Köngisdisziplin des ChristSEINs = Bruderliebe

Heinz Erhardt schrieb über die Nächstenliebe: „Die Nächstenliebe leugnet keiner, doch ist sie oft nur leerer Wahn, das merkst am besten du in einer stark überfüllten Straßenbahn. Du wirst geschoben und musst schieben, der Strom der Menge reißt dich mit. Wie kannst du da den Nächsten lieben, wenn er dir auf die Füße tritt?“ Die Bruderliebe ist noch herausfordernder, hier begegne ich nicht spontan Menschen in der Straßenbahn, sondern in einer festen Organisation, der Kirche. Je enger es dort wird, je mehr, vor allem theologisch, gedrückt wird, umso herausfordernder ist das mit der Bruderliebe. Dies gilt für alle Kirchen, am offensichtlichsten aber ist aktuell der Machtkampf um Papst Franziskus, der wegen seiner Betonung der Barmherzigkeit von manchen seiner Glaubensbrüder bereits als Häretiker, als „Abgefallenen vom kath. Glauben, bezeichnen“. Paulus widmet ein ganzes Kapitel (1. Kor. 13) der wunderschönen Beschreibung der Liebe: „Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz oder anstößig. Die Liebe ist nicht  selbstsüchtig…“ Die Bruderliebe ist jedoch die Königsdisziplin; Jesus formuliert dies so: „Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ (Joh. 13,35)

„… so leben, dass man oben noch reinkommt“

Unser heutiger Spruch ist ein Zitat von Wolfgang Bosbach, ehemaliger Bundestagsabgeordneter der CDU, und hat mich beim Zeitungslesen diese Woche aus zweierlei Gründen sofort angesprochen. Erstens, bin ich ebenso einer, der versucht wenn möglich (mindestens) auf 2 Hochzeiten zu tanzen. Mit Hilfe des Paretoprinzips (mit 20 % Aufwand 80 % des Ergebnisses erreichen) gelingt es mir auch nicht selten. Das war jedoch nicht das Wesentliche, sondern das, was hinter dieser Aussage steckt, (gerade) noch oben reinkommen, diese Grenzwertbetrachtung, um das Optimum unten und oben zu bekommen. Genau das passt nicht zu meiner Vorstellung vom christlichen Glauben. „Wer den Sohn hat, der hat das Leben“ (1. Joh. 5, 12). Nicht erst oben, auch schon hier unten. Es ist ein alltagstaugliches Leben in neuer Qualität – unten noch unvollkommen und damit ein Leben aus der Gnade Gottes – oben in Vollkommenheit. Gott sei Dank für dieses großartige Geschenk, das eine Grenzwertbetrachtung mit den darin verbundenen Risiken überflüssig macht.

Hinter dem Horizont geht’s weiter

In dem Lied „Hinter der Horizont geht’s weiter“ wird beschrieben, wie Menschen plötzlich von dunklen Wolken umgeben sind und sich mit dieser Aussage Mut machen. Es können nicht nur dunkle Wolken sein, die den Horizont beeinträchtigen, meist sind es die Menschen selbst, die sich selbst begrenzen in ihren eigenen klein- oder großkarierten gedanklichen Möglichkeiten. Der Glaube ist ein Geschenk, den Horizont ganz wesentlich zu erweitern (auch wenn wir manchmal durch fehlgeleitete Fromme genau das Gegenteil erleben). Der christliche Glaube möchte einen Perspektivwechsel bei den Menschen in der Weise erreichen, dass sie die Welt so sehen, wie sie unser liebender Vater im Himmel sieht mit den Möglichkeiten, die Gott hat.  Damit sind Alltagssorgen nicht weg, aber deutlich reduziert: „Überlasst all eure Sorgen Gott, denn er sorgt sich um alles, was euch betrifft!“ 1.Petrus 5,7 Ein ganz besonderes Angebot, das dem Leben eine große Weite bringen kann – Gott sei Dank dafür.07

Wer unter Gott steht, steht über den Dingen

 

In dem Lied „Über den Wolken“ von Reinhard Mey heißt es: „… alle Ängste alle Sorgen bleiben darunter verborgen und was groß und wichtig erscheint, wird plötzlich nichtig und klein“.

Aus der Flugzeugperspektive und – noch höher – aus der Perspektive Gottes bekommt alles eine andere Bedeutung.

Bei unserem Vater im Himmel kommt noch hinzu, dass er uns nicht nur eine neue Sichtweise vermittelt, sondern uns Menschen im Alltag begleitet und hilft, Ängste und Sorgen bei ihm ganz bewusst abzugeben. Das ist wirkliche Befreiung. Somit können wir nicht nur vom Leben schwärmen, sondern wirklich „leben im Leben“.

Jesus sagt: „Sorgt euch nicht um euer tägliches Leben … euer himmlischer Vater sorgt für die Vögel unter dem Himmel. Und ihr seid ihm doch viel wichtiger als sie… Macht das Reich Gottes zu eurem wichtigsten Anliegen, lebt in Gottes Gerechtigkeit, und er wird euch all das geben, was ihr braucht.“

Wir wünschen allen diese Geborgenheit in Gott.

Verschiedenheit ist Bereicherung

Das heutige Foto ist ein kleiner Ausschnitt eines Werks in einem Museum der modernen Kunst. Die Mikrobetrachtung zeigt Wollabschnitte in verschiedenen Farben, die einzeln oder in Formen zusammengesetzt sind, viele parallel oder im rechten Winkel, andere in einem Kreis. Die Gesamtbetrachtung ergibt ein eigenes Bild, das über einen blauen Wollfaden mit dem Gesamtkunstwerk verbunden ist.
Trotz dieser vielen Unterschiede in Farben und Formen ist hier viel Einheit zu sehen. Nicht nur von den Materialien, auch in der Art der Farben und Formen. Solche Kunstwerke regen mich zum Nachdenken an. Zuerst meist: „Was soll denn das?“
Es ist diese Kombination von Verschiedenheit und Einheit, die den Wert nicht nur dieses Kunstwerks ausmacht.
Wir alle leben davon, dass wir Menschen verschieden sind. Die einen sind sehr praktisch veranlagt, ob Arbeit mit Holz, mit Metall, mit Gips, in der Elektrik, im Garten…, andere können sehr gut Kinder oder Erwachsene ausbilden, andere sind fit in Verwaltung, Finanzen, im Organisieren, wieder andere sind Künstler mit Worten, andere zeigen Menschen ohne Worte wie wertvoll sie sind… Gott sei von Herzen Dank für diese Verschiedenheit bei uns Menschen – es bereichert das Leben ungemein.

Ordnungen zum Leben und Entwicklung

Beim Thema Ordnungen existieren ganz ambivalente Bilder und Gefühle. Ordnungen strukturieren das Miteinander von Fahrzeugen, Flugzeugen und ganz besonders von Menschen. Je mehr Intelligenz in die Definition von Ordnungen investiert wird, umso besser gelingt das Miteinander.

Ordnungen sind im Miteinander unverzichtbar. Entscheidend ist das Ziel, das die Ordnungen unterstützen sollen. Soll das Miteinander von ganz unterschiedlichen Persönlichkeiten und Charakteren unterstützt werden oder soll durch Ordnungen mit einem ganz strengen Strafkatalog Druck erzeugt werden, um die Menschen möglichst uniform zu machen?

Es ist einfach genial wie Jesus das Miteinander von Menschen ordnet: „Geht so mit anderen um, wie die anderen mit euch umgehen sollen. In diesem Satz sind das Gesetz und die Propheten zusammengefasst.“ Matth. 7,12 Es ist die Souveränität von Jesus, die so eine intelligente Regelung definiert und gleichzeitig über alle anderen Gebote und Prophetenaussagen stellt.   Wir wünschen allen ein Leben innerhalb von guten Ordnungen und, wenn notwendig, viel Weisheit und Gottes Segen, um intelligente Ordnungen definieren zu können.

Das Gute und Notwendige an Belastendem

Manche mögen denken, bei dem heutigen Bild und der aktuellen Wettersituation wäre ein Foto, das einen positiv stimuliert, angemessener. Nun, dieses Mal soll es besonders der Text sein, der einem helfen soll, solche Situationen besser zu meistern. Dieses Segelboot hat sich am Bodensee kurz vor einem heftigen Sturm in den Hafen gerettet. Das Boot schleppt am Kiel einen großen Ballast mit, der sicherstellt, dass das Boot auch bei heftigen Winden nicht kentert. Für mich ein schönes Bild. Wenn alles glatt geht, wenn alle Wege einem freigeräumt werden, wenn es keine Krise in meinem Leben geben soll, an was werde ich reifen können? Ein Mensch, der seinen Körper nicht fordert und regelmäßig belastet, wird körperlich abbauen und an Stärke verlieren. Auch im Glauben können sich die „Gerechten“ deutlich weniger an Gottes Gnade freuen, als die, die um ihre Fehler und Verfehlungen wissen und diese Belastung am Kreuz abgeben. So können auch belastende Erfahrungen etwas ganz Positives werden für mein Leben und meinen Glauben.

Wir sind ein wesentlicher Faktor für das eigene Leben in 2019

03Wir wünschen allen ein gutes neues Jahr, Gottes Segen auf allen Wegen. Wie das Jahr wird, bestimmen viele Faktoren únd jeder einzelne ist ein Faktor davon. Dabei ganz wesentlich ist die innere Haltung und die eigene Sichtweise auf die Umgebung. Dazu soll der heute Spruch uns Impulse geben. Große Bedeutung für das, was ich zukünftig erleben werde, ist, ob ich gedanklich Brücken oder Mauern baue, ob ich das Gemeinsame sehe und schätze oder das Trennende für mich wichtig ist. In der Begegnung mit Menschen erzeugt die Fixierung auf die Fehler anderer immer Distanz. In der Begegnung mit Menschen wirkt das Betonen der Gemeinsamkeiten wie ein Türöffner. Menschen gewinnen im Vertrauen zueinander eine Brücke von unschätzbarem Wert. Wir wünschen wertschätzenden Umgang mit den Menschen, denen wir begegnen werden, und Gottes Segen bei dem, das sich daraus entwickeln wird.

Persönlich Bilanz ziehen zum Jahreswechsel

Das Jahresende ist die Zeit derRückblicke und Bilanzen. Was hat sich alles ereignet und wie bewerte ich dasErlebte mit etwas Abstand. So macht es die Wirtschaft, die Politik, dieKommunen, der Sport… Von Vorteil ist es, dies auch ganz persönlich zu tun. Innerhalb eines Jahres kann sehr viel passiert sein, manches fällt einem im ersten Augenblick gar nicht mehr ein. Es ist deshalb meist mit etwas Anstrengung verbunden, sich Ereignisse und Erlebnisse der letzten 12 Monate in Erinnerung zu rufen. Eine weitere Anstrengung stellt die Bewertung aus der Rückschau dar. War es gut, war es weniger gut, was lerne ich daraus oder hake ich es ab, es lohnt sich nicht, sich nochmals mit dem Thema zu beschäftigen, es ist wie es ist, ich habe mich damit beschäftigt und akzeptiert – Haken dran, es nicht zum Dauerbrenner werden lassen. So eine Rückschau kann etwas Besonderes werden so wie dieser Baum auf dem Foto in der Abenddämmerung.  Wir wünschen allen etwas Zeit für eine persönliche Rückschau und Gottes Segen bei der Bewertung, der Lernerfahrung und beim Abhaken.