Auf unseren heutigen Spruch kam ich über den Text in Lukas 4, 16-30: „Und Jesus kam nach Nazareth, wo er aufgewachsen war, und ging nach seiner Gewohnheit am Sabbat in die Synagoge…“. Er las aus dem Propheten Jesaja, der eine Zeit der Gnade und Befreiung vorhersagte, und Jesus sagt klar und deutlich seinen Zuhörern, diese Zeit der Gnade und Befreiung ist heute mit mir angebrochen.
Dem nicht genug, Jesus provozierte seine Landsleute, als er den Glauben einer Ausländerin und eines syrischen Offiziers als besonders hervorhob. Das brachte die „Volksseele“ seiner Landsleute zum Kochen, und sie versuchten ihn zu töten.
Vor unseren Augen vollzieht sich auch eine Zeitenwende, nicht zu Gnade und Freiheit, sondern zu Hass, Hetze und Unterdrückung gegenüber allen, die nicht zum eigenen „elitären Volk“ gehören. In einer Welt, die auf christlichen Werten basiert, kippen Stimmung und Machtverhältnisse. Das anzusprechen wird immer gefährlicher.
Wir haben uns daran gewöhnt und es ist bequem, dass bei uns Recht und Ordnung herrscht. Die Zeiten ändern sich gerade gewaltig und Christen sind aufgerufen für christliche Werte auf- und einzustehen.
Von mir sage ich ganz bewusst, ich mache mir ein eigenes Bild von einer bestimmten Lebenssituation, d.h. ich berücksichtige dabei Zusammenhänge, die andere nicht berücksichtigt haben, und schließe das ein oder andere als nicht relevant aus. So entsteht mein eigenes Bild der Situation.
Dasselbe passiert auch beim Fotografieren. Man schaut so lange durch die Kamera, bis unerwünschte Gebäude oder Gegenstände nicht mehr im Bild auftauchen und stören. Es entsteh damit ein Bild, aber es ist nicht die Wirklichkeit.
Unser heutiges Foto zeigt Menschen bei der Safari in Namibia mit großen Teleobjektiven. Hier habe ich im Nachhinein mein Foto zusammengeschnitten und es überbelichtet, damit die Fotografen noch deutlicher zur Geltung kommen.
Das Bild eines Fotografen mit großem Teleobjektiv erinnert mich auch an Fromme, die weit in die Zukunft blicken, sich dort sehr gut auskennen, aber mit dem Naheliegendsten, im Umgang mit Mitmenschen die Gottes Liebe und Gnade spüren zu lassen, oft überfordert sind.
Mit diesen Gedanken wünschen wir allen Gottes Segen.
Jeder Mensch hat Licht- und Schattenseiten. Manche sehen sich mehr als Lichtgestalt und ignorieren ihre andere Seite, wieder andere lassen sich mehr von ihrem Schatten leiten und sehen ihre positiven Seiten häufig geringschätzend an.
Hier gilt, wie so oft, auf eine gute Balance kommt es an.
Es gibt Menschen, deren Leben scheint hauptsächlich von der Schattenseite geprägt zu sein. Viele negative Erfahrungen, Enttäuschungen und Verletzungen, die sie ganz tief in der Seele getroffen haben und Narben oder bis heute offene Wunden hinterlassen haben.
Wer mit dem Ziel, seine Schattenseiten aufzuarbeiten, sich fast ausschließlich davon leiten lässt, erlebt häufig, dass er sich dadurch weiter von der wärmenden und wohltuenden Sonne entfernt, die für das Leben unersetzlich ist.
Im bekannten Psalm 23 heißt es: „Und muss ich auch durchs finstere Tal – ich fürchte kein Unheil! Du, HERR, bist ja bei mir; du schützt mich und du führst mich, das macht mir Mut.“
Diesen Blick und diese Gewissheit wünschen wir allen, egal in welcher Lebenslage.
Das Thema „Zukunft“ ist am Anfang eines Jahres immer präsent, dieses Jahr ist es besonders dominant.
Wie die Zukunft gesehen wird, hängt auch davon ab, wie weit der Horizont reicht, bis zur nächsten Message auf dem Handy, bis zum nächsten Urlaub, bis zum nächsten Karriereschritt, bis zur nächsten Änderung des Familienstands, bis zum Ruhestand oder darüber hinaus?
Unabhängig vom eigenen Horizont ist wichtig zu wissen, wo stehe ich gerade, wie ist die Beschaffenheit des Grunds, auf dem ich stehe und in welcher Umgebung befinde ich mich dabei.
Für diejenigen, die nur in die Weite schauen, besteht die Gefahr, dass sie über ganz alltägliche Steine stolpern oder ganz ins Straucheln kommen.
Diejenigen, für die nur auf das Hier und Jetzt zählt, fehlt meist eine ernstzunehmende Perspektive in ihrem Leben.
Wenn beides miteinander verbunden wird, ergibt das einen Weg, der sinnvoll und gangbar ist. Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.
Jedes neue Jahr bringt Veränderungen mit sich, manche sind vorher bekannt und man kann sich darauf einstellen, andere kommen unvorhergesehen.
Ob ich mich darauf vorbereiten kann oder nur reagieren möglich ist, beides erfordert Veränderungsbereitschaft, d.h. bisher Gewohntes anders zu machen oder ganz aufzugeben, um mich auf Neues einzulassen. Gut ist es, wenn sich nicht alles verändert, sondern Gewohntes in der veränderten Situation weiter bestehen kann.
Die Jahreslosung der christlichen Kirchen lautet für 2025: „Prüfet alles und behaltet das Gute“(1. Thess. 5,21). Diese Losung beinhaltet die prüfende Betrachtung von allem um uns herum, um sich frühzeitig durch Veränderungen darauf einzustellen, aber auch durch die prüfende Betrachtung zu erkennen, was sich bewährt hat und an was es sich festzuhalten lohnt.
In diesem Sinne wünschen wir allen Gottes reichen Segen und Beistand auf allen Wegen für das Jahr 2025.