Gesetze sind entbehrlich wenn…

Dass auf Erden die Liebe „herrschte“, ist für uns unvorstellbar. Wir brauchen Gesetze, und es werden immer mehr gebraucht (Bsp. künstliche Intelligenz). Gesetze und die Macht, bei Verstoß dies zu sanktionieren, sind notwendig, um die Lieblosigkeit auf Erden einzugrenzen. Aber Gesetze/Gebote formulieren meist was man nicht tun darf: du sollst nicht töten, du sollst nicht ehebrechen, du sollst nicht stehlen, du sollst kein falsches Zeugnis reden, du sollst nicht begehren. Etwas nicht zu tun, ist nicht dasselbe wie etwas zu tun. Wenn Liebe (im Herzen) „regiert“, dann möchte man es nicht nur, sondern tut es, d.h. Leben zu erhalten und zu schützen, ich zeige meine Liebe meinem Ehepartner, ich gebe gerne den Bedürftigen, ich sehe das Positive im Menschen, und so spreche ich mit und auch über sie, ich freue mich mit andern an ihren Freuden und leide mit an ihrem Leid. Gute Gesetze/Gebote können helfen, ein ordentliches Leben zu führen, aber führen nicht zu einem erfüllten Leben. Ein erfülltes Leben gelingt nur durch Liebe.

Misstrauen ist ein Zeichen von Schwäche

Vor über 50 Jahren gab es zuerst einen Film mit dem Titel „Trau keinem über 30“, fünf Jahre später „Trau keinem über 18“. Heute könnte ich mir als Titel vorstellen „Trau keinem!!“ Wir leben in einer Welt der Halbwahrheiten und alternativen Fakten. Es ist besonders perfide, dass die Lüge mit einem kleinen Tropfen Wahrheit garniert ist. Dann wird es die perfekte Lüge, die in der Bibel als Ursünde beschrieben wird. „Ihr werdet keineswegs des Todes sterben, sondern Gott weiß: an dem Tage, da ihr davon esst, werden eure Augen aufgetan (Wahrheit), und ihr werdet sein wie Gott (Lüge) und wissen, was gut und böse ist (Wahrheit).“ 1. Mose 3. Misstrauen schwächt und Menschen werden leichter manipulierbar. Um vertrauen zu können, braucht es Mut und Kraft. Der kleine Junge aus dem Stamm der Himba hat erst die Touristin beobachtet, sich dann fotografieren lassen und belustigt diese Fotos mit ihr betrachtet. Jesus sagt klar: „Wenn ihr nicht werdet …wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Matth. 18, 3. Kinder sind ein Vorbild im Vertrauen und Kinder Gottes sind Menschen, die sich trotz ihrer Schwächen um Vertrauen bemühen.

Gerechtigkeit aus Glauben ist nicht ungerecht

Die Ungerechtigkeit in der Welt nimmt immens zu und für Menschen mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitsgefühl führt dies zu einer immer stärkeren inneren Belastung. Es gibt mittlerweile zu viele Länder, in denen das Einfordern von Menschenrechten bedrohlich, ja sogar richtig gefährlich für diese Menschen werden kann. Im christlichen Glauben tun sich auch einige schwer mit ihrem Gerechtigkeitsgefühl. Dass alle Menschen, die ihre Schuld eingestehen und Gottes Gnade angenommen haben, gerettet sind, ist für viele ungerecht, da sie meinen, das hätten die Menschen doch nicht verdient. Genau das ist Gottes Gerechtigkeit, mit der Martin Luther auch lange zu kämpfen hatte, bis er dazu den Schlüssel in Römer 1, 17 erkannt hat: „Denn darin wird offenbart die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, welche kommt aus Glauben in Glauben; wie geschrieben steht: »Der Gerechte wird aus Glauben leben.«“ Es ist bis heute eine Herausforderung Gottes Gerechtigkeit nicht als Ungerechtigkeit zu empfinden. Wir wünschen allen Freude und Dankbarkeit an Gottes Gerechtigkeit für uns Menschen.

Liebe ist…

 

Der Kern des christlichen Glaubens ist LIEBE. Jesu zeigt durch sein Leben und Sterben Gottes Liebe zu den Menschen und beschreibt als Reaktion darauf die Liebe des Menschen zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst.

Der Spruch von Rousseau darauf übertragenen: Wer auf sein Herz hört, weiß nicht auf was er sich einlässt, noch weiß er, wie es enden wird.

Wer ahnt schon, wie sich aus einem spontanen freundlichen Gruß ein tiefgreifendes persönliches Gespräch entwickeln kann.

Wer weiß, was sich aus einer spontanen Hilfe in einer Notsituation entwickeln kann, wenn er sich entsprechend seiner Möglichkeiten einsetzt?

In Jesu Geschichte vom Weltgericht (Matth. 25) werden Menschen mit dieser Lebenseinstellung als Gottes Kinder bezeichnet. Das Besondere dabei ist, ihnen war es das alles gar nicht bewusst, es war für sie selbstverständlich, weil es von Herzen kam. Anscheinend waren sie auch nicht überfordert, sonst hätten sie sich schon deshalb daran erinnert.

Wir wünschen allen die Kraft und den Mut sich von der Liebe Gottes, der Liebe zu den Menschen und zu sich selbst mehr und mehr im Alltag leiten zu lassen.

Wer andauernd begreift, was er tut…

Es ist keine Geschichte die Jesus in Lukas 7, 36-50 schildert, sondern es hat sich so ereignet. Jesus wurde von einem Pharisäer zum Essen eingeladen. Eine stadtbekannte Frau mit schlechtem Ruf hörte davon, schlich sich dazu. Mit ihren Tränen benetzte sie Jesu Füße, anschließend trocknete sie diese mit ihren Haaren und salbte die Füße mit einem äußerst kostbaren Parfümöl.

Der Pharisäer und Jesu Jünger betrachten dieses Ereignis ganz rational, für sie ist es eine absolut unbegreifliche Handlung, deshalb würden sie so etwas nie und nimmer tun.

„Wer andauernd begreift, was er tut, bleibt unter seinem Niveau“, so eine Aussage von Martin Walser. Wer kreativ ist, probiert manches spontan aus, was für einen selbst nicht immer erklär-/begreifbar ist und entwickelt sich so weiter.

Jesus bringt es in den Zusammenhang mit Liebe. Wer liebt wir hin und wieder etwas tun, was man selbst manchmal nicht oder schwer begreifen kann. Irgendetwas drängt einen von Innen heraus, dem man nachgibt und das man umsetzt.

Dadurch entwickelt sich der Mensch im Mensch SEIN weiter.

Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

Das Leben erträglich gestalten

Fotografieren ist ein schönes Hobby, man kann dabei besondere Erlebnisse festhalten. Beim Knipsen drückt man einfach ab und das war‘s. Beim Fotografieren sind Überlegungen anzustellen, wie stark soll das Motiv das Foto dominieren bzw. ist die Umgebung um das Motiv mit einzubeziehen. Wie steht es um den Hintergrund? Ist dort etwas Störendes, aus welchem Blickwinkel möchte ich es festhalten… Wenn ich fotografiere und nicht einfach nur knipse, versuche ich, das Foto nicht wie es ist zu machen, sondern wie ich es gerne sehen möchte, d.h. Müll, parkende Autos, Baukräne, die die „Landschaft verschandeln“, sollen nicht auf dem Foto erscheinen. Martin Walser macht eine grundsätzliche Aussage zum Um-gang mit dem, was tagtäglich uns an Nachrichten erreicht. Wie gehe ich damit um, dass ich es ertragen kann, dass ich einerseits mitfühlen kann mit dem Leid, das geschieht, und andererseits auch genügend Abstand habe, um mich zu schützen. Zusätzlich hilft, dass ich mich nicht mit allem, was es in die Nachrichten schafft, beschäftigen muss. Es geht, wie häufig im Leben, auch hier darum, eine gute Balance zu finden. Dazu wünschen wir allen Gottes Segen.

Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo

Die USA steckt in einer großen Krise, weil einer seine Meinung als Wahrheit verkauft. Gleichzeitig gibt es viele, die lauthals als Echo das überall hin verbreiten. Unser Spruch formuliert die Aufforderung Sei eine Stimme, d. h. sag deine Meinung, steh dazu und entziehe dich nicht der Diskussion, indem du deine Meinung als Wahrheit deklarierst.“ Wer so seine Meinung äußert, gibt etwas von sich preis und macht sich damit angreifbar. Einfacher ist es als Echo zu fungieren, ich kann mich jederzeit hinter dem Autor der Aussage verstecken. Jesus hat zwei Fragen formuliert, die auch eine grundlegende Aussage zu unserem Thema machen (Mk. 8, 27-30): 1. Wer, sagen die Leute, dass ich sei? 2. Ihr aber, wer, sagt ihr, dass ich sei? Eine Meinung braucht eine Basis (Frage 1), aber entscheidend sind nicht die Meinungen anderer, sondern meine ganz persönliche Meinung (Antwort auf 2. Frage). Gott schenke uns die Kraft und den Mut weniger ein Echo zu sein, sondern mehr eine vernehmbare Stimme in unserer Umgebung.

No Cancel Culture

Immer mehr hört man das Schlagwort „Cancel Culture“. Folgende Definition fand ich dazu im Internet: „Cancel Culture“ bezeichnet den Versuch, ein vermeintliches Fehlverhalten, beleidigende oder diskriminierende Aussagen oder Handlungen – häufig von Prominenten – öffentlich zu ächten. Es wird zu einem generellen Boykott dieser Personen aufgerufen.

Das Thema ist nicht neu, im religiösen Umfeld gibt es solche Ausgrenzungen schon jahrhundertelang, so wurden Personen als Ketzer, Hexen… gebrandmarkt. Heute brandmarken sektiererische Gruppen, die für sich in Anspruch nehmen, exklusiv die Wahrheit zu kennen, Andersdenkende einfach als Abgefallene, was ähnliche Auswirkungen hat.

Dabei ruft Paulus (1. Thess. 5,21) ausdrücklich dazu auf, sich mit aktuellen Themen zu beschäftigen, um zu entdecken, ob etwas Gutes darin genutzt werden kann, das mich in meinem Glaubensleben weiterbringt. Das ist meist etwas Anstrengenderes, aber nichts Gefährliches für jemand, dessen Glauben fest auf Christus gegründet ist, der allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und wer ein gesundes Urteilsvermögen besitzt.

Wir wünschen allen Gottes Segen bei mit diesen Gedanken.

Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit

Wenn jemand ein Geschenk bekommt und sich sehr darüber freut, ist das die größte Form der Dankbarkeit. Wenn manche meinen, dann zu sagen ‚Jetzt sag mal artig Danke schön‘ ist das zwar artig, aber aus meiner Sicht wurde es bereits besonders ehrlich ausgedrückt. Freude ist ein ganzheitlicher Ausdruck und umfasst Seele, Körper und Geist – bei einem artigen Dankeschön kann dies formal und unabhängig vom Innersten sein. Gott schenkte uns nicht nur das Leben, sondern auch viele Gaben und Fähigkeiten, Gott begleitet uns im Leben und bietet jedem Menschen an, dass die Schuld getilgt ist, damit ist die Vergangenheit bereinigt und der Mensch kann unbelastet in die nahe und ferne Zukunft blicken. Ein Grund zu großer Dankbarkeit – nicht nur artig und formal Danke zu sagen, evtl. mit ein paar guten Taten, sondern mit großer Freude durchs Leben zu gehen, mit Freude von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt. Paulus ruft uns zu: „Freut euch zu jeder Zeit, denn ihr gehört zum Herrn! Ich wiederhole es: Lebt voller Freude!“ Phil. 4,4

Wenn du nichts änderst…

Im Leben gibt es vorhersehbare und unvorhersehbare Änderungen. Manchmal möchten wir auch selbst, dass sich etwas ändert. Wenn sich die Lebensumstände ändern oder wenn ich etwas geändert haben möchte, ist es unumgänglich, dass ich mich auch selbst ändern muss, ein unverändertes Weiter so passt nie in eine veränderte Situation. Die entscheidende Frage ist, was sollte sich ändern und was sollte sich auf keinen Fall ändern, weil es auch in der veränderten Situation gut und hilfreich ist. Es ist wie immer ein Abwägen und Bewerten der Möglichkeiten. Nicht alles ist gut, weil es in der Vergangenheit gut war, und nicht alles Bisherige ist schlecht. Dazu ein frei übertragenes und erweitertes Wort von Paulus: „Wägt alle Dinge ab und haltet dann an dem fest, was wirklich gut ist, und trennt euch von dem, was nicht oder nicht mehr gut ist.“ (1. Thess. 5, 21): Der christliche Glaube fordert zur kritischen Auseinandersetzung mit dem auf, was um uns und in uns passiert. Dazu hat Gott den Menschen die Fähigkeiten gegeben und ist den Menschen in solchen Situationen besonders nahe durch seinen Geist.