Komm, wir ziehen in den Frieden…
Manchmal hören wir die Aussage: „Seit Jahren herrscht dort Frieden!“
Eine solche Aussage ist im Grundsatz völlig falsch, Friede herrscht nicht, Frieden kann niemandem aufgezwungen werden, ja, zum Frieden zwingen kann ich mich nicht einmal selbst, selbst wenn ich es wollte!
In Wikipedia heißt es: „Friede ist allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als die Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung und besonders von Krieg.“
Friede ist ein Zustand, der kontinuierlich erarbeitet werden muss, dazu bedarf es Zeiten von Besinnung, Stille und Ruhe.
Die Adventszeit kann solche eine besinnliche Zeit sein. In dieser Zeit bewusst Zeiten der Ruhe und Besinnung einplanen, um „runterzukommen“, Abstand zu finden zu Themen, die einen sonst umtreiben oder belasten, damit innerer Friede sich breit machen kann, dass es im Innern so hell wird, damit es auch bis nach außen leuchtet und sichtbar wird.
Wir wünschen allen eine gesegnete Adventszeit.
Gelassenheit…
Oft hören wir: „Ich könnte mich über alles aufregen!“ Ich kann, aber ich muss es nicht!
Gut ist es, wenn man sich über etwas aufregen kann, das zeigt Vitalität und nicht Gleichgültigkeit. Wenn diese Vitalität dorthin kanalisiert wird, wo sich das Problem befindet, kann diese Aufregung auch etwas Gutes bewirken.
Gelassenheit zeigt, jemand erkennt ein Problem und entscheidet bewusst, es nicht zum eigenen Problem zu machen.
Erst nach dieser Grundentscheidung macht es Sinn zu überlegen:
- Kann ich einen Beitrag zur Lösung leisten, und wenn ja, wie und wann ist ein guter Zeitpunkt dafür?
- Oder gibt es andere, die an dem Thema näher dran sind, und meine Aufgabe könnte demnach sein, das Thema an sie heranzubringen.
- Oder ist es am Besten, erstmal gar nichts zu unternehmen, bis das Problem den Betroffenen selbst richtig klar wird.
Es sind viele Überlegungen und Abwägungen notwendig, wenn sich etwas zum Positiven verändern soll; das geht nur bei Gelassenheit.
Zur Gelassenheit gehört bei Gläubigen, das Vertrauen in Gottes Führung und Leitung auch bei diesem Thema.
Gott sei von Herzen Dank für diese Gewissheit
Mensch SEIN
In Unternehmen und in unserer Gesellschaft steht meist die Funktion einer Person im Vordergrund und weniger der Mensch selbst. Manchmal entschuldigen sich sogar manche, wenn sie etwas menschlich (emotional/unkontrolliert) erscheinen. Das färbt auch ins Private ab. Den eigentlichen Menschen zu sehen, wird immer schwerer, ihn so kennenzulernen, dass wir ihn gern haben, wird noch unwahrscheinlicher.
Besondere Menschen sind für mich, die nicht einfach funktionieren oder „Funktionsträger“ sind, sondern Menschen, die, egal in welchen Funktionen sie sich bewegen, ihr Menschensein und ihre Persönlichkeit in ihrem Verhalten und in ihren Gesprächen zum Ausdruck bringen, mit denen man mal entspannt zusammensitzen kann, z. B. bei einem Cappuccino.
Das gilt auch in Kirchen. Hier zählen ebenfalls oft Äußerlichkeiten und das persönliche Ansehen besonders eitler Personen mehr als das einfache Menschsein und das kindliche Gläubig-sein. Solche vermitteln dann leider ein Bild von einem sterilen und verkrampften Christensein.
Jesus sagt: „Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen.“
Ein menschlicheres Bild für Christen kenne ich nicht.
Freiheit bedeutet…
Ruhe bewahren…
Vertrauen ist die größte Selbstaufopferung
Wir kümmern uns um Kleinigkeiten immer perfekter…
Das Foto zeigt ein Werk in dem von Andre Heller gestalteten Garten am Gardasee und regte mich an zu reflektieren, wie Menschen sich in ihrer kleinen und engen Welt verhalten.
Je enger die Welt(sicht), umso bedeutender werden Kleinigkeiten. Eine Verbesserung in dieser Welt führt unweigerlich zum Perfektionieren dieser zwangsläufig kleinen Elemente.
Um sich jedoch mit Wesentlichem beschäftigen zu können, bedarf es einer größeren Welt und einer weiteren Sichtweise.
Paulus beschreibt als Bleibendes und damit Wesentliches: „Was für immer bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei. Aber am größten von ihnen ist die Liebe.“ (1. Kor. 13,13)
Jesus formuliert es besonders drastisch: „Wehe euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den zehnten Teil von Kräutern wie Minze, Dill und Kümmel und lasst dabei die viel wichtigeren Forderungen des Gesetzes außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue.“ Matth. 23,23
Das Wesentliche „isch hald edd“ *) die Summe aller Kleinigkeiten, sondern braucht Raum und Weite in einer eigenen Welt.
Wir wünschen allen Gottes Segen bei diesen Gedanken.
*) schwäbisch: „es ist eben nicht“