Wie froh ist man an einen schwülen Tag, wenn es gewittert und die Luft wieder „rein“ ist. Genau das drückt auch unser Spruch für einen ganz persönlich aus. „Du siehst alles ein bisschen klarer mit Augen, die geweint haben.“
Tränen haben etwas Reinigendes. Sie zeigen, dass eine Person Schmerz, Trauer und Enttäuschung zulassen kann. Solange Tränen fließen, hört alles andere plötzlich auf, für alles andere ist plötzlich kein Platz mehr, kein Platz, um einfach weiter so zu arbeiten, kein Platz momentan, um irgendeine Rolle zu spielen – wenn Tränen fließen bin ich bei mir selbst, ich spüre den Schmerz und gebe diesem Schmerz den Raum, den er braucht. Wer zulässt, dass Tränen fließen dürfen, ist bereits auf dem Weg der Heilung. Wenn der Schmerz sehr groß ist, müssen viele Tränen fließen, um wieder heil zu werden, denn Tränen haben eine ganz natürliche heilende Wirkung. Mit der Zeit wird wieder innerer Friede einkehren, der Blick wird wieder nach vorne gerichtet sein, Mut und Energie werden schrittweise wiederkommen.
Wir wünschen allen, besonders in dieser außerordentlich schwierigen Zeit, bei Schmerzen die heilende Wirkung der Tränen und die Gewissheit, dass gerade in solchen Situationen Gott besonders nahe ist.