Sich Ruhe gönnen um zu begreifen

Momentan sind die Themen meiner Arbeit nicht so prickelnd und dazu deutlich mehr, als für kleines Team annähernd bearbeitbar ist. Trotzdem freue ich mich auf diesen neuen Tag, weil ich spüre, wenn ich mir vorher nicht die Zeit nehme, in Ruhe über diesen Tag nachzudenken, werde ich zum Getriebenen werden von lauter dringenden und wichtigen Themen.

So freue ich mich nachher mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren zu können und dabei die Kühle und den Wind zu spüren.

So freue ich mich auch auf Begegnungen mit Menschen, mit denen ich offen und ehrlich umgehen werde, und wünsche mir, dass dies auch von ihrer Seite aus so passiert.

Und ich wünsche mir, dass ich bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter in erster Linie nicht die Begrenzungen sehe, sondern auch die Besonderheiten.

Wenn einiges davon mir gelingen sollte, wird es ein guter Tag werden, trotz eines großen Berges an weniger interessanter Themen. Dann könnte es ein guter Tag für mich selbst und für die Menschen werden, denen ich heute begegne. Solch einen Tag wünsche ich allen, nicht nur einmal, sondern so oft wie möglich.

Suchet so werdet ihr finden…

In der Bergpredigt Jesu heißt es „…suchet so werdet ihr finden…“. Übertragen auf unseren heutigen Spruch: das, was wir suchen, werden wir finden. Wer eifrig sucht, wo könnte es schmerzlich für mich werden, wird vieles finden, was schmerzlich werden kann. Wer sucht, wo könnte ich Freude finden, wir vieles finden, was Freude bereiten kann. Wenn wir jetzt weiterdenken, wie sich die einzelnen Lebenswege weiterentwickeln, werden die Unterschiede schnell deutlich werden. Die bereits erwähnte Bergpredigt Jesus (Matth. 5-7) beginnt nach der Übersetzung der Guten Nachricht mit „Freuen dürfen sich“, und das gleich 10 mal hintereinander. Die Freude und das Verlangen, sich freuen zu können, macht das Leben aus – im Alltag wie im Glauben. Dass es nicht immer Sonnenschein und es auch manche schwere Zeiten geben wird, gehört zum Leben dazu. Es ist deshalb ein guter und frommer Wunsch an alle, trotz aller Widrigkeiten danach zu streben, Freude zu erleben in der Natur, in der Begegnung mit Menschen und in der Begegnung mit Gott.

Inneren Frieden finden und behalten

Es ist gar nicht so einfach mit sich selbst in Frieden zu leben. Frieden ist leider nichts Passives. Udo Lindenberg drückt das in einem Lied so aus: „Komm wir ziehen in den Frieden…“. Wie lebt man mit sich selbst in Frieden? Im Internet findet man folgende „Aktivitäten“, die zum inneren Frieden führen: Langsamkeit, Dankbarkeit, Minimalismus, Vergeben und die Vergangenheit loslassen, Ehrlichkeit und Akzeptanz, Leidenschaft und Lebensaufgabe, Geduld, Stille, „negativen“ Konsum verringern, gutes Tun, liebevolle Beziehungen, Bewegung in der Natur… Mit dieser unvollständigen Auflistung wird deutlich, inneren Frieden findet man nicht einfach nebenher, sondern ist das Resultat einer Lebenseinstellung. Für Gläubige ist nicht nur der innere Frieden erstrebenswert, sondern auch der „Seelenfrieden“. Hier sieht es ganz anders aus. Jesus formuliert das so: „Ich lasse euch ein Geschenk zurück – meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.” (Joh. 14, 27). Innerer Frieden ist ein ganz hohes Gut, den wir einerseits nur durch Aktivität etwas erreichen können und andererseits nur als Geschenk annehmen können. Gott schenke jedem den Mut und die Kraft dazu.

Belastung reduzieren

In der letzten Zeit kommt in unterschiedlichen Begegnungen immer häufiger das Thema Belastung auf. „Ich bin am Limit“, „So geht es nicht mehr weiter“, „Ich kann nicht mehr…“ Folgende Erkenntnisse haben sich dabei ergeben, wie die Belastung reduziert werden kann.
  • Als Allererstes ausreichend Zeit zum Abschalten und zusätzlich zum Nachdenken.
  • Reflektieren was tue ich, sind das meine Aufgaben oder übernehme ich gewohnheitsmäßig Aufgaben von anderen?
  • Fühle ich mich verantwortlich für Themen, für die ich nicht verantwortlich bin?
  • Muss alles immer so eine Perfektion haben, wie ich es bisher von mir erwarte?
  • Gibt es ungeklärte Themen, die belasten?
  • Welche Beziehungen tun gut und welche sind belastend?
Die Bitte zu Gott um Einsicht ist hier der Schlüssel für mehr Lebensqualität. Einsicht in das eigene Leben, Einsicht in die Beziehungen inkl. der Beziehung zu Gott.