Liebe ist…

 

Der Kern des christlichen Glaubens ist LIEBE. Jesu zeigt durch sein Leben und Sterben Gottes Liebe zu den Menschen und beschreibt als Reaktion darauf die Liebe des Menschen zu Gott, zu seinen Mitmenschen und zu sich selbst.

Der Spruch von Rousseau darauf übertragenen: Wer auf sein Herz hört, weiß nicht auf was er sich einlässt, noch weiß er, wie es enden wird.

Wer ahnt schon, wie sich aus einem spontanen freundlichen Gruß ein tiefgreifendes persönliches Gespräch entwickeln kann.

Wer weiß, was sich aus einer spontanen Hilfe in einer Notsituation entwickeln kann, wenn er sich entsprechend seiner Möglichkeiten einsetzt?

In Jesu Geschichte vom Weltgericht (Matth. 25) werden Menschen mit dieser Lebenseinstellung als Gottes Kinder bezeichnet. Das Besondere dabei ist, ihnen war es das alles gar nicht bewusst, es war für sie selbstverständlich, weil es von Herzen kam. Anscheinend waren sie auch nicht überfordert, sonst hätten sie sich schon deshalb daran erinnert.

Wir wünschen allen die Kraft und den Mut sich von der Liebe Gottes, der Liebe zu den Menschen und zu sich selbst mehr und mehr im Alltag leiten zu lassen.

Wer andauernd begreift, was er tut…

Es ist keine Geschichte die Jesus in Lukas 7, 36-50 schildert, sondern es hat sich so ereignet. Jesus wurde von einem Pharisäer zum Essen eingeladen. Eine stadtbekannte Frau mit schlechtem Ruf hörte davon, schlich sich dazu. Mit ihren Tränen benetzte sie Jesu Füße, anschließend trocknete sie diese mit ihren Haaren und salbte die Füße mit einem äußerst kostbaren Parfümöl.

Der Pharisäer und Jesu Jünger betrachten dieses Ereignis ganz rational, für sie ist es eine absolut unbegreifliche Handlung, deshalb würden sie so etwas nie und nimmer tun.

„Wer andauernd begreift, was er tut, bleibt unter seinem Niveau“, so eine Aussage von Martin Walser. Wer kreativ ist, probiert manches spontan aus, was für einen selbst nicht immer erklär-/begreifbar ist und entwickelt sich so weiter.

Jesus bringt es in den Zusammenhang mit Liebe. Wer liebt wir hin und wieder etwas tun, was man selbst manchmal nicht oder schwer begreifen kann. Irgendetwas drängt einen von Innen heraus, dem man nachgibt und das man umsetzt.

Dadurch entwickelt sich der Mensch im Mensch SEIN weiter.

Wir wünschen allen Gottes Segen mit diesen Gedanken.

Das Leben erträglich gestalten

Fotografieren ist ein schönes Hobby, man kann dabei besondere Erlebnisse festhalten. Beim Knipsen drückt man einfach ab und das war‘s. Beim Fotografieren sind Überlegungen anzustellen, wie stark soll das Motiv das Foto dominieren bzw. ist die Umgebung um das Motiv mit einzubeziehen. Wie steht es um den Hintergrund? Ist dort etwas Störendes, aus welchem Blickwinkel möchte ich es festhalten… Wenn ich fotografiere und nicht einfach nur knipse, versuche ich, das Foto nicht wie es ist zu machen, sondern wie ich es gerne sehen möchte, d.h. Müll, parkende Autos, Baukräne, die die „Landschaft verschandeln“, sollen nicht auf dem Foto erscheinen. Martin Walser macht eine grundsätzliche Aussage zum Um-gang mit dem, was tagtäglich uns an Nachrichten erreicht. Wie gehe ich damit um, dass ich es ertragen kann, dass ich einerseits mitfühlen kann mit dem Leid, das geschieht, und andererseits auch genügend Abstand habe, um mich zu schützen. Zusätzlich hilft, dass ich mich nicht mit allem, was es in die Nachrichten schafft, beschäftigen muss. Es geht, wie häufig im Leben, auch hier darum, eine gute Balance zu finden. Dazu wünschen wir allen Gottes Segen.

Sei eine Stimme, nicht nur ein Echo

Die USA steckt in einer großen Krise, weil einer seine Meinung als Wahrheit verkauft. Gleichzeitig gibt es viele, die lauthals als Echo das überall hin verbreiten. Unser Spruch formuliert die Aufforderung Sei eine Stimme, d. h. sag deine Meinung, steh dazu und entziehe dich nicht der Diskussion, indem du deine Meinung als Wahrheit deklarierst.“ Wer so seine Meinung äußert, gibt etwas von sich preis und macht sich damit angreifbar. Einfacher ist es als Echo zu fungieren, ich kann mich jederzeit hinter dem Autor der Aussage verstecken. Jesus hat zwei Fragen formuliert, die auch eine grundlegende Aussage zu unserem Thema machen (Mk. 8, 27-30): 1. Wer, sagen die Leute, dass ich sei? 2. Ihr aber, wer, sagt ihr, dass ich sei? Eine Meinung braucht eine Basis (Frage 1), aber entscheidend sind nicht die Meinungen anderer, sondern meine ganz persönliche Meinung (Antwort auf 2. Frage). Gott schenke uns die Kraft und den Mut weniger ein Echo zu sein, sondern mehr eine vernehmbare Stimme in unserer Umgebung.

No Cancel Culture

Immer mehr hört man das Schlagwort „Cancel Culture“. Folgende Definition fand ich dazu im Internet: „Cancel Culture“ bezeichnet den Versuch, ein vermeintliches Fehlverhalten, beleidigende oder diskriminierende Aussagen oder Handlungen – häufig von Prominenten – öffentlich zu ächten. Es wird zu einem generellen Boykott dieser Personen aufgerufen.

Das Thema ist nicht neu, im religiösen Umfeld gibt es solche Ausgrenzungen schon jahrhundertelang, so wurden Personen als Ketzer, Hexen… gebrandmarkt. Heute brandmarken sektiererische Gruppen, die für sich in Anspruch nehmen, exklusiv die Wahrheit zu kennen, Andersdenkende einfach als Abgefallene, was ähnliche Auswirkungen hat.

Dabei ruft Paulus (1. Thess. 5,21) ausdrücklich dazu auf, sich mit aktuellen Themen zu beschäftigen, um zu entdecken, ob etwas Gutes darin genutzt werden kann, das mich in meinem Glaubensleben weiterbringt. Das ist meist etwas Anstrengenderes, aber nichts Gefährliches für jemand, dessen Glauben fest auf Christus gegründet ist, der allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, und wer ein gesundes Urteilsvermögen besitzt.

Wir wünschen allen Gottes Segen bei mit diesen Gedanken.

Freude ist die einfachste Form der Dankbarkeit

Wenn jemand ein Geschenk bekommt und sich sehr darüber freut, ist das die größte Form der Dankbarkeit. Wenn manche meinen, dann zu sagen ‚Jetzt sag mal artig Danke schön‘ ist das zwar artig, aber aus meiner Sicht wurde es bereits besonders ehrlich ausgedrückt. Freude ist ein ganzheitlicher Ausdruck und umfasst Seele, Körper und Geist – bei einem artigen Dankeschön kann dies formal und unabhängig vom Innersten sein. Gott schenkte uns nicht nur das Leben, sondern auch viele Gaben und Fähigkeiten, Gott begleitet uns im Leben und bietet jedem Menschen an, dass die Schuld getilgt ist, damit ist die Vergangenheit bereinigt und der Mensch kann unbelastet in die nahe und ferne Zukunft blicken. Ein Grund zu großer Dankbarkeit – nicht nur artig und formal Danke zu sagen, evtl. mit ein paar guten Taten, sondern mit großer Freude durchs Leben zu gehen, mit Freude von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt. Paulus ruft uns zu: „Freut euch zu jeder Zeit, denn ihr gehört zum Herrn! Ich wiederhole es: Lebt voller Freude!“ Phil. 4,4

Wenn du nichts änderst…

Im Leben gibt es vorhersehbare und unvorhersehbare Änderungen. Manchmal möchten wir auch selbst, dass sich etwas ändert. Wenn sich die Lebensumstände ändern oder wenn ich etwas geändert haben möchte, ist es unumgänglich, dass ich mich auch selbst ändern muss, ein unverändertes Weiter so passt nie in eine veränderte Situation. Die entscheidende Frage ist, was sollte sich ändern und was sollte sich auf keinen Fall ändern, weil es auch in der veränderten Situation gut und hilfreich ist. Es ist wie immer ein Abwägen und Bewerten der Möglichkeiten. Nicht alles ist gut, weil es in der Vergangenheit gut war, und nicht alles Bisherige ist schlecht. Dazu ein frei übertragenes und erweitertes Wort von Paulus: „Wägt alle Dinge ab und haltet dann an dem fest, was wirklich gut ist, und trennt euch von dem, was nicht oder nicht mehr gut ist.“ (1. Thess. 5, 21): Der christliche Glaube fordert zur kritischen Auseinandersetzung mit dem auf, was um uns und in uns passiert. Dazu hat Gott den Menschen die Fähigkeiten gegeben und ist den Menschen in solchen Situationen besonders nahe durch seinen Geist.

Nahrung für die Seele

Hunger ist ein ganz natürliches Bedürfnis und für die allermeisten in unserer Gesellschaft gibt es nicht nur genügend, sondern auch noch gutes und schmackhaftes Essen. Im geistlichen Bereich ist Hunger ebenso ein ganz natürliches Bedürfnis, das der Schöpfer in jeden Menschen gelegt hat. Angebote als Nahrung für die Seele gibt es en masse, darunter sind auch viele nützliche Angebote, wie Spaziergang im Wald, sich in Musik hineinversetzen, ein gutes Buch lesen, Gedankenaustausch, tiefgreifende Gespräche … Den Hunger, den Gott als Schöpfer des Menschen als Gegenüber eingepflanzt hat, ist die Sehnsucht nach Liebe. Liebe annehmen zu können und Liebe geben zu können gegenüber Gott und gegenüber unseren Mitmenschen. Das erfüllt die Seele, stärkt das Bewusstsein zu sich selbst und das Bewusstsein Gottes Kind zu sein und zu leben über das Leben auf dieser Welt hinaus. Geistlicher Hunger ist ein lebensnotwendiges Bedürfnis, durch gute Nahrung für die Seele führt dies zu einer ganz besonderen Lebensqualität. Kein Mensch braucht in diesem Bereich Hunger leiden – was für eine Gnade.

Vernünftig leben, mit allen Sinnen und Verstand

Es ist einzigartig und unbegreiflich, welche Vielfalt und Details und welche Balance Gott geschaffen hat, und wir in der Natur bewundern können – oder aber eben auch nicht können, weil es uns total überfordert. Um etwas von dieser Größe und Genialität begreifen zu können, müssen unsere Sensoren und unser Verstand gut sensibilisiert und ausgeprägt sein. Dass dies möglich ist, liegt nicht am Menschen, sondern ist das Ergebnis der Schöpfung Gottes, der uns zu seinem Gegenüber geschaffen hat. Leider gibt es nicht Wenige, die meinen, mit einer eingeschränkten Weltsicht sich als besonders fromm profilieren zu können, ja manchmal geht es soweit, dass man sich schämt, welch irrsinnige Aktionen solche Frommen unterstützen. Betreutes Wohnen ist ein Segen, betreutes Denken und betreuter Glaube aber ein Fluch. Gott hat uns mit Sinnen, Vernunft und Verstand ausgestattet, dieses großartige und besondere Geschenk ohne Einschränkungen zu nutzen, zeigt die größte Dankbarkeit gegenüber unserem Schöpfer. Wir wünschen allen Gottes Segen für ein vernünftigen Leben mit allen Sinnen und mit Verstand.

Freude ist eine Gabe des Herzens

In einem Witz heißt es: „Im Zug saß mir gegenüber ein missmutiger Mann, erst dachte ich er sei Christ, aber er hatte sich nur den Magen verdorben.“

Christsein wird von manchen als todernste Sache angesehen, dabei betont Paulus: „Freut euch im Herrn. Ich betone es noch einmal: Freut euch!“ Phil. 4,4

Freude als Gabe des Herzens kommt von innen heraus, ist im christlichen Glauben eng verbunden mit „von ganzem Herzen, ganzer Seele und ganzem Gemüt“. Das wird nicht immer rational nachvollziehbar sein: Maria Magdalena hat in ihrer Freude Jesus mit einem sehr kostbaren Öl gesalbt, das fanden einige seiner Jünger überhaupt nicht gut.

Von Herzen heißt mit Leib und Seele, ganz dabei sein, nicht nur etwas verstandesmäßig betrachten. Nicht jedem gelingt das, nicht wenige habe Angst vor den eigenen Gefühlen bzw. Angst durch Gefühle die Kontrolle zu verlieren, aber vielleicht macht das genau den christlichen Glauben aus, nicht immer kontrollierte Freude, kontrollierte Liebe und kontrolliertes Vertrauen zu erleben.

Wir wünschen allen Gottes Segen bei diesen Gedanken.