Autor: gm-admin
Die wichtigsten Dinge im Leben sind keine Dinge
Wenn man „wichtige Dinge“ googelt findet man u.a. folgende Zitate:
- Zu einem großen Manne gehört beides: Kleinigkeiten als Kleinigkeiten und wichtige Dinge als wichtige Dinge zu behandeln.
- Das erste aller wichtigen Dinge ist, nicht das Gewissen zu betrügen.
Wir merken, wichtige Dinge im Leben sind keine Gegenstände (Dinge), „wichtige Dinge“ sind gute Beziehungen, Umarmungen und Begegnungen, Nähe. Wie sehr wir davon leben, erleben wir gerade in dieser Zeit bei jedem Telefonat, jeder Videosession jeder kurzen Begegnung.
Wir erleben ebenso, dass gute Beziehungen „Bestand“ haben über Jahre hinweg, selbst wenn der Kontakt unterbrochen war. Schnell knüpft man an gute frühere Begegnungen wieder an.
Damit erleben wir die Dimension der Aussage von Paulus „Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe.“ (1. Kor 13).
Und wir spüren ebenfalls, wie wahr die zweite Aussage ist: „Von diesen dreien aber ist die Liebe das Größte.“ Wir wünschen allen gute Begegnungen, viel Nähe auch bei räumlicher Distanz.
Erfahrungen sind wirksamer als Regeln
Advent = warten auf die sich öffnende Tür
Ich suche nicht, ich finde
Sag mir, für wen du dich hältst…
…Der Inkompetente tritt immer als Fachmann auf, der Grausame als Barmherziger, der Sünder als Frommer, der Wucherer als Wohltäter, der Schäbige als Patriot, der Arrogante als Demütiger, der Plebejer als edler Herr und der Einfaltspinsel als Intellektueller.“ (aus dem Roman „Das Spiel des Engels“)
Wie schwer es ist, im Umfeld solcher Menschen (über-) leben zu können, verdeutlich Jesus in der Geschichte vom Pharisäer und dem Zöllner mit einer gnadenlos ehrlichen Einleitung. „Jesus wandte sich nun an einige, die in ´falschem` Selbstvertrauen meinten, ´in Gottes Augen` gerecht zu sein, und die deshalb für die anderen nur Verachtung übrig hatten …“ (Lk. 18,9)
Jesus durchschaut die Schauspieler und stellt sie bloß, das hat er mit seinem Leben bezahlen müssen, denn rüttelt jemand an solch einem Fassadengebäude, wird wahnsinnig viel Energie aktiviert – es geht hier immer um Leben und Tod.
Es hilft uns, solche Systeme zu durchschauen, um sich vor solchen Menschen so gut es geht zu schützen, um weiter im Vertrauen zu Gott, zu sich selbst und zu seinen Nächsten in guter Beziehung leben zu können.
Wir sind vielleicht Gegner, aber wir sind keine Feinde
Es ist erstaunlich, wie die Anzahl der Gläubigen massiv ansteigt. Selten gab es so viele, die glaubten, dass nur sie den wahren Durchblick haben oder sogar im Besitz der Wahrheit sind und deshalb mit Überzeugung alle Andersdenkenden als Lügner betrachten oder sogar als Feind bekämpfen.
Am Wochenende hatte ich eine lebhafte Diskussion mit meinem jüngeren Sohn. Irgendwie sind wir auf das Thema Ordnung gekommen. Er hat mir nebenbei empfohlen mein Arbeitszimmer mal richtig aufzuräumen. Das hat gesessen, ich habe ihm heftig widersprochen mit richtig guten Argumenten, aber er hat genauso wie ich nicht mit guten Argumenten gespart, so dass wir keinen Konsens gefunden haben. Hatten wir deshalb Streit, nicht die Bohne, aber das Thema hat nachgewirkt, und ich habe mich gefragt, was ist das Thema hinter dem Thema bei mir und meinem Sohn. Tage später sind mir wertvolle Einsichten über mich selbst gekommen, ohne dass sich am Ordnungsgrad im Arbeitszimmer etwas geändert hat.
Andersdenkende Menschen, die zu ihrer Meinung und Position stehen und argumentativ vertreten können, sind wertvolle Menschen, die notwendig sind, um persönlich reifen zu können.
Alles im Leben als Geschenk sehen
Glückliches Leben leben
An dem Spruch von Albert Einstein gefällt mir, wie einfach das Verlangen nach einem glücklichen Leben erreicht werden kann.
Jesus stellt das menschliche Verlangen nach einem glücklichen Leben ganz an den Anfang seiner Wirksamkeit. Seine Grundsatzpredigt beginnt mit „glücklich sind…“ und dies gleich 9 Mal. Damit steckt Jesus gleich den Rahmen ab, in dem sich der christliche Glaube bewegt, es geht ums glücklich sein.
Jesus verknüpft dieses glücklich sein nicht mit Dingen oder Menschen, wie „glücklich darf sein, wer eine schöne Wohnung besitzt“ oder „glücklich darf sein, wer einen lieben Partner oder liebe Kinder oder Eltern hat“.
Das „nachhaltige“ Glücklichsein steht über den Dingen und Menschen. Glücklich sind, die Trost finden in Traurigkeit, die freundlich und bescheiden sein können, die sich nach Gerechtigkeit sehnen, die barmherzig sind, die ein reines Herz haben und sich um Frieden bemühen, ja selbst wer angeprangert wird aus genau diesen Gründen darf sich glücklich schätzen. Mit diesen Aussagen wird auch deutlich, jeder Gläubige entscheidet selbst, ob er glücklich ist oder nicht, ein super Angebot – herzlichen Dank dafür.