Das Gute und Notwendige an Belastendem

Manche mögen denken, bei dem heutigen Bild und der aktuellen Wettersituation wäre ein Foto, das einen positiv stimuliert, angemessener. Nun, dieses Mal soll es besonders der Text sein, der einem helfen soll, solche Situationen besser zu meistern. Dieses Segelboot hat sich am Bodensee kurz vor einem heftigen Sturm in den Hafen gerettet. Das Boot schleppt am Kiel einen großen Ballast mit, der sicherstellt, dass das Boot auch bei heftigen Winden nicht kentert. Für mich ein schönes Bild. Wenn alles glatt geht, wenn alle Wege einem freigeräumt werden, wenn es keine Krise in meinem Leben geben soll, an was werde ich reifen können? Ein Mensch, der seinen Körper nicht fordert und regelmäßig belastet, wird körperlich abbauen und an Stärke verlieren. Auch im Glauben können sich die „Gerechten“ deutlich weniger an Gottes Gnade freuen, als die, die um ihre Fehler und Verfehlungen wissen und diese Belastung am Kreuz abgeben. So können auch belastende Erfahrungen etwas ganz Positives werden für mein Leben und meinen Glauben.

Wir sind ein wesentlicher Faktor für das eigene Leben in 2019

03Wir wünschen allen ein gutes neues Jahr, Gottes Segen auf allen Wegen. Wie das Jahr wird, bestimmen viele Faktoren únd jeder einzelne ist ein Faktor davon. Dabei ganz wesentlich ist die innere Haltung und die eigene Sichtweise auf die Umgebung. Dazu soll der heute Spruch uns Impulse geben. Große Bedeutung für das, was ich zukünftig erleben werde, ist, ob ich gedanklich Brücken oder Mauern baue, ob ich das Gemeinsame sehe und schätze oder das Trennende für mich wichtig ist. In der Begegnung mit Menschen erzeugt die Fixierung auf die Fehler anderer immer Distanz. In der Begegnung mit Menschen wirkt das Betonen der Gemeinsamkeiten wie ein Türöffner. Menschen gewinnen im Vertrauen zueinander eine Brücke von unschätzbarem Wert. Wir wünschen wertschätzenden Umgang mit den Menschen, denen wir begegnen werden, und Gottes Segen bei dem, das sich daraus entwickeln wird.

Persönlich Bilanz ziehen zum Jahreswechsel

Das Jahresende ist die Zeit derRückblicke und Bilanzen. Was hat sich alles ereignet und wie bewerte ich dasErlebte mit etwas Abstand. So macht es die Wirtschaft, die Politik, dieKommunen, der Sport… Von Vorteil ist es, dies auch ganz persönlich zu tun. Innerhalb eines Jahres kann sehr viel passiert sein, manches fällt einem im ersten Augenblick gar nicht mehr ein. Es ist deshalb meist mit etwas Anstrengung verbunden, sich Ereignisse und Erlebnisse der letzten 12 Monate in Erinnerung zu rufen. Eine weitere Anstrengung stellt die Bewertung aus der Rückschau dar. War es gut, war es weniger gut, was lerne ich daraus oder hake ich es ab, es lohnt sich nicht, sich nochmals mit dem Thema zu beschäftigen, es ist wie es ist, ich habe mich damit beschäftigt und akzeptiert – Haken dran, es nicht zum Dauerbrenner werden lassen. So eine Rückschau kann etwas Besonderes werden so wie dieser Baum auf dem Foto in der Abenddämmerung.  Wir wünschen allen etwas Zeit für eine persönliche Rückschau und Gottes Segen bei der Bewertung, der Lernerfahrung und beim Abhaken.

Am Ende wird es alles gut sein

In der aktuell dunklen, kalten und trüben Jahreszeit ist es gut sich bewusst zu machen, dass es wieder besser werden wird. Vielleicht gibt es einen Winter mit Schnee, der alles weiß bedeckt, und sicherlich gibt es wieder einen Frühling, in dem alles neu in bunten Farben erblüht.

Bei den Nachrichten, mit denen wir aktuell konfrontiert werden, tun wir uns schwer bei dem Gedanken, wie das alles noch gut werden kann. Wie eine dunkle Wolke lasten die Themen auf uns und scheinen uns zu erdrücken.

Es ist hilfreich, wenn aufgrund des Glaubens der Blick über diese düsteren Ebene hinaus reichen kann; dass es über allem, in menschlich unvorstellbarer Weise einen Gott gibt, der dafür sorgen wird, dass es am Ende tatsächlich gut sein wird. In einer sehr ansprechende Adventspredigt hat es geheißen: „Beim Menschen geht es meist vom Licht in die Dunkelheit. Bei Gott geht es immer von der Dunkelheit ins Licht!“

Die Hoffnung, dass am Ende alles gut sein wird, ist die Botschaft in der Adventszeit. Diese Zuversicht wünschen wir allen.

Warten können für ein gutes Ende

Warten ist für manche eine Geduldsprobe, die in unserer schnelllebigen Zeit immer häufiger auftritt.

Dabei bedeutet warten, ich habe verstanden und akzeptiert, dass manches einfach Zeit braucht, um sich entwickeln und reifen zu können, sowie dass das Ergebnis am Ende dieses Entwicklungs- oder Reifeprozesses gut sein wird.

Bei Obst und Gemüse ist das jedem bewusst, aber beim Menschen tun sich manche ganz schön schwer. Nicht wenige gehen davon aus, dass der Mensch wie ein Computer mit einem oder mehreren Befehlen geändert werden kann.

Es gibt eine schöne Beschreibung von Konrad Lorenz:

Gedacht heißt nicht immer gesagt,
gesagt heißt nicht immer richtig gehört,

gehört heißt nicht immer richtig verstanden,
verstanden heißt nicht immer einverstanden,
einverstanden heißt nicht immer angewendet,
angewendet heißt noch lange nicht beibehalten.

Wir wünschen allen eine gesegnete und besinnliche Adventszeit.

Erweiterung des Horizonts

In dem Lied „Über den Wolken“ singt Reinhard Mey „… was uns groß und wichtig erscheint, wird plötzlich nichtig und klein.“ Man hat einen ganz anderen Blick auf die Welt und auf die eigene Welt – plötzlich einen viel weiteren Horizont.

Im Alltag wird der eigene Horizont manchmal durch viele Nebensächlichkeiten unnötig reduziert – ganz modern sind Horizonte unter 0,5 m durch Smartphones. Aber auch im direkten Umfeld können Aufregung und Ärger über Kleinigkeiten den Blick fürs Große und Ganze reduzieren. Wenn ich weiß, was ich getrost übersehen darf, worüber es sich nicht lohnt, sich zu ärgern oder zu sorgen, wird befreit aus einer engen Welt.

Jesus macht deutlich, dass sich Gott auch um das kümmert, was für den Alltag notwendig ist (Matth. 6, 28-34). Was für eine Befreiung, die wir Menschen täglich erleben können.

Auch in der menschlichen Sehnsucht nach Erlösung stellt das menschlich Naheliegende eine Blockade dar. Es ist Weitblick nötig, um Gottes Liebe und Gnade zu uns Menschen einigermaßen begreifen zu können.

Wir wünschen allen Gottes Segen und immer wieder aufs Neue Erweitern des eigenen Horizonts.

Vertrauen in Liebe und Gerechtigkeit führt zu Selbstvertrauen

Dieses Mal habe ich zu diesem Foto mit dem Bären, der uns in Kanada im Auto beobachtet hat, einen passenden Spruch gesucht. Dummerweise ist dabei der maximal missbrauchte Begriff Wahrheit eingebettet, der alles aushebeln kann.

Wahrheit wird nicht selten auf richtig oder falsch reduziert und weiter, wenn die Wahrheit ans Licht kommt, dann wird es Gerechtigkeit geben. Mir ist das zu einfach.

Besonders der Anspruch Jesu: „Ich bin Weg, Wahrheit und Leben…“ (Joh. 14, 6) macht mir deutlich, es gibt noch eine weitere Dimension. Es ist nicht schwer, aus den zahlreichen Aussagen Jesu auf die Liebe zu kommen.

Übertragen auf unseren Spruch heißt das:

  • Vertrauen auf die Liebe und auf die Gerechtigkeit
  • Vertrauen, dass die Liebe bereits heute die stärkste Macht ist und am Ende die Gerechtigkeit siegt.
  • Diese Vertrauensbasis gibt dem Menschen Raum, in dem sich das eigene (Selbst-) Bewusstsein entwickeln kann.

Das stärkt die Seele immens und macht „bärenstark“.

Gott sei Dank dafür für diese Zuversicht, die wir Menschen im Vertrauen haben dürfen.

Entscheidend ist das Ziel und der Weg dorthin

Es war nach der Eingemeindung des kleinen Orts Itzelberg, als wir in der 5. Klasse von unserem Klassenlehrer bei Störungen im Unterricht regelmäßig zu hören bekamen: „Ach der XY, natürlich ein heimtückischer Itzelberger.“

Das ist jetzt fast ein halbes Jahrhundert her, aber es scheint sich wenig geändert zu haben. Noch heute reicht vielen die Herkunft eines Menschen, um sich ein Urteil von ihm zu bilden.

Vielmehr als die Herkunft, und damit die Vergangenheit, sagt das Ziel und sein eingeschlagener Weg über einen Menschen aus. Was sind seine Interessen, wie setzt er seine Prioritäten, wofür investiert er Zeit und Geld.

Die Frage nach dem Ziel und dem Weg zum Ziel berücksichtigt, dass Menschen Kurswechsel im Leben vornehmen können. Damit vermeiden wir, in vergangenen Phasen rumzustochern und sind sofort im Jetzt und hier. Paulus schreibt von sich selbst: „Eins aber tue ich: Ich lasse das, was hinter mir liegt, bewusst zurück, konzentriere mich völlig auf das, was vor mir liegt…“ (Phil. 3, 13).

Wir wünschen allen in der Begegnung mit anderen und auch für sich selbst diesen bewussten Blick nach vorne.

Kirche ist Hospital für Sünder

… Kirche ist auch kein Kloster, in dem Menschen nach strengen eigenen Regeln allen Freuden entsagen

… Kirche ist auch keine Spielhalle, in der theologische Divisionen ihre Machtspiele aushecken

… Kirche ist auch kein Theater, welches Fromme als Bühne zur Selbstdarstellung nutzen dürfen

Der Spruch, der Abigal von Buren zugeschrieben wird, könnte bestimmt jeder durch eigene Erlebnisse ergänzen.

Genau deshalb ist es wichtig, immer wieder sich bewusst zu machen, was der einzig legitime Grund der Existenz einer Kirche ist – Hospital für Sünder

Jesus formuliert dies wie folgt: »Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.“ (Matth. 11, 28 NGÜ)

Wo diese Zusage Jesu wirken kann, erhellt sie kirchliche Räume und bringt Leben in die Strukturen. Kirche wird dann zu dem Ort, an dem die Seele ruhen und heilen kann.

Wir wünschen allen solch einen Raum zum Leben und Gottes Segen, durch persönliches Engagement solche Orte zu entwickeln.