Wenn Liebe ein Medikament wäre….

Es heißt: Liebe ist die beste Medizin. Es gibt mittlerweile viele Studien, wie Liebe neben dem Wohlgefühl den Heilungsprozess unterstützt und auch vor manchen Krankheiten schützen kann.

Bei unserem heutigen Spruch ist mir jedoch die Formulierung „… der Beipackzettel (der Liebe) wäre ein dickes Buch“ ins Auge gesprungen. Liebe hat gravierende Auswirkungen, weil Liebe das Koordinatensystem komplett verändert. Was bisher höchste Priorität hatte (Karriere, Reichtum, Ansehen, Macht …), wird sich unter der Liebe einordnen, für viele absolut inakzeptabel.

Dazu einige Gedanken aus 1.Korinther 13 ganz provokativ formuliert. Der prophetische Welterklärer ohne Liebe ist nichts anderes als ein Selbstdarsteller. Der bibelfeste Besserwisser ist ohne Liebe einfach ein Wichtigtuer. Der großzügige Wohltäter ohne Liebe ist ein Scheinheiliger …“

Ja, die Liebe hat große Nebenwirkungen im Leben. Für den, der dies von Herzen akzeptiert, werden sie heilend wirken. Dank sei Gott, der die Liebe ist, sich in Liebe uns Menschen schenkt und Liebe im Menschen entfacht, der dadurch verwandelt wird.

Je mehr man liebt umso tätiger wird man sein

Das Foto zeigt eine von vielen Straßen in Marokkos Hauptstadt Rabat. Mit viel Liebe und Hingabe wurden Hauswände bemalt. „Je mehr man liebt umso tätiger wird man sein“ – ein Spruch eines genialen Malers. Um das Besondere zu erkennen, hilft oftmals zu wissen, was das Gegenteil ist. Die einen sagen, das Gegenteil von Liebe ist Gleichgültigkeit. Gleichgültigkeit macht träge. Andere sagen das Gegenteil ist Hass, Wut, Verbitterung, Abscheu… Solche negativen Emotionen zeigen sich meist explosionsartig und können zu Tätlichkeiten führen – ganz und gar nicht im Sinne von Vincent van Goghs „tätig sein“. Daraus wird deutlich, Liebe motiviert und Liebe befreit vom inneren Gefängnis und kann damit besonders aktiv werden. Paulus beschreibt es so: „Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“ (1. Kor. 13,4-7) Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

Was ohne Ruhepausen geschieht, ist nicht von Dauer

Wir waren knapp 3 Wochen mit einer Rundreise unterwegs in Marokko. Dabei haben wir alle Highlights von Marokko gesehen. Besonders beeindruckt haben uns jedoch die Menschen, die mit großer Gelassenheit und Ruhe ihre Arbeit verrichten. Wir konnten das oft beobachten, wenn wir durch die Souks (Bazar) „zielstrebig durchmarschiert“ sind. Ruhepausen sind wichtig im Alltag, auch im Urlaub. Erst die Ruhepausen schaffen den Raum um Mensch SEIN zu können. Zuerst mal regenerieren, wieder Energie tanken, den Akku wieder füllen. Das braucht auch eine Maschine, damit sie funktionsfähig bleibt. Mensch SEIN bedeutet auch über das reflektieren zu können, was man tut oder erlebt hat, zu bewerten und zu genießen wie auch den Sinn zu hinterfragen. Existenziell zum Mensch SEIN gehören (gute) Beziehungen, dafür braucht es Zeit, Zeit um Beziehungen zu pflegen, aber auch die innere Ruhe, um über die Beziehungen nachzudenken. Als Gläubige ist die Beziehung zu Gott wesentlich für das Mensch SEIN, auch dazu bedarf es Zeit und Ruhe. Was mit ausreichend Ruhepausen geschieht, ist von Dauer im Leben und im Glauben.

Dankbarkeit macht das Leben erst reich

Ein bekanntes Lied beschreibt Dank sehr eingängig:

Danke für diesen guten Morgen, danke für jeden neuen Tag. Danke, dass ich all meine Sorgen auf dich werfen mag.

Danke für alle guten Freunde, danke, oh Herr, für jedermann. Danke, wenn auch dem größten Feinde ich verzeihen kann.

Danke für meine Arbeitsstelle, danke für jedes kleine Glück. Danke für alles Frohe, Helle und für die Musik.

Danke für manche Traurigkeiten, danke für jedes gute Wort. Danke, dass deine Hand mich leiten will an jedem Ort.

Danke, dass ich dein Wort verstehe, danke, dass deinen Geist du gibst. Danke, dass in der Fern und Nähe du die Menschen liebst.

Danke, dein Heil kennt keine Schranken, danke, ich halt mich fest daran. Danke, ach Herr, ich will dir danken, dass ich danken kann.

Herzlichen Dank an Martin Gotthard Schneider für diesen ganz besonderen Text.

Menschen, die Angst verbreiten, haben Angst

Dieses Heideneimer Knöpfle war in einem zu kleinen Topf und hat sich so Luft verschafft. Die Hefe treibt und wenn es nicht mehr passt, hebt sich der Deckel. Wie die Hefe treibt heute vielen Menschen die Sorge und Angst um unsere Zukunft um, und es sind ja auch beunruhigende Umstände, die uns täglich durch die Nachrichten erreichen. Zudem nimmt die Zahl derer zu, die die Angst noch verstärken, indem sie teilweise absurde Theorien verbreiten und ihre Angst in Gewalt und Hass breit macht. Im Psalm 23 „Der gute Hirte“ heißt es, „…und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, fürchte ich kein Unglück, dein Stecken und Stab trösten mich…“ In diesen oftmals finsteren Tagen geht es darum, das Vertrauen in Gottes Führung und Leitung nicht nur nicht zu verlieren, sondern zu vertiefen, um in dieser Gewissheit des Psalmschreibers die Herausforderungen zu meistern, die uns im persönlichen Bereich oder durch die Nachrichten begegnen. Wir wünschen allen die tiefe Gewissheit, „…Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang…26

Wenn man muss, darf man nicht

Handeln aus Einsicht, ist das große Ziel in der Erziehung und ein langer Entwicklungsprozess. Am Anfang entscheiden die Eltern für das Kind. Jedoch Schritt für Schritt darf das Kind lernen selbst zu entscheiden, dabei gelingt es manchmal gut, manchmal nicht so gut – beide Erfahrungen sind wichtig im Entwicklungsprozess. Am Ende greifen Eltern nur noch in gefährlichen Situationen ein. Was für Eltern gilt, gilt auch für Leiter. Die Gruppe, das Team, soll sich zu selbstständig denkenden und handelnden Mitgliedern entwickeln, die sich engagiert und kreativ für das klar vorgegebene Ziel einsetzen. Die Leiter teilen transparent alle notwendigen Informationen, haben einen Blick wie sich alles entwickelt und können jederzeit eingreifen, wenn etwas „massiv aus dem Ruder“ laufen sollte. Das ist auch mein Bild von Gott. In der Bibel wird häufig das Bild des Hirten verwendet, wenn es um Gottes Führung geht (nicht das Bild eines Kameltreibers). Gott möchte, dass Menschen ihm aus Einsicht folgen und dabei ihren ganz eigenen Weg finden. Wenn sich dabei ein Mensch verirrt, zeigt die Geschichte vom verlorenen Schaf, dass Gott auch ihm nachgeht, wenn er sich verlaufen hat. Gott sei Dank für diese Pädagogik.19

Gedanken – Austausch

Vor Jahrzehnten gab es die Aktion „freier Gedankenaustausch“, bei der Jugendliche auf der Straße mit anderen Menschen ins Gespräch über Gott und die Welt kamen. Es war höchst spannend, mit welchen Gedanken und Überzeugungen sie dabei konfrontiert wurden. Am Ende haben meist beide von dem Gedankenaustausch profitiert. In den sozialen Medien findet auch ein Gedankenaustausch statt, der jedoch durch im Hintergrund wirkende Algorithmen eher diejenigen zusammenbringt, die dieselben Gedanken haben als mit Andersdenkenden. Es kann fatale Auswirkungen haben. Wenn ich verlerne andere Gedanken an mich herkommen zu lassen, verlerne ich auch meine eigenen Gedanken zu hinterfragen. Schlimmer jedoch ist, dass die eigenen, nicht mehr reflektierten Gedanken verstärkt werden, was zu Fanatisierung beitragen kann. Mich hat der heutige Spruch sehr angesprochen – Gedanken – Austausch, es bereichert das Leben und öffnet Horizonte, wie das herrliche Alpenpanorama hinterm Ammersee. Wir wünschen allen Gottes Segen im Austausch mit Andersdenkenden und Andersgläubigen.

Druck erstickt die Liebe, die unverzichtbar ist zum Leben

Was ich in letzter Zeit erlebe, ist beispiellos. Menschen werden direkt oder indirekt massiv unter Druck gesetzt. Eine Variante sind Menschen, die sich selbst unter Druck setzen – hohe Erwartungen, ja keine Fehler machen, Perfektion –, und setzen unwillkürlich andere unter Druck. In so einer Situation – Augen zu und durch – fehlt das Gespür für sich selbst und das Gespür, wie es anderen gerade geht. Die schwierigere Variante ist, dass Menschen andere ganz bewusst unter Druck setzen, indem sie Themen aufbauschen oder Fehler maßlos eskalieren lassen mit dem Ziel, ihre Agenda durchzudrücken. Dabei herrscht häufig der Grundsatz, der Zweck heiligt die Mittel. Jesus zeigte seinen Jüngern auf, dass die weltlichen Machtstrukturen inkl. der Gewalt der Herrschenden im Reich Gottes nichts zu suchen haben, sondern sein Reich auf der Liebe Gottes zu uns Menschen und auf die menschliche Antwort darauf basiert. „An eurer Liebe zueinander werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid.“ Joh. 13,35 Diesen Raum hat Gott geschaffen, dass die Kinder Gottes in diesem Umfeld das Leben, das sie angenommen haben, in Freiheit leben dürfen.

Was man verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr

Auge in Auge mit dem Nashorn im Krugerpark in Südafrika bei einer Wanderung mit zwei bewaffneten Guides. Uns wurde erklärt, dass Nashörner schlecht sehen und wir deshalb zügig durch eine kurze Lichtung marschieren sollen, dabei ist dieses Foto entstanden. Als wir hinter einem Busch waren, hat ein Guide einen Stock in die andere Richtung geworfen und die Nashörner sind ca. 10-15 m an uns vorbeigerannt, so wie die Guides es uns vorher erklärt hatten. Marie Curie (sie untersuchte um 1900 die Strahlung von Uran und prägte das Wort „radioaktiv“) formulierte: Was man verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr! Mich irritieren seit Jahren sogenannte Endzeitprediger, die „ihr Geschäft“ mit Angstmacherei betreiben. Jesus sagt in seinen Endzeitreden (Lk 21,28): „Deshalb: Wenn sich dies alles zu erfüllen beginnt, dann seid zuversichtlich – mit festem Blick und erhobenem Haupt! Denn eure Rettung steht kurz bevor.“ Gläubige, die verstehen, was kommen wird, können in Zeiten der Umbrüche ohne Furcht nach vorne schauen, weil sie wissen, was kommt und WER kommen wird. Was für ein Geschenk!28

Angstfrei glauben…

Angst hat eine lebenswichtige Funktion, Angst warnt uns vor gefährlichen Situationen. Kleinkinder müssen das erst lernen, meist durch eigene Erfahrung, obwohl Eltern ihnen schmerzliche Erfahrung ersparen wollen. Es ist ein Balanceakt in der Erziehung. Vor was warne ich, damit sich ein guter Angstmechanismus entwickeln kann, und wo ermutige ich, etwas auszuprobieren, auch auf die Gefahr hin, dass es misslingt. Es ist ein Balanceakt, vor nichts Angst zu haben ist lebensgefährlich, vor allem Angst zu haben, lähmt. Ist diese Balance von Angst und Zuversicht auch im Glauben zu suchen? Jesus sagt über das, was um uns herum passiert: „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Joh. 16, 33 Johannes spricht vom Reifeprozess bei Kindern Gottes: „Die Liebe kennt keine Angst. Wahre Liebe vertreibt die Angst. Wer Angst hat und vor der Strafe zittert, bei dem hat die Liebe ihr Ziel noch nicht erreicht.“ 1. Joh 4,18 Für Kinder Gottes gilt: Angst haben vor Gott und anderen Angst machen vor Gott, geht gar nicht!! Angstfrei glauben – das ist ein großes Geschenk, Gott sei Dank dafür.