Gefühle machen dich reich

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Als ich den heutigen Spruch zum ersten Mal gelesen habe, startete sofort ein regelrechtes Kopfkino – viele interessante Gedanken, die ich in schon von unterschiedlichsten Menschen gehört habe. Teilweise hochinteressant, aber weit weg von dem, was wirklich wichtig ist. Und wenn ich genau hinschaue, hatten sie meist nur das Ziel der Selbstdarstellung, manchmal sogar ziemlich rücksichtslos – sei es im beruflichen oder kirchlichen Umfeld.

Arme Riesen, sage ich heute dazu, wirklich arme Riesen!!

Reich bin ich, wenn ich etwas mit Leib und Seele tue, voll dabei bin – sei es im persönlichen, beruflichen oder kirchlichen Bereich. Zweierlei ist dabei erforderlich, die Bereitschaft mich selbst und meine Gefühle zu akzeptieren und dazu zu stehen, und ein Umfeld, das einen gewissen Schutz bietet für diese Offenheit, die gleichzeitig eine große Verletzlichkeit darstellt.

Reich sein heißt für mich authentisch leben und glauben – so zu sein, wie man ist, und auch andere dürfen so sein wie sie sind.

Danke lieber Vater im Himmel, dass wir so dir begegnen dürfen und danke, dass es immer mehr Orte gibt, wo diese Offenheit gelebt werden darf und dort dieser Reichtum immer stärker sichtbar wird.

Geduld bringt süße Früchte

Urlaub in Island

Geduld ist heute OUT (nicht mehr modern). Wer Geduld zeigt im Business, wird häufig als wenig durchsetzungsstark angesehen. Action ist gefragt, nicht morgen, sondern bereits gestern!!

Wenn es um Reifeprozesse geht in der Natur, im Leben, im Glauben, dann führt fehlende Geduld bzw. Aktionismus zu unreifen Ergebnissen – von Süße noch weit entfernt, meist richtig bitter und ungenießbar manchmal sogar noch giftig!

Wachstum braucht immer Zeit, damit ist Geduld gefragt, verbunden mit Vorfreude auf das, was gerade jetzt am Entstehen ist.

Die Adventszeit jedes Jahr ist eine Chance, sich in Geduld und Vorfreude auf die Zeit des Zusammenseins in der Familie oder mit Freunden zu freuen sowie auch auf die Besinnung zur Menschwerdung Jesu.

Die Bibel spricht auch von einem zweiten Advent, auch hier ist Geduld gefragt. Die Vorfreude auf die süßesten Früchte, die es je gab, kann Gläubigen helfen, trotz aktuell bitterer Ereignisse etwas vom Licht am Ende des Tunnels zu spüren und dem Leben dadurch einen positiven Impuls zu geben und damit die Geduld zu stärken.

Die Wahrheit kann warten…

Moskau

Die Ursünde im Paradies war das clevere Verknüpfen von Korrektem mit einer Lüge. Seither wird diese Methode immer mehr perfektioniert. Damit Lügen nicht so leicht enttarnt werden, werden sie geschickt hinter Tatsachen versteckt. Damit man sich nicht traut, aus Rücksicht gegenüber seinem Nächsten Lügen aufzudecken, werden ahnungslose Menschen als Schutzschilde missbraucht.

Lügensysteme sind immer labil und brechen früher oder später zusammen, dann kommt die Wahrheit ans Licht!!

Ob als direkt oder indirekt Betroffener, es gilt zu lernen statt einen Kampf gegen diese Systeme zu führen (die mit allen Mitteln gnaden- und tabulos zurückschlagen), darauf zu warten, dass diese Lügensysteme von selbst zusammenbrechen

Diese Zeit und Energie kann genutzt werden, nach neuen Wegen außerhalb dieser Systeme zu suchen und sie auszuprobieren. Mit diesem Abstand wird es auch leichter, solche Ungerechtigkeiten auszuhalten. „Wer geduldig ist, ist weise…“ Sprüche 14,29.

Wir wünschen allen Betroffenen, mit Gottes Hilfe Geduld und viel Weisheit aufzubringen.

Schuld stirbt in Vergebung oder tötet

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Wir haben heute ein lebenswichtiges Thema zum Nachdenken.

Schuld entsteht durch Überschreitung von Grenzen. Solche Handlungen oder Worte sind nicht ungeschehen zu machen.

Schuld ist belastend, deshalb versuchen viele Schuld zu verdrängen, andere sie zu bagatellisieren, wenige damit zu prahlen. All dies erlöst nicht von Schuld. Im Unterbewussten wird trotzdem das Verhalten gesteuert, Unsicherheit, unerklärliche Ängste gegenüber Menschen oder Situationen. Ungeklärte Schuld ist wie eine Krebszelle, die sich langsam im ganzen Körper ausbreitet.

Aber das ist die Message unseres heutigen Spruchs:
Schuld stirbt in Vergebung. Vergebung ist eine einzigartige Befreiung für den, der Schuld trägt, aber auch für den, an dem jemand schuldig geworden ist. Vergebung bedeutet einerseits Heilung von (Selbst-) Anklagen, Selbstvorwürfen und Befreiung von Strafe, anderseits Heilung von Hass, Rache und dem Drang nach Vergeltung. Damit ist Vergebung existenziell im Leben und im Glauben. Wir bekennen im Vaterunser: “Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ Matth, 6,12

Wir wünschen allen den Segen von Vergebung immer wieder aufs Neue zu erfahren.

Wege entstehen dadurch, dass man sie geht

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Dieser einfache kurze Spruch beflügelt meine Gedanken.

Bei der natürlichen Entstehung eines Weges geht ein Tier oder eine Person querfeldein auf ein Ziel zu und hinterlässt dabei Spuren. Wenn sich weitere aufmachen und diesen Spuren folgen, kann ein Pfad entstehen. Wenn dieser Pfad regelmäßig gegangen wird, entsteht ein Weg. Wenn dieser auch mit Fuhrwerken benutzt werden sollte, wird der Weg mit Maschinen verbreitert. Wenn die Fahrzeuge dann noch bequem darüber fahren sollen, wird der Weg verdichtet und asphaltiert. Sollten die Fahrzeuge in größeren Mengen und Geschwindigkeiten die Straße nutzen können, werden Brücken, Tunnel, usw. gebaut, zusätzlich sind auch viele Schilder notwendig – meist wird dann die Trasse noch mit einer Lärmschutzwand eingefasst. Am Ende ist der Blick fest fixiert auf die Straße mit all ihren Markierungen, Gebots- und Verbotsschildern.

Wem das zu viel wird, der sucht kleinere, vielleicht sogar nichtasphaltierte Straßen, sucht einen neuen Weg oder Trampelpfad oder geht einfach mal wieder querfeldein. Wenn diesen Spuren dann andere folgen, kann ein neuer Weg entstehen.

Es tut gut, hin und wieder die Hauptstraßen zu verlassen, um sich auf die eigenen Ziele konzentrieren zu können.

Ich muss nicht schaffen, dass Gott an mich glaubt

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Der Spruch greift eine immer häufiger gehörte Formulierung auf, …du musst an dich glauben …(dann ist alles möglich!!)

Ich würde es eher so formulieren, ich muss wissen, wer ich bin, dann ist vieles möglich und im Glauben an Gott ist alles möglich!! In Bezug auf mich selbst braucht es mehr Wissen als Glauben. Wissen über meine Stärken, Wissen über meine Schwächen, Kennen meiner Wurzeln und Sehnsüchten… je mehr ich über mich selbst weiß, umso größer wird mein Selbstbewusstsein sein und die daraus resultierenden Ergebnisse.

Wenn „Du musst an dich glauben… dann ist alles möglich!!“ stimmen sollte, dann liegt alles allein in meiner Macht, ich brauche niemand mehr, ich bin mein eigener Maßstab, ich bin mein eigener Gott ,und wenn ich gläubig bin, dann lege ich auch fest, welchen Teil ich selbst zu meinem Heil beitrage und welchen Teil Gott noch zu liefern hat.

Ganz schön schräg, aber leider sehr populär, statt Selbstbewusstsein zu entwickeln, gerät man mit diesem Glaubenssatz in eine Spirale des Realitätsverlusts mit dramatischem Ausgang.

Wir möchten allen ein klares Wort Jesu zurufen, dass uns persönlich wachsen lässt, unsere Beziehungen entfaltet und den Glauben lebendig macht:  „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt und einen Nächsten wie dich selbst“ (Matth, 22, 36-40).

Hier stehe ich – Gott helfe mir!

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Am 31.Oktober beginnt das Lutherjahr zum Gedenken an die 95 Thesen in Wittenberg vor 500 Jahren.

Heute möchte ich den Blick auf diesen Spruch von Luther lenken, der seine Aufrichtigkeit, Geradlinigkeit, sein Gottvertrauen widerspiegelt, was heute mehr denn je gebraucht wird.
Dummschwätzer, Super-Scheinheilige oder Kämpfer der Wahrheit haben Hochkonjunktur. Hier bedarf es Engagement und Mut diese Systeme zu beschreiben und aufzudecken. Das System wird sich zwar nicht ändern, aber der Einfluss kann deutlich verringert werden, wenn den „stillen“ Unterstützern die Augen aufgehen.

Wird solch ein System kritisiert, wird brutal zurückgeschlagen. Mit aller Gewalt sollen Kritiker vernichten werden, da durch sie die Fundamente dieser Scheinwelt– wie Verdrehungen, Lügen, tief sitzender Hass, persönliche Ängste … – sichtbar gemacht werden. Diese skrupellosen Reaktionen überlebt

man nur, wie Martin Luther, mit großem Gottvertrauen.

Persönlich ist das ein schmerzhafter aber unbezahlbarer Reifeprozess, in dem man gezwungen ist, sich ganz stark auf das Wesentliche zu fokussieren und eine intensive Gottesbeziehung zu leben. Die Welt und die Kirchen brauchen heute Menschen, die innerlich sagen: „Hier stehe ich, ich kann nicht anders. Gott helfe mir – Amen.“

PS.: Eine mutige Frau ist Anja Reschke, die in ihrem Panoramabeitrag im WDR, die einfache aber wirkungsvolle Inszenierung von Kämpfern der Wahrheit aufzeigt.  https://www.facebook.com/panorama.de/videos/890903487713989/

Glaubst du, dass Gott gütig und barmherzig ist…

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Mancher mag bei dem heutigen Spruch spontan denken „was will er denn damit sagen … sollen wir uns selbst ein Gottesbild machen, so wie es mir persönlich gefällt?“

Vorweg ein kleiner Exkurs:

  • Mein Welt- und Gottesbild prägt mein Denken und Fühlen,
  • mein Denken und Fühlen prägt mein Reden und Handeln,
  • mein Reden und Handeln beeinflusst wesentlich die Reaktion meines Gegenübers (sein Reden, sein Handeln).

Ganz entscheidend für das Ende ist der Anfang dieser Kette!!

Zurück zu unserem Spruch. In der Bibel gibt es viele Bilder von Gott, zwei grundsätzlich unterschiedliche Gottesbilder sind jedoch wesentlich:

  • den gnädigen Gott, den liebenden Vater
  • den gerechten Gott, den unbarmherzigen Richter.

Martin Luther sagt einfach: Ich entscheide mit meinem Gottesbild, wie Gott mir begegnen wird am Ende der Zeit.

Wenn ich mich für den gnädigen Gott (Vater-Kind-Beziehung) entscheide, prägt dies mein Denken und Fühlen, prägt dies mein Reden und Handeln und so wird mir mein Vater am Ende der Zeit begegnen. Damit ist die Beziehung das alles Entscheidende – für dieses Angebot können wir nichts, außer Gott dafür von ganzem Herzen danken.

Balance suchen und halten

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Man hat den Eindruck als nähme weltweit das Rumhacken Extremer gegenüber Unbeteiligten immer stärker zu. Ihre verbissene Haltung wird meist als Antwort auf eine völlig überzeichnete Gefahr durch Feinde begründet, die einem Faktencheck nie standhält und deshalb verhindert wird. Als Folge dieser Angstmacherei scheint die gesunde Mitte rapide abzunehmen

Luther beschreibt das im theologischen Umfeld sehr treffend – allzu strenges Recht ist das größte Unrecht und also eitel Gnade die größte Ungnade! Die Schlussfolgerung aus dieser Erkenntnis – Balance halten – ist angesagt!

Die Frage ist, wer ist in der Lage eine gute Balance zu finden und dann auch durch sensibles Ausbalancieren zu halten?

  • Als erstes muss ich mich differenziert an Fakten orientieren, nicht an Geschichten oder Stimmungen.
  • Als nächstes muss die Fähigkeit zur Priorisierung gegeben sein, damit ein Abwägen von differenzierten, priorisierten Fakten möglich ist, die ständig im Wandel sind.

Paulus formuliert dies ganz einfach: „Prüft alles, und behaltet das Gute!“ (1. Thess. 5, 21).

Wir wünschen allen Gottes Segen im Suchen und Finden einer guten Balance im Leben, bei der Arbeit, im Glauben, damit nicht Angst, sondern großer innerer Friede das Leben prägen kann.

Liebe ist das Verbindungsstück

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Nicht selten hört man, der christliche Glaube ist gut, aber die Kirche ist blöd, da wird einem was verkauft, was mit dem Leben wenig bis gar nichts zu tun hat, das ist eine eigene Welt. Ich will das nicht weiter kommentieren, sondern einfach so stehen lassen.

Martin Luther spricht mit unserem heutigen Spruch das an, wonach sich alle Menschen sehnen, auch diejenigen, die als besonders gewalttätig auftreten – die Sehnsucht geliebt zu werden und selbst lieben zu können.

Die Liebe ist die Brücke zwischen der alltäglichen Welt und der geistlichen Welt, wo diese Brücke existiert und gelebt wird, gibt es keine Parallelwelten.

Paulus drückt diesen Gedanken wie folgt aus: „Orientiert euch an dem, was wahrhaftig, gut und gerecht, was redlich und liebenswert ist und einen guten Ruf hat, an dem, was auch bei euren Mitmenschen als Tugend gilt und Lob verdient!“ (Phil. 4,8)

Der Glaube, dessen Kern die Liebe darstellt, ist ein Glaube, der das Leben bereichert und ihn alltagstauglich macht.

Gott sei dafür von Herzen Dank.