Kirche ist nicht… Kirche ist

Die Funktion der Garage für ein Auto ist es, Schutz zu bieten. Ein Auto braucht jedoch mehr als eine Garage, mindestens regelmäßig eine Tankstelle und hin und wieder eine Werkstatt.

Kirche wurde schon immer als Schutzraum gesehen. Darüber hinaus ist Kirche aber auch Tankstelle, wo ich geistlich und geistig auftanken kann. Auch die Funktion als Werkstatt gehört dazu, sich neu ausrichten, an dem ein oder anderen Thema mit Unterstützung zu arbeiten.

Kirche ist darüber hinaus auch Fitnessstudio -das Einüben in guten Beziehungen leben zu können – Umgang mit Menschen, die anderer Meinung sind als ich, Umgang mit Menschen, die mir nicht sympathisch sind, die mir feindlich gesinnt sind oder sogar massiv Schaden zugefügt haben. Jesus formuliert, was den Kern einer Kirche ausmacht: “Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr Liebe untereinander habt.“ Joh. 13, 35

Zwar träumen nicht wenige davon, dass der Eintrag in der Mitgliederliste der richtigen Kirche das Heil bringt – aber Kirche selbst bringt nicht das Heil, sondern Kirche ist ein ganz besonderer Raum, wo ich Menschen, die Gott kennen, und Gott selbst begegnen kann. Es ist meine ganz persönliche Entscheidung, was ich daraus mache, und allein daran hängt mein Heil. Einen solchen Raum wünschen wir allen!

Nur wer sein Ziel kennt…

Das heutige Foto zeigt einen Ruderer mit zusätzlichen Segeln, der in Seattle gestartet ist, um über ca. 2000 km nach Alaska zu kommen. Diese Person hat sich ein großes Ziel gesetzt.

In vielen Unternehmen ist es heute Standard Ziele vorzugeben. Es ist jedoch zu beobachten, dass viele, die Ziele vorgeben, keine Ahnung mehr haben für den Aufwand, der sich dahinter verbirgt. So entwickeln sich manche Unternehmen immer stärker zu Traumfabriken und geplatzten Seifenblasen am Ende.

Es ist wesentlich, dass das Ziel und der Weg zum Ziel korrespondieren, das gilt auch im ganz persönlichen Bereich. Mit traumhaften Zielen bekommt man Aufmerksamkeit, aber nur erreichbare und erreichte Ziele bringen mich wirklich voran

Für Gläubige stellt sich Frage, was für ein Ziel hat Gott mit den Menschen? Am kompetentesten hat dies Jesus formuliert: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt… Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ (Matth. 22, 37-39).

Das Ziel für uns Menschen ist, in einer guten Beziehung zu Gott, zu meinen Mitmenschen und auch zu mir selbst zu leben. Der Weg dorthin ist nicht immer einfach, aber mit Gottes Hilfe kann jeder seinen Weg finden.

Veränderung ist keine Katastrophe…

Das heutige Foto zeigt das Jahrhundertereignis von letzter Woche, als der Mond anfing den Kernschatten der Erde zu verlassen. Früher wurde dieses Ereignis als Teil einer Katastrophe angesehen, entsprechend verängstigt waren die Menschen in dieser Situation. Heute kennen wir die Erklärung einer totalen Mondfinsternis. Dieses Wissen nimmt uns die Angst.

So wie die Raupe durch die Verpuppung zu einem wunderschönen Schmetterling wird, ist diese Phase keine Katastrophe, sondern ein ganz natürlicher und wichtiger Zwischenschritt.

Im Leben von jedem Menschen gibt es immer wieder größere Veränderungen. Bestehendes und Bekanntes löst sich plötzlich auf oder funktioniert einfach nicht mehr – Neues ist (noch) nicht zu erkennen. Das heißt für viele Panik, Hektik, Angst…

Die Sichtweise, dass dies im Leben und jedem Alter ganz natürliche Phasen sind, kann die Dramatik der Situation deutlich entschärfen und helfen, mit mehr Gelassenheit darauf zu warten, wann das Neue sich zeigt und wie es sich entwickeln wird.

Wer solche Phasen im Glauben an Gott durchlebt, kann zusätzlich erfahren, wie unser liebender Vater einem ganz besonders nahe ist.

Leben mit Leib und Seele

Dieser Musiker sitzt am Hafen, hat weitere Instrumente um sich herumstehen und macht als One-Man-Band ganz tolle Musik. Irgendwie scheint er es zu genießen an diesem Ort zu musizieren. Schön, wenn man das so empfinden kann und zeigen kann.

Die Realität (beruflich und häufig auch privat) sieht bei vielen ganz anders aus. Druck in unterschiedlichster Form, manchmal ein nicht ganz angenehmes Umfeld heißt: Zähne zusammenbeißen, sich auf die Aufgabe konzentrieren. Gefühle am besten verdrängen, sie wären nicht positiv und damit zusätzlich belastend. So funktioniert man, manche ein ganzes Leben lang!

Leben ist etwas anderes. Bei allem, was ich tue, bin ich ganz dabei – mit Leib und Seele, mit Verstand und Gefühl. In der Vorbereitung, bei der Durchführung und beim Reflektieren und Genießen hinterher. Ich spüre mich selbst und achte auf mich. Ich habe auch ein Gespür für die Menschen um mich herum und begegne ihnen mit derselben Achtsamkeit.

Dieses Leben ist, was Gott allen Menschen wünscht: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen, ganzem Gemüt und ganzer Seele… und deinen Nächsten lieben wie dich selbst:“ Matth. 22, 36-40

Lebenswerter Glaube

Die zwei Schlüsselwörter in unserem heutigen Spruch heißen „lebenswerter Glaube“.

Zuerst zwei Abgrenzungen. Gemeint ist damit nicht Religion – der Versuch über menschliche Definitionen und Regeln die Beziehung Mensch – Gott festzuschreiben. Gemeint ist auch nicht Kirche – die zwangsläufige Formulierung von Kriterien zur Mitgliedschaft, der Aufbau von Hierarchien und die natürliche Neigung jeder Organisation, sich selbst immer mehr zum Zentrum zu machen.

Lebenswerter Glaube hat ganz stark mit persönlicher Beziehung zu tun. Jesus sagt von sich: „Ich bin der Weg, ich bin die Wahrheit und ich bin das Leben….“ (Joh. 14,6). Jesus ist das Zentrum, in ihm ist alles zusammengefasst. Diese persönliche Beziehung zu Jesus ist das Lebenswerte und fordert mich als Mensch mit allem, was mich ausmacht – handeln, denken und fühlen.

Das ist einfach für Menschen, die sich mehr oder weniger angenommen haben, schwierig ist dies für Menschen, die damit ein Thema haben. Die vermeintliche Alternative in Regelwerken von Religionen oder im Streben nach Einfluss in der Kirche bringt keinen lebenswerten Glauben.

Einen lebenswerten Glauben wünschen wir allen

Zuhause ist…

Das heutige Foto ist ein Schnappschuss während unseres Urlaubs an einem Verkaufsstand. An Bedeutung hat der Spruch erst anschließend gewonnen, als unser toller Urlaub zu Ende ging und wir uns wieder auf unser Zuhause freuten. Der Spruch mit dem Hund zeigt einem lebhaft auf, wie Freude über ein Nachhause Kommen aussieht.

Dabei kam mir die Geschichte vom „verlorenen Sohn“ in den Sinn oder genauer von dem „liebenden Vater“, der für sein Kind Gnade über das Recht stellte und in überschwänglicher Freude ihm entgegengelaufen ist und ihn vorbehaltslos wieder aufgenommen hat. (Luk. 15, 20)
Was Jesus in dieser Geschichte deutlich macht, ist, dass jeder Mensch ein Zuhause hat und sich Gott über jeden so sehr freut, dass er jedem, der zu ihm unterwegs ist, entgegenrennt und ihn herzlich begrüßt.
Ein Zuhause ist ein sicherer Ankerplatz, dort ist für alles ge-sorgt, was ich zum erfüllten Leben benötige, dort finde ich auch Wärme, Zuwendung und eine feste Zugehörigkeit.

Was für eine Botschaft speziell für uns heute, wo viele heimat-los und entwurzelt sind, wo viele Zukunfts- und Existenzängste quälen. Gott sei Dank für diese Perspektive!

Ein wertvoller Mensch werden

Es ist schon bezeichnend, was ein erfolgreicher Mensch wie Albert Einstein alles an Weisheiten formuliert hat.

„Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.“

„Wenn ein unordentlicher Schreibtisch einen unordentlichen Geist repräsentiert, was sagt dann ein leerer Schreibtisch über den Menschen, der ihn benutzt aus?“

„Es ist schwieriger, eine vorgefasste Meinung zu zertrümmern als ein Atom.“

„Probleme kann man niemals mit derselben Denkweise lösen, durch die sie entstanden sind.“

„Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung.“

Wir wünschen allen Begegnungen mit wertvollen Menschen, um selbst ein wertvoller Mensch zu sein!

Verurteile niemanden, nur weil er anders sündigt als du!

Der heutige Spruch gefällt mir ganz besonders, weil er einfach eine ganz wesentliche Tatsache beschreibt. Alle Menschen sind Sünder oder, wie Paulus es formuliert: “Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer. Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der nach Gott fragt …“ (Rö. 3,10f)

Wer diese Tatsache verstanden und weitestgehend verinnerlicht hat, verspürt wenig Drang andere zu be- und zu verurteilen. Bei mir sieht es in diesem Bereich vielleicht etwas besser aus, aber wenn ich an meine speziellen Bereiche denke…

Diese Selbsterkenntnis ist Voraussetzung, um zum Kern des christlichen Glaubens vordringen zu können – zur unbeschreiblichen Gnade Gottes, die er aus seiner Liebe jedem Menschen schenkt, der innerlich bereit ist, dieses Geschenk anzunehmen.

Im Vaterunser beten wir: „Und vergib uns, wie wir vergeben…“ -wer verurteilt, hat (noch) nicht vergeben. Wer den Ärger runterschluckt, hat auch noch nicht vergeben …

Wer das Augenmerk statt auf Verurteilung auf Vergebung setzt, ist näher an der Quelle des Lebens, spürt stärker Gottes Gnade, spürt stärker Gottes Liebe im Leben.

Das wünschen wir allen!

Wer frägt führt!

Ein früherer Chef sagte zu mir als jungem Teamleiter: „Wer frägt, führt!“. Mit offenen Fragen wird ein Thema ggf. auch eine Richtung vorgegeben, zu dem Antworten gesucht werden. Je offener die Frage, umso vielfältiger und spannender sind die Antworten und die daraus resultierende Diskussion.

Heute sagen mir meine Kinder, wenn etwas nicht funktioniert: „Frag Google, Google weiß alles!“ Die Message ist, probier nicht „stundenlang“, sondern frag doch einfach, irgendjemand hatte sicherlich dasselbe Problem und die Lösung im Internet beschrieben.

Die Fragen, die ich stelle, und die Fragen, die ich nicht stelle, sowie die Fragen, die ich nicht einmal denke, prägen mein Leben und sagen viel über mich selbst aus.

Auch Jesus nutzte Fragen, wenn es um das Wesentliche im  Glauben ging: „Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei? …Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“ (Matth. 16, 13-15)

Jesus hätte die Antwort vorgeben können, aber tut es nicht, er stellt beim ganz entscheidenden Thema zwei Fragen, damit seine Jünger die Antwort selber finden bzw. erarbeiten.

Wir wünschen allen gute und offene Fragen, die einen im Leben und im Glauben voranbringen, und Zeit darauf Antworten zu finden.

 

Ausgefülltes Leben

Dieses Foto entstand während einer Woche am Bodensee. Eine Woche lang segeln, übernachten und leben auf einem Segelboot. Morgens aufwachen, wenn die Vögel beginnen zu zwitschern, aufstehen und, während alle anderen noch schlafen, den Sonnenaufgang bei einer Tasse Kaffee genießen.

Beim Segeln vom Wind abhängig sein, den Kurs bestimmen vom Ziel und vom Wind. Den Wind spüren und die Segelstellung immer wieder überprüfen, ob sie zum Kurs und zum Wind passt. Zeit haben zum Gespräch mit den anderen, die alle auch Zeit haben. Gemeinsam ausgiebig essen, anschließend, alles gemütlich, spülen und aufräumen. Sonnen, schwimmen im See oder einfach mal richtig blöd sein im Wasser oder an Deck. Zeit haben einfach stehen zu bleiben und die Anlieferung einer großen Yacht mit großen Augen zu beobachten.

Ich fühlte mich zurückversetzt an Tage meiner Kindheit in den Sommerferien. Jesus sagt (zwar in einem anderen Zusammenhang): „Ich versichere euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Mt. 18,3

Kinder hatten zu meiner Zeit keinen Terminkalender, aber Tage voller Leben, das wünschen wir allen immer wieder – auch uns selbst!