Lob und Tadel

… den heutigen Spruch möchte ich wie folgt erweitern, „Lob und Tadel halten den Weisen auch im Gleichgewicht.“ Es gibt Menschen, die können mit Lob nichts anfangen, es macht sie unsicher… Andere sind gierig nach Lob, das macht sie unangenehm. Wieder andere können mit Kritik nicht umgehen, kommen sofort in Rechtfertigungszwang… andere wiederrum nehmen es als Bestätigung dafür, dass sie eh nichts taugen. Mit Lob und Tadel umgehen zu können, erfordert eine gewisse innere Stärke. Andererseits müssen wir leider feststellen, dass Lob und Tadel gar nicht mehr klar erkennbar sind. Es ist der Trend, dass Tadel sich fast wie Lob anfühlen muss, was dazu führt, dass manche Menschen skeptisch werden bei Lob, weil sie Angst haben, es ist nur wieder ein gekonnt getarnter Tadel. Um das Gleichgewicht zu finden und zu halten, ist beides notwendig, Lob und Tadel. Wir wünschen allen ein persönliches Umfeld, in dem Lob und Tadel zur Normalität gehört und jeder gut damit umgehen kann.09

Das Gebet, Gespräch mit Gott

Das Foto zeigt die Brenz als Drohnenaufnahme. Um solche Drohnenaufnahmen zu machen, braucht es Zeit, weniger um die Drohne betriebsbereit zu machen, als sich einen Blick aus der ungewohnten Perspektive zu verschaffen.

Der Blick von oben unterscheidet sich doch maßgeblich von unserem normalen Blickwinkel. Es braucht einiges an Zeit, um diese beiden Sichtweisen miteinander zu verbinden.

Das Gebet ist das Gespräch mit Gott und ermöglicht die aktuelle Lebenssituation von einem höheren Standpunkt aus zu betrachten. Diese Perspektive hilft, Situationen neu zu bewerten „Großes wird groß, Kleines wird klein“ heißt es in einem Lied.

Das Gespräch mit Gott bringt nicht nur einen Perspektivwechsel, sondern Gott erhört Gebete, nicht immer wie und wann wir es möchten, aber er erhört es, das ist eine feste Gewissheit für Gläubige. Er kann die Situationen selbst ändern oder auch meine Einstellung zu der Situation. Beides sind gute Lösungen, für die wir von Herzen dankbar sein können.

Hochseetauglich sein im Leben

Aktuell bin ich mit einer Crew auf einem Segeltörn in Kroatien. Die Windvorhersage ist so, dass wir angenehm segeln können, kurzzeitig kann es etwas stürmisch werden, das wird dann ungemütlicher – Angst jedoch muss niemand haben. Unsere Segelyacht ist hochseetauglich und die ganze Crew zu dem Zeitpunkt dann mittlerweile auch. Hochseetauglich sein im Leben, nicht nur wenn kurze Wetterfronten durchziehen, sondern wenn es dauerhaft an unterschiedlichen Stellen in Orkanstärke stürmt. Obwohl wir uns engagieren, trotzdem fegt der Orkan ungehindert weiter. Hochseetauglich sein im Leben heißt für mich, sich in allen Situationen selbst von Gott getragen zu wissen und, hier wird mein Gottvertrauen aufs stärkste gefordert, dass auch die Menschen in ihrer Not und Verzweiflung in seiner Hand sind. In diesem „unglaublichen“ Gottvertrauen schmerzt es trotzdem, wenn wir Leid und Verzweiflung von Menschen vor Augen geführt bekommen, wir unsere Hilflosigkeit spüren und angesichts der Ungerechtigkeiten Wut aufkommt. Wenn ich das Gott abgeben kann, muss es sich nicht in meinem Innersten breit machen und mich runterziehen – Gott sei Dank.25

Christ SEIN und Kirche

Eine Kirche zu haben, in der man sich wohlfühlt, in der sich Menschen mit ihren unterschiedlichen Ideen und Gaben einbringen und ich mich auch selbst einbringen kann, ist ein großes Geschenk, für das man sehr dankbar sein kann.Im Glauben geht es um Erlösung von Schuld und da kann eine Kirche keinen Beitrag dazu leisten, Vergebung der Schuld und Gnade gegenüber dem Schuldiggewordenen liegt allein in der Hand Gottes.

Kirche kann man als Verein von Gläubigen ansehen. Wie in einem Gesangsverein gibt es Sängerinnen und Sänger, aber auch Mitglieder, die nicht singen, aber oft bei Festen kräftig anpacken und damit auch ein Segen sind für den Verein – durch diese Aktivitäten werden sie aber keine Sänger.

Jedes Engagement in der Kirche hilft, die Kirche attraktiv und als Zufluchtsort für notleidende Menschen zu machen, gleichzeitig ist jeder aufgefordert unabhängig von kirchlichen geistlichen Aktivitäten selbst eine Beziehung mit Gott zu leben.

Wir wünschen allen die Zugehörigkeit zu einer lebendigen Kirche, vor allem aber die ganz persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus Christus.

Die Hass predigen, erlösen euch nicht


Es ist zu beobachten, wie „Otto Normalbürger“ in den Bann von Menschen gezogen werden, die Misstrauen und sogar Hass predigen. Bei manchen „Otto Normalbürgern“ scheint sich viel Frust und Enttäuschung angesammelt zu haben, die hier kanalisiert werden und ihnen hilft, „mal richtig Dampf abzulassen“. Einmalig für kurze Zeit mag es eine Hilfe sein, auf Dauer ist es brandgefährlich, wird man doch ständig mit „Wahrheiten“ versorgt, die Frust und Hass ständig steigern. Unser Spruch lautet: Wisset, die euch Hass predigen, erlösen euch nicht, ja, sie meinen es nicht einmal gut mit dir.

Erlösung – ganz allgemein formuliert, ist Befreiung vom Negativen und führt damit weg vom Negativen, die Blickrichtung ist auf das Positive gerichtet, das einen im Wesentlichen leitet.

Jesus hat seine Jünger davor gewarnt, Enttäuschungen in Aggression zu kanalisieren, auch nicht für einen scheinbar guten oder sogar frommen Zweck. „Einer von ihnen (seinen Jüngern) ging auch gleich auf den Diener des Hohenpriesters los und schlug ihm das rechte Ohr ab. Aber Jesus rief: »Halt! Hört auf!« Und er berührte das Ohr des Mannes und heilte ihn. (Lk. 22, 50f)  

Wir wünschen allen, die Sehnsucht und Erfahrung der Erlösung.

Hoffnung, dass alles Sinn hat

Diesen Spruch gab es bereits vor 11 Jahren auf einer Spruchkarte und wurde von mir in den letzten Jahren häufig zitiert. Was ist das Besondere an dieser Aussage von Vaclav Havel? Es ist diese unerschütterliche Gewissheit, dass alles, was geschieht, einen Sinn hat, unabhängig von meiner Meinung oder Überzeugung. Eine solche unerschütterliche Gewissheit gibt in der aktuellen Situation Orientierung und Sicherheit. Gläubige Menschen sehen sich in Gottes Hand geborgen unabhängig davon, was um sie herum passiert und was mit ihnen selbst passiert – „du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand“. Wie kann ein Mensch zu solch einer Gewissheit kommen? Nicht durch abstrakte, weltfremde Diskussionen, sondern durch ganz real im Leben gemachte Erfahrungen. Persönliche Krisen, in denen man hilflos versucht, sich an jeden Strohhalm zu klammern, der irgendwo sichtbar ist, sind die Momente, in denen Vertrauen in Gott wachsen kann, selbst dann, wenn es anders ausgeht, wie gewünscht oder wofür gebetet wurde. Wir wünschen allen Gottes Segen mit dieser Zuversicht.

Die Rettungsweste ist entscheidend

Momentan beschäftige ich mich intensiv mit Segeln in Kroatien. Dort können Sicherheitsmaßnahmen, anders als auf dem Bodensee, über Leben und Tod entscheiden. Bei der obligatorischen Sicherheitseinweisung hat sich der heutige Spruch entwickelt.Wir sitzen alle in irgendeinem Boot, das sich Gemeinde nennt. Wie auf einer Segeljacht, soll es auch in einer Gemeinde sein: es gibt keine Passagiere, sondern eine Crew. Jeder sollte sich in irgendeiner Weise einbringen, nur so funktioniert Gemeinde. Im Glauben geht es im Wesentlichen nicht um Gemeindezugehörigkeit, sondern um die Erlösung durch Jesus Christus, das wird für mich im Bild der Rettungsweste dargestellt. Für jeden Menschen gibt es eine Rettungsweste. Durch den Tod und die Auferstehung Jesu gibt es dieses unglaubliche Angebot. Entscheidend jedoch ist, habe ich diese Rettungsweste angezogen, gehe ich in dieser Rettungsweste (theologisch – Kleid der Gerechtigkeit) durchs Leben und weiß, dadurch ich bin errettet, ich bin bei Gott angenommen, mein Leben liegt in seiner Hand. Allein darum geht es im christlichen Glauben. Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

Ist Christus nicht auferstanden…

Über die Osterfeiertage haben wir eine Radtour durch das Altmühltal gemacht und haben viele Kruzifixe gesehen, das war besonders an Karfreitag sehr beeindruckend. Wir haben auch einen Halt an der Weidenkirche in Pappenheim eingelegt.

Am Ostersonntag fanden wir dann viele aufwändig mit Eiern geschmückte Osterbrunnen, tolle Fotomotive – aber nichts, was an das leere Grab und die Auferstehung Jesu erinnert.

Wir haben mit dem Kreuz und dem Kruzifix eindrucksvolle Darstellung des Todes Jesu, aber, egal, wie sehr ich mich bemühte, ich finde kein Zeichen, das eindrucksvoll die Auferstehung Jesu darstellt. Dabei ist es doch erst die Auferstehung Jesu, die seinen Tod am Kreuz für mein Leben relevant macht.

Der christliche Glaube gründet ganz wesentlich auf die Auferstehung Jesu, die dokumentiert, dass Jesu dem Tod die Macht genommen hat und damit unsere Erlösung möglich wurde.

Paulus macht deshalb folgende fundamentale Aussage: „Wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube eine Illusion; die Schuld, die ihr durch eure Sünden auf euch geladen habt, liegt dann immer noch auf euch.“ 1. Kor. 15, 17

Gott sei von Herzen Dank für dieses Angebot der Erlösung.

Ostern, Ostern

Auch wenn wir es oftmals nicht wahrhaben wollen, es gibt einen Konflikt zwischen Gut und Böse, das wird uns in den letzten Tagen deutlich vor Augen geführt. Entscheidend ist die Frage, wer wird der Sieger sein. Als Christen vertrauen wir, dass durch Jesu Tod am Kreuz und seine Auferstehung er das Böse besiegt hat. Der Kampf ist gewonnen, das Urteil über das Böse gefällt – aber, aber leider noch nicht vollstreckt.

Bei all dem Leid, das wir in den Medien zu sehen bekommen, ist der Glaube an diesen Sieg oft eine Herausforderung.

Jesu Tod und Auferstehung, deren wir an Ostern besonders gedenken, hat auch eine ganz persönliche Bedeutung. Wenn Jesus das Böse besiegt hat und jedem anbietet, dass er das für jeden Menschen gemacht hat, der dies annimmt, dann ist er auf der Seite Jesu. Dieses Leben hat ein anderes Vorzeichen und damit auch eine andere Qualität.

„»Der Tod ist verschlungen in den Sieg.“ (1. Kor. 15, 54).

Das ist die Botschaft von Ostern.

Gott sei von ganzem Herzen Dank dafür.

Kinder…

Es ist einfach genial, wie sich aus einer winzigen befruchteten Eizelle innerhalb von kurzer Zeit ein kleines vollkommenes Menschlein entwickelt. In der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen kann es aber auch bergab gehen. Bettina Wegener drückt das treffend aus: Sind so kleine Hände, winz‘ge Finger dran. Darf man nie draufschlagen, die zerbrechen dann. Sind so kleine Füße mit so kleinen Zehn. Darf man nie drauftreten, könn sie sonst nicht gehn. Sind so kleine Ohren scharf, und ihr erlaubt. Darf man nie zerbrüllen, werden davon taub. Sind so kleine Münder, sprechen alles aus. Darf man nie verbieten, kommt sonst nichts mehr raus. Sind so klare Augen, die noch alles sehn. Darf man nie verbinden, können sonst nichts sehn. Sind so kleine Seelen offen und ganz frei. Darf man niemals quälen, gehn kaputt dabei. Ist so‘n kleines Rückrat, sieht man fast noch nicht. Darf man niemals beugen, weil es sonst zerbricht. Grade, klare Menschen wär‘n ein schönes Ziel. Leute ohne Rückrat hab’n wir schon zuviel. Gott findet seine kleinen Geschöpfe so vollkommen, dass Jesus sagt: „Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, werdet ihr nie ins Himmelreich kommen.“ Einfach und genial der Weg Gottes, um in sein Reich kommen zu können.07