Zu viel tun…

Unser heutiger Spruch hat mich im ersten Moment irritiert. Mir sind dann jedoch Situationen bewusst geworden, in denen ein „zu viel tun“ sich deutlich negativ ausgewirkt hat. „Zu viel“ heißt für mich, eine Person, eine Gruppe oder die Gesellschaft versucht einen „Rundum Service“ zu schaffen, bei dem Betroffene nicht aktiv eingebunden sind. Diese Passivhaltung (keine Aufgabe, Konsumhaltung) ist für mich der Nährboden für Undank. Das Prinzip „Geben und Nehmen“, Hilfe und Unterstützung geben und gleichzeitig einzufordern selbst aktiv zu werden, kann die Balance schaffen, die hier eine deutliche Besserung schaffen kann. Die Herausforderung liegt bei den Helfenden, einerseits sich zurückzunehmen und gleichzeitig Möglichkeiten zum aktiv werden aufzuzeigen und einzufordern. Hier ist Weisheit und Mut gegen den Mainstream gefordert. Das wünschen wir allen mit Gottes Hilfe.

Ich bin im wesentlichen das Produkt meiner Entscheidungen

Von meinem Ruhestand trennen mich noch 38 Arbeitstage. In dieser Phase reflektiere ich über mein berufliches und persönliches Leben. Grundsätzlich kann keiner was dafür in welchem Land und unter welchen Umständen das Leben beginnt. Aber dann sind es doch die eigenen Entscheidungen, die die Weichenstellungen im Leben sind. Ich tue mich schwer mit Menschen, die jammern, dass allein die Umstände Schuld sind für ihr Leben, das nicht ihren Vorstellungen entspricht. Auf der anderen Seite ist das Leben nicht ausschließlich von meinen Entscheidungen abhängig. Bsp. Ich habe eine Blindbewerbung an ein Unternehmen gesandt, bei dem ich einmal ein Vorstellungsgespräch testen wollte. Dass diese Blindbewerbung dann beim techn. Vorstand landete und er für mich als Berufsanfänger mein Gesprächspartner war, konnte ich absolut nicht beeinflussen. Hier kommt für mich auch Gottes Führung zum Tragen. Fazit meiner Reflektionen: mein Leben wurde massiv von meinen Entscheidungen geprägt, aber nicht ausschließlich. Es war auch Gottes Führung und sicherlich oftmals unbemerkte seine Bewahrung dabei – Gott sei Dank dafür.

Begeisterung erhebt das Leben…

Wer sich niedergeschlagen fühlt oder meint am Boden zu liegen, dem fehlt der Weitblick und das Naheliegende ist übermäßig dominant. Begeisterung beschreibt genau das Gegenteil, es erhebt einen über den Alltag, ich kann mich und mein Umfeld in einer völlig neuen Perspektive von oben betrachten. Ich kann dabei wahrnehmen, welche Reaktionen mein Handeln bei andern auslöst oder wie ich auf Handlungen anderer. Solche Zusammenhänge zu entdecken, verleiht oft normalen alltäglichen Handlungen einen Sinn. Begeisterung setzt auch Energie frei, die einen voranbringt, man ist voll dabei, mit Leib und Seele. Begeisterung ist auch ein Begriff für einen lebendigen Glauben. Das Leben aus der göttlichen Perspektive betrachten zu können und mit Leib und Seele das Leben gestalten. Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

Freunde sind wie Sterne…

Kumpels zu haben macht richtig Laune, wenn aber nicht Spaß und Fetz angesagt sind, sind Kumpels meist nicht mehr die richtigen Gesprächspartner. Tiefe Freundschaften, über viele gemeinsame Erfahrungen entstanden und gefestigt, sind etwas ganz anderes. Man kann sich lange Zeit nicht gesehen haben und doch findet man nach kurzer Zeit gleich wieder zueinander in sehr persönlichen Gesprächen. Was gute Freunde „Wert“ sind, zeigt sich besonders, wenn es gerade nicht so läuft wie geplant oder wenn es durch eine dramatische Situation plötzlich ganz dunkel wird.
    • „Ein Freund ist jemand der die Melodie deines Herzens versteht und sie dir vorsingt wenn du sie vergessen hast.“ (Albert Einstein).
    • „Wirklich gute Freunde sind Menschen, die uns ganz genau kennen, und trotzdem zu uns halten.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)
Kindern erzählen wir, Gott will dein Freund sein. Warum erzählen wir das nur Kindern? Die Evangelien sind voll von Geschichten, in denen Jesus Menschen in den unterschiedlichsten Nöten ganz nahe war. Jesus ist ein wirklicher guter Freund.

Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht…

In den Medien wird in den letzten Tagen intensiv diskutiert, wie die Sicherheit in unseren Städten erhöht werden kann. 100 %-ige Sicherheit gibt es nicht, aber es gibt Staaten, in denen die Sicherheit deutlich höher ist als bei uns, doch das hat einen hohen Preis, wie Russland, China und andere Staaten zeigen. Aus dem fehlenden Sicherheitsgefühl schlagen heute die VerSICHERungen massiv „Kapital“, indem man sich für jedes evtl. Wehwechen verSICHERn kann. Die Pharisäer im Judentum trieben die Sicherheit, ja kein Gebot Gottes zu übertreten, auf die Spitze und versklavten die Frommen mit zig menschlichen und teils irrsinnigen Geboten. Jesus sagt: “Ich sage euch die Wahrheit: Jeder, der sündigt, ist ein Sklave der Sünde… Wenn euch also der Sohn Gottes befreit, dann seid ihr wirklich frei.“ Joh. 8, 34.36 Freiheit wird allein garantiert in der Beziehung zu Christus, das gibt Sicherheit in allen Lebenslagen, das wünschen wir allen.

Angst vor der Freiheit

Eine Definition von Freiheit lautet: Freiheit wird in einem weiten Sinn als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Optionen auszuwählen und entscheiden zu können.“ Søren Kierkegaard beschreibt es als Ungeheuerlichkeit, dass dem Menschen die Wahl und die Freiheit eingeräumt wird. Für manche wird das als großes Vorrecht gesehen, für (leider) viele ist Freiheit ein großes Ungeheuer, vor dem sie Angst haben „Angst vor der Freiheit!“ Erich Fromm beschreibt Fluchtmechanismen vor der Freiheit:
    • Flucht ins Autoritäre
    • Flucht ins Destruktive
    • Flucht ins Konformistische
Diese Angst vor der Freiheit scheint die Ursache von vielen unserer gravierenden politischen und sozialen Probleme zu sein. Leider ist die Angst vor der Freiheit auch in kirchlichen Organisationen deutlich zu spüren. Dabei ist der Kern des christlichen Glaubens eine Theologie der Befreiung, der Befreiung von der persönlichen Schuld/Sünde, um davon befreit ein dankbares, von Schuld befreites Leben zu führen. Freiheit braucht starke Persönlichkeiten, dies gilt es zu fördern und zu unterstützen in Gesellschaft und christlichen Kirchen. Wir wünschen dazu allen Gottes Segen.

Wurzeln und Flügel brauchen alle Kinder

Folgende Beobachtung machte ich in den letzten Tagen mit meiner Enkelin im Freibad: Auf dem Weg dorthin nahm sie gerne meine Hand. Im Planschbecken spielte sie dann ausgiebig allein; mit Gießkanne, Eimer… Wichtig war, dass ich irgendwo in Sichtweite war. Am Schluss, nach dem Zusammenpacken der Decke war sie plötzlich weg; sie ist unbemerkt weggelaufen und kam mir bei der Suche stolz mit 2 Schachfiguren entgegen.

Für mich ist das ein sehr schönes Bild für Vertrauen (Wurzeln) und Freiheit (Flügel), nicht nur bei der Erziehung von Kindern, sondern auch für die Beziehung von „Gottes Kindern“ zu ihrem himmlischen Vater.

Es ist das Vertrauen in die Gegenwart Gottes, unabhängig ob ich sie spüre oder nicht, und es ist die Freiheit, jederzeit Gottes Hand ergreifen oder selbständig agieren zu können, in der Gewissheit, Gott ist immer bei mir. Und falls ich mich irgendwie verrenne, Gott geht mir nach.

Ich wünsche allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

Liebe ist mehr als ein Wort…

Vor einigen Jahren fragte ich bei einem Telefonat mit einem Jugendlichen, wie es denn aktuell mit einer Freundin aussieht, darauf bekam ich die Antwort: „Woisch Alfred, Frauen kosten einem nur Zeit und Geld!“. Ein paar Wochen später erwähnte er einen Mädchennamen, ich fragte zurück, soll ich mir diesen Namen merken, die Antwort war „JA“. So schnell kann es gehen. Für mich ist dies eine schöne Illustration unseres heutigen Spruchs: „Liebe ist nur ein Wort, bis jemand kommt und ihm Bedeutung gibt.“ Vielen ist bekannt, wie mein Schlüsseltext in der Bibel lautet: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen… und deinen Nächsten lieben wie dich selbst“. Das ein oder andere Mal kam die Bemerkung, ist das alles? Auch hier gilt: „Liebe ist nur ein Wort, bis jemand kommt und ihm Bedeutung gibt.“ Es ist ausschließlich die persönliche Begegnung und Beziehung zu Jesus Christus, die diesem Bibelabschnitt die allumfassende Bedeutung geben kann. In dieser persönlichen Beziehung zu wachsen, das wünschen wir allen.

Freund sein

Dieses Zitat über einen Freund ist ein besonders nachdenkenswerter Spruch von Albert Einstein. Es sagt für mich aus, das, was mich im Herzen bewegt, kennt und versteht ein Freund, und er spürt, wenn die Melodie im Herzen leiser wird oder sogar aufhört, dass er diese seinem Freunde vorsingt. Ein wunderbares Bild in Zeiten von Facebookfreunden, Followern und Likesammlern. Es ist auch eins von vielen Bilder für die Beziehung zu Gott schon im Alten Testament: „Und ob ich schon wanderte im finsteren Tal, dein Stecken und Stab trösten mich…“ Ps. 23. Wie noch mehr im Neuen Testament, in dem Gott sich durch seinen Sohn Jesus als Christus zeigt, als feinfühliger Mensch, der ein ausgezeichnetes Gespür für Situationen hat und das, was im Herzen von Menschen vorgeht, erkennt und versteht (siehe Begebenheit mit Zachäus – Lk. 19). Jesu Nachfolger zeichnen sich genau durch diese Eigenschaften aus, sie lieben Gott von ganzem Herzen und lieben ihre Mitmenschen so wie sich selbst lieben. (Matth. 22) Das kommt von Herzen und geht zu Herzen und ist unabhängig von den Umständen. Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken

Brennen für Christus

Seit Ostern geht mir die Aussage der Emmaus-Jünger nicht mehr aus dem Kopf: „Brannte nicht unser Herz in uns, da er mit uns redete auf dem Wege und uns die Schrift öffnete?“ (Luk. 24,32). Mit diesen Gedanken im Hinterkopf habe ich in den letzten Tagen Musiker beobachtet, wie sie hingebungsvoll brennen für ihre Musik.

So Frank Dupree im Klavierkonzert in F-Dur von Gershwin, mit einer Leichtigkeit streichelte er den Flügel. Oder in der Filmmusik zu „True Romance“ von Hans Zimmer, bei der mehrere Musiker mit Hingabe auf ihren Marimbas exakt zusammenspielen. Dass diese Musiker Menschen für ihre Musik begeistern können, wird niemand verwundern.

Warum können immer weniger Menschen etwas mit dem christlichen Glauben anfangen, geschweige denn sind davon be-geist-ert? Liegt es daran, dass der christliche Glaube viel mehr verstandesmäßig betrachtet wird, weil man sich etwas Distanz bewahren will oder gar beziehungsmäßig eher Defizite vorhanden sind?

Die Emmaus-Jünger sind in ihrer Enttäuschung Jesus begegnet und haben erlebt, wie das Wort Gottes für sie lebendig wurde. Das hat damals gezündet und zündet genauso heute noch. Das wünsche ich für mich selbst und auch jedem anderen.