BeSINNung

Gandhis Weisheit, die Geschwindigkeit des Lebens nicht ständig erhöhen zu wollen, hat eine tiefe Resonanz mit vielen Prinzipien des christlichen Glaubens. In einer Welt, die von Hektik, Effizienz und ständiger Beschleunigung geprägt ist, erinnert uns dieser Gedanke daran, regelmäßig innezuhalten und uns auf das Wesentliche zu besinnen – eine Praxis, die für das geistliche Wachstum und für das Miteinander unerlässlich ist. Ein Auferstehungsgottesdienst endete mit folgender Aussage: „Die höchste Freiheit hat der Mensch, wenn er in Einklang mit Gott, im Einklang mit seinen Mitmenschen und im Einklang mit sich selbst lebt.“

Das geht nur, wenn es trotz allem Engagement ausreichend Ruhephasen gibt, die einen zur BeSINNung kommen lassen.

Dazu wünschen wir allen und uns selbst Gottes Segen

frei SEIN

Manchmal denken wir, Freiheit bedeutet, keine Regeln zu haben oder tun und lassen zu können, was man will. Wahre Freiheit ist viel tiefer. Sie beginnt in uns selbst. „Nichts erfordert mehr Mut als frei zu sein.“ Dieser Satz erinnert uns daran, dass es Mut braucht, sich von den Erwartungen anderer, von alten Ängsten und selbst auferlegten Grenzen zu lösen.

Es ist ein Akt der Selbstbefreiung, der uns zwingt, uns der Frage zu stellen: Wer bin ich wirklich, wenn ich all das loslasse, was mich zurückhält? Das erfordert Mut – den Mut, authentisch zu leben und zu glauben.

Jesus macht das an der Beziehung zu seiner Person fest: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ (Joh. 8, 36) Frei SEIN, um in guter Beziehung zu sich selbst leben zu können, damit auch in guter Beziehung zu unseren Nächsten leben zu können und ganz wesentlich ganzheitlich in der Beziehung zu Gott (nach Mt.22, 36-40).

Innere Trigger, die einen ärgern

Vor ein paar Tagen habe ich im Untergeschoss alle Lampen mit Bewegungsmelder umgerüstet. Das ist jetzt eine tolle Sache, sobald man in dem Raum ist, geht automatisch das Licht an und nach einer definierten Zeit auch wieder automatisch aus.

Ähnlich scheint es bei Menschen zu funktionieren, nicht gewollt, sondern ungewollt. Wenn spezielle Bereiche im Leben von anderen berührt werden, kann die Person schlagartig unter Strom stehen und ein ganz unnatürliches Verhalten an den Tag legen.

Solche Bereiche entstehen bei Menschen, die Enttäuschungen oder Verletzungen nicht verarbeitet, sondern ignoriert oder verdrängt haben.

Oftmals sind die Personen über ihr eigenes Verhalten entsetzt. Es könnte helfen, wenn sie mit etwas Abstand jemanden haben, dem sie sich öffnen können.

Vielleicht kann ich ja dieser jemand sein.

Charakter haben und zeigen

Der aktuelle US-Präsident bekämpft Jerome Powell, den Chef der US-Notenbank, weil dieser beharrlich genau das tut, was er in dieser Funktion tun muss, mit einem Leitzins für Preisstabilität zu sorgen. Er beugt sich nicht dem massiven Druck, einen sehr niedrigen Leitzins einzustellen, damit der US-Präsident für seine immensen Schulden weniger Zinsen zahlen muss. Anderes Beispiel, nach Veröffentlichung der Zahlen zum Arbeitsmarkt, die den Ankündigungen des US-Präsidenten widersprechen, wurde deren Chefin gefeuert, wegen angeblicher Fake-News.

Menschen mit Mut und Charakter sind anderen unheimlich, aber genau diese Menschen sind heute mehr gefragt als bisher, jeder in seinem Umfeld.

„Hilf dem, der sich selbst nicht helfen kann; schaffe denen Recht, die für sich alleine dastehen. Ja, hilf den Armen und Elenden und sorge dafür, dass sie zu ihrem Recht kommen.“ (Sprüche 31,8-9)

Wir wünschen allen Gottes Segen bei diesen Gedanken.