzes Herz, deine ganze Seele und deine gesamte Verstandeskraft.‹ Das ist das bedeutendste und vorrangigste Gebot. Das zweite aber ist genauso wichtig: ›Du sollst deinen Mitmenschen lieben, so wie du dich selbst liebst!‹“ Matth. 22, 36-40 Lieben heißt teilen, sich verschenken an Gott und andere Menschen, weil ich mich selbst angenommen haben – selbst liebe -und von Gott geliebt weiß. 17

Überwundene Hindernisse schaffen Persönlichkeiten

Auf dem Foto ist Timo zu sehen, ein ganz feiner Mensch. Timo lebt in Namibia und ist dort in einem kleinen Dorf aufgewachsen. Er hat es geschafft heute in einer Lodge fest angestellt zu sein und ist mit Feuer und Flamme dabei. Er lebt nach wie vor in seinem Dorf und hat unsere Gruppe eingeladen, das Leben dort ein wenig kennenzulernen. Als Eltern will man es seinen Kindern so einfach wie möglich machen, ihren eigenen Weg im Leben zu finden. Jedoch ist vor Schulen zu beobachten, dass manche Eltern sich nicht nur bemühen ihren Kindern alle Steine, sondern auch alle Kieselsteinchen aus dem Weg zu räumen. Arme Kinder, sie werden vielleicht viel erreichen, aber sie werden wenig Erfahrung haben, wie man mit Hindernissen umzugehen hat, geschweige denn, dass Hindernisse notwendig sind, um zu Persönlichkeiten reifen zu können. Hindernisse sind wie Schleifsteine, die unabdingbar sind, damit wertvolle Diamanten entstehen. Auch Kinder Gottes müssen hin und wieder für ihre Charakterbildung durch finstere Täler wandern. So dürfen wir genießen, wenn gerade wenig Steine im Weg sind, und anderseits freuen, dass es auch Schleifsteine für jeden gibt.

Keine Angst vor Fehlern

Es gibt seit vielen Jahren die Sendung „Das perfekte Dinner“. Heute kann man manchmal bei Verliebten hören, es muss die perfekte Hochzeit werden; bei jungen Eltern meint man zu hören, es muss die perfekte Erziehung geben. Was, wenn es zwar eine schöne Hochzeit war, aber nicht perfekt, ganz zu schweigen, wenn die Kinder sich trotz „perfekter Erziehung“ von völlig gestressten Eltern nicht so entwickeln wie prognostiziert? Bei Perfektion schwingt automatisch die Angst vor Fehlern mit, d. h. weil es Perfektion nicht gibt, ist die Angst vor Fehlern ein ständiger Begleiter – ein trauriges Dasein. Im Christentum gehört der Umgang mit Fehlern zur „Kernkompetenz“, d. h. das ist der Kern des christlichen Glaubens. „Wirkliche Liebe ist frei von Angst. Ja, wenn Gottes vollkommene Liebe uns erfüllt, vertreibt sie sogar die Angst. Wer sich also fürchtet und vor der Strafe zittert, bei dem ist Gottes Liebe noch nicht zum Ziel gekommen.“ 1. Joh. 4, 18 Fehler benennen und bekennen führt zur Vergebung, d. h. Gottes Gnade direkt erfahren und damit seine unendliche Liebe zu uns Menschen. Ist das ein Aufruf zum Lotterleben? Nein, sondern ein Aufruf zu einem angstfreien Glauben