Probieren geht über studieren

Um einen Sonnenuntergang genießen und bestaunen zu können, brauche ich keine physikalischen Kenntnisse über die Brechung von Licht. Ich brauche einfach Zeit ihn zu betrachten und Geduld, bis sich die passende Zeit und Wetterlage einstellt. Zum Autofahren muss ich nicht Kfz-Technik studiert haben und Otto- oder Dieselmotoren verstehen. Was ich wissen muss, ist es ein Diesel oder Benziner, um an der Tankstelle die richtige Zapfsäule auszuwählen. Genauso ist es mit Gott. Gott möchte erlebt werden. Oft beginnend in Notsituationen „Rufe mich an in der Not…“. Besonders aber im Alltag in der Gewissheit seiner Begleitung, was sich auf die eigene Sichtweise und damit einen selbst auswirkt: „sag mir, mit wem du gehst und ich sage dir, wer du bist!“. Für die grundlegende Frage nach Erlösung / ewigem Leben reichen wenige grundlegende biblische Aussagen aus, wie „wer den Sohn hat, hat das Leben“ (1. Joh. 5, 12). Diskussionen, Listen notwendiger Voraussetzungen oder Detailkenntnisse über zukünftige Ereignisse ersetzen nicht das kindliche Vertrauen in fundamentale biblische Aussagen. Gottes Wesen wird erfahrbar in Liebe, Barmherzigkeit und Gnade. Solche Erfahrungen wünschen wir allen.

Loslassen ist anstrengend

Das Thema „Loslassen“ ist nicht für alle einfach. Loslassen heißt für mich, in andere Hände geben oder es gedanklich loszulassen und in den Händen zu belassen, in denen es ist. Zwei weitere Themen schwingen dabei mit – Vertrauen und Verantwortlichkeit. Habe ich Vertrauen in die Hände anderer oder neige ich zu der Einstellung, dass, wenn meine Hände im Spiel sind, es deutlich besser laufen wird? Zu Verantwortlichkeit: Jeder Mensch ist ab einem gewissen Alter für sich selbst verantwortlich (leider kann sich dies aus gesundheitlichen Gründen auch wieder ändern). Wer dies auch in schwierigen Situationen nicht voll und ganz akzeptiert, hat mit dem Loslassen nicht nur eine große Herausforderung, sondern auch häufig Stress mit anderen. Im Glauben wird das Loslassen ebenfalls deutlich – Vertrauen in Gottes Wirken, auch im Alltag – Verantwortlichkeit für Vergebung von Schuld allein bei Gott – Verantwortlichkeit des Menschen, darum zu bitten und dankbar anzunehmen. Beim Loslassen hat man alle Hände voll zu tun, aber wenn man es einigermaßen geschafft hat, gewinnt das Leben und auch der Glaube deutlich an Qualität. Das wünschen wir allen.

Möglichkeit zur Stressreduktion

 

Im Miteinander kann es manchmal zu Spannungen kommen, wenn sich Erwartungen nicht erfüllen. Es kommt dabei vor, dass Erwartungen nicht bekannt sind, weil sie gar nicht ausgesprochen wurden.

Unser heutiger Spruch macht hier eine klare Unterscheidung – von sich viel fordern, von anderen wenig erwarten, das Rezept von Konfuzius, um Ärger zu vermeiden.

Mir gefällt, dass hier der Begriff „fordern“ bei einem selbst auftaucht – manche setzen sich in Sachen Perfektion selbst massiv unter Druck – bei anderen wird der Begriff „erwarten“ verwendet, was den Anspruch deutlich reduziert.

Im Ergebnis heißt das für mich, wenn sich jemand selbst, aus welchen Gründen auch immer, massiv unter Druck setzt, ist das seine eigene Angelegenheit, aber das darf nicht dazu führen, dass dieser (innere) Druck an andere weitergegeben wird.

Im Gegensatz zu Konfuzius „fordert“ Jesus seine Nachfolger auf, sich nicht zu sorgen, sich keinen Stress oder Druck zu machen, wenn es um Dinge des Alltags geht. „… denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.“ (Matth. 6,32).  Das entspannt und reduziert das Risiko von Spannungen auch bei einem selbst und damit auch im miteinander.

Jeder Mensch ein Original

Wenn es darum geht, viele Menschen möglichst mit IT-Unter­stützung zu steuern, ist das A und O so wenig wie möglich Unterschiede und möglichst viel Standard. Viele Unterschiede oder gar Individualität machen das Ganze komplex und extrem teuer. So ist unsere von Menschen geschaffene Welt, die durch die Digitalisierung noch weiter verschärft werden wird.

Gottes Welt ist der ganze Gegensatz dazu. Jeder Mensch, ja die ganze Schöpfung ist ein Kunstwerk und deshalb einzigartig. Gott scheint mit Standardisierung aber auch gar nichts am Hut zu haben, sondern ist der Meister der Unikate, selbst jede Schneeflocke ist dabei miteingeschlossen.

Jeder Mensch ein Original, einmalig und deshalb besonders wertvoll in den Augen des Schöpfers. Gott scheint auch nicht überfordert zu sein mit Individualität, sondern fordert jeden Menschen seinen eigenen Weg zu gehen, in einer persönlichen individuellen Beziehung mit ihm zu leben.

Gottes Welt ist eine Herausforderung für viele Menschen – auch für Organisationen, aber genau daran können Menschen mit Gottes Hilfe als Persönlichkeit wachsen und reifen.

Den eigenen Weg finden und gehen

 

Wer in Google unter „Ratgeber Lebensfreude“ sucht, findet ca. 850 000 Einträge, unter „glücklich sein“ sogar ca. 20 Millionen. Jeder beschreibt ein Rezept, wenn man das konsequent anwendet, scheint sich „zwangsläufig“ Lebensfreude oder glücklich sein einzustellen. Viele haben diese schon ausprobiert und nach einiger Zeit kommt die Ernüchterung.

Lebensfreude und glücklich sein gibt es nicht nach einer Zauberformel, sondern dadurch, dass jeder seinen eigenen, ganz individuellen Weg findet. Eigentlich auch logisch – Leben ist individuell, was speziell für mich Leben heißt, mag den andern zum Kopfschütteln anregen. Wir kommen daher nicht umhin, uns mit uns selbst zu beschäftigen und nicht Ratgeber zu inhalieren oder Vorbilder zu kopieren.

Jeder Mensch ist ein Original, eine eigene Persönlichkeit, die gilt es, ein Leben lang zu entdecken, mit all ihren Facetten. Manche zeigen sich erst in bestimmten Lebenssituationen z.B. im Alter. Von ganz entscheidendem Vorteil ist es, wenn ich die Beziehung zu Gott als persönlich und damit individuellen Glaube gesehen kann, der entfernt ist von einem Verhaltenskatalog oder einer Schablone.

Wir wünschen allen Gottes Segen auf diesem Weg.

Gesunder Menschenverstand – der Schlüssel zum Erfolg

ach Wikipedia ist der gesunde Menschenverstand „der einfache, erfahrungsbezogene und allgemein geteilte Verstand des Menschen bzw. dessen natürliches Urteilsvermögen.“ Die eigenen Erfahrungen, positiv wie negativ, das Lernen daraus (aus den negativen deutlich mehr als aus den positiven) lassen natürliches Urteilsvermögen reifen, um eigenständig Entscheidungen treffen und Prioritäten setzen zu können. Es gibt viele, die so einen gesunden Menschenverstand besitzen, vor allem ältere Menschen. Sie haben schwierige Zeiten durchlebt, es war häufig kein einfaches Leben mit schweren Krisen und großen Enttäuschungen. Der Kern dazu ist der ehrliche Umgang mit sich selbst, mit den eigenen Stärken und den eigenen Schwächen, mit den Erfolgen und den Niederlagen. Das ist für jeden eine besondere Herausforderung, jedoch kann der christliche Glaube hier eine große Hilfe sein. Die gute Nachricht: Gott nimmt jeden an, der zu ihm kommt, so wie er ist, das ist ein wesentlicher Schlüssel zur Selbstannahme. Wir wünschen allen viel Kraft und Gottes Segen auf diesem Weg

Wer nicht genügend vertraut, wird kein Vertrauen finden

Ich kenne Menschen, die meinen, manche hätten die Gabe vertrauen zu können, andere eben nicht, so als „falle Vertrauen vom Himmel“. Vertrauen will gelernt sein, manche haben das große Vor-recht es in ihrer Erziehung lernen zu können, andere sind belastet von einer großen Hypothek, sei es Erziehung oder Enttäuschungen … Aristoteles sagt: Harfe spielen lernt man nur durch Harfe spielen – unser Spruch heute sagt sinngemäß: Vertrauen lernt man nur durch vertrauen. Es gibt keinen Ersatz für fehlendes Vertrauen – nicht in Beziehungen, nicht im All-tag, nicht in der Wirtschaft, nicht in der Politik und schon gar nicht im Glauben. Vertrauen ist die wertvollste Währung, die als Zahlungsmittel überall eingesetzt werden kann. Eine Währung, deren Erwerb einen als Mensch ganz fordert. Wir wünschen allen Menschen Gruppen, in denen diese Währung sich entwickeln kann.

Krise als Gelegenheit sehen lernen

Das heutige Foto ist für meine Frau zu duster, das passt nicht in die Jahreszeit und es ist nichts Freudiges zu erkennen. Aber wie beim Wetter, so ist es im Leben, gerade eitel Sonnenschein und Urlaubswetter, im nächsten Augenblick zieht ein Gewitter auf, die in letzter Zeit immer intensiver werden. Wenn man bei jedem stärkeren Gewitter in Weltuntergangsstimmung kommt, ist man blockiert und manche geraten in seine Deprispirale – was könnte alles Schlimmes passieren und warum passiert es immer mir? Gewitterfronten und Lebenskrisen sind immer stark energiegeladen, Energie, die viel zerstören kann, aber auch Energie, die einem notwendige Power geben kann für Veränderungen. So können Leid und Schmerz der Anfang für etwas Neues werden, was dem Leben eine ganz neue Qualität verleiht. Frei nach einem Lied von Udo Lindenberg: „Hinter dem Horizont geht’s weiter…“. Dieses Vertrauen auf Gottes Hilfe wünschen wir allen, die gerade nicht die Sonnenseite des Lebens erleben.

Antwort kommt von verANTWORTung

Ein Managementspruch lautet: „Wer frägt, führt!“ Vielleicht liegt darin das Verlangen wo immer es geht mit Fragen auf sich aufmerksam zu machen. Fragen allein bewirken solange nichts, bis darauf gute Antworten gefunden werden. Mit Antworten aber lege ich mich fest, mit Antworten übernehme ich Verantwortung – das passt nicht so ganz mit dem steigenden Verlangen nach Unverbindlichkeit. In unserer Welt werden so Antworten gesucht zu (über)lebens­wichtigen Fragen, es gibt Menschen, die Verantwortung übernehmen, aber die meisten schweigen oder versuchen mit weiteren Fragen sich vor Antworten zu drücken. Ein Spruch von Jesus lautet: „Sagt einfach `Ja´ oder `Nein´. Jedes Wort darüber hinaus ist vom Bösen.“ (Matth. 5, 37). Genauso hat er es praktiziert, in unzähligen Beispielen in den Evangelien nachzulesen, und seine Jünger haben gelernt, dies auch selbst zu praktizieren. So ist auch die Antwort nach dem (ewigen) Leben glasklar und eindeutig: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Leben; wer aber an den Sohn Gottes nicht glaubt, hat auch das Leben nicht.“ (1. Joh. 5, 12). Wir wünschen allen den Gottes Segen und Mut zu verantwortungsvollen Antworten.

Komfortzone und Engagement in Balance bringen

Der Mensch ist ein Wesen, das auf Gemeinschaft angelegt ist. Der teilweise zu beobachtende verstärkte Rückzug ins Private, die eigene Komfortzone, die eigene Welt bringt Sicherheit durch die gewohnte Umgebung, aber raubt einem nicht nur die Möglichkeiten zum Wachsen und Reifen als  Persönlichkeit, sondern man verlernt den sensiblen und toleranten Umgang mit anderen Menschen. Smartphone und Internet sind keine wirklichen Alternativen. Der Gedanke, dass das Leben sich in Beziehungen entfaltet, kann auch aus Jesu grundlegendem Gebot abgeleitet werden: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Matth. 7,12 Ein gelungenes Leben basiert auf dieser Grundlage, dies gilt es zu gestalten, in einer guten Balance, Zeit für sich selbst – Zeit für die direkte Begegnung und Begleitung von Anderen. Schiffe sind nicht für den Hafen gebaut, aber kein Schiff kommt auch ohne regelmäßiges Festmachen im Hafen aus. Gott schenke jedem die Weisheit, für die aktuelle Lebensphase eine gute Balance zu finden zwischen persönlichem Festmachen und Engagement