Sprich lieber mit dem Hirten!!!
Das Sprichwort tut vielen engagierten und hingebungsvollen Mitgliedern von Kirchengemeinden unrecht, die sich meist im Stillen für andere Menschen liebevoll einsetzen.
Wer jedoch die Tiefe der Gnade und Barmherzigkeit Gottes erfahren möchte, ist auf den Hirten angewiesen, der von sich sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich.“ (Joh. 14, 6) Die Herde hat die Aufgabe, Licht und Salz zu sein in der Welt, aber die Herde ist nicht „Weg, Wahrheit und Leben“, weil in der Herde ausnahmslos fehlerhafte, sündige Menschen sind.
Hinzu kommt, dass in der Herde notwendigen Organisationsstrukturen Menschen Macht verleihen. Ein Sprichwort sagt, „Gib einem Menschen Macht und du erkennst seinen wahren Charakter“. Auch das gehört zur Herde, dass es manchmal zu schmerzhaften Erkenntnissen bei diesem Thema kommt.
Das unterstreicht umso mehr die Aufforderung „sprich lieber mit dem Hirten“. Die direkte Kommunikation, die direkte Verbindung zu Gott im Alltag ist ein besonderes Privileg. Es lohnt sich, in Zeiten, in der der Kontakt zur Herde eingeschränkt ist, sich darauf neu zu besinnen.