Ausgefülltes Leben

Dieses Foto entstand während einer Woche am Bodensee. Eine Woche lang segeln, übernachten und leben auf einem Segelboot. Morgens aufwachen, wenn die Vögel beginnen zu zwitschern, aufstehen und, während alle anderen noch schlafen, den Sonnenaufgang bei einer Tasse Kaffee genießen.

Beim Segeln vom Wind abhängig sein, den Kurs bestimmen vom Ziel und vom Wind. Den Wind spüren und die Segelstellung immer wieder überprüfen, ob sie zum Kurs und zum Wind passt. Zeit haben zum Gespräch mit den anderen, die alle auch Zeit haben. Gemeinsam ausgiebig essen, anschließend, alles gemütlich, spülen und aufräumen. Sonnen, schwimmen im See oder einfach mal richtig blöd sein im Wasser oder an Deck. Zeit haben einfach stehen zu bleiben und die Anlieferung einer großen Yacht mit großen Augen zu beobachten.

Ich fühlte mich zurückversetzt an Tage meiner Kindheit in den Sommerferien. Jesus sagt (zwar in einem anderen Zusammenhang): „Ich versichere euch: Wenn ihr nicht umkehrt und wie die Kinder werdet, könnt ihr nicht ins Himmelreich kommen.“ Mt. 18,3

Kinder hatten zu meiner Zeit keinen Terminkalender, aber Tage voller Leben, das wünschen wir allen immer wieder – auch uns selbst!

Entfremdung bei Machtmenschen

Um Ordnungen aufrecht zu halten oder zu schaffen, wird Menschen Macht verliehen, die im Idealfall auch die Gabe der Leitung haben.

Wir beobachten jedoch immer wieder, dass Menschen in einen Machtrausch kommen, dass sie gar nicht genug an Macht bekommen können. Max Horkheimer verwendet in unserem heutigen Spruch den Begriff „Entfremdung“. Entfremdung von Menschen als Folge der Entfremdung von sich selbst.

Es ist eine Tragik, dass oft Menschen, die sich selbst fremd sind, Machtpositionen anstreben. Wenn sie Macht erreicht haben, sehen sie es mehr als Besitz, denn als Leihgabe.

Jesus sagt: „Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.“ (Matth. 20,25f).

Es ist der Kern des christlichen Glaubens sich als Person gefunden zu haben und durch die Gnade Gottes so stark zu sein, um im Dienen Menschen führen zu können– was für ein toller Gedanke!

Geben verändert die Welt

Es ist unglaublich, was sich in den USA unter dem Slogan „America first“ mittlerweile alles abspielt. Gefühlt kommen täglich immer massivere Forderungen, was andere Staaten tun sollen gleichzeitig verbunden mit immer stärkeren Strafandrohungen. Mit diesem Auftreten schafft es der US-Präsident, das weltweite politische System, in dem auch Vertrauen und Zuverlässigkeit wesentliche Faktoren sind, in Schieflage zu bringen.

Die Aussage „ich gebe dir mein Wort“ hat hier keinen Wert. Gnadenlos werden sogar bestehende, mühsam ausgehandelte Verträge aufgekündigt und gebrochen.

Dabei ist unsere Welt heute mehr denn je auf das Geben und Vergeben angewiesen, in der Politik wie im persönlichen Umfeld. Wir erleben große Umbruchzeiten unter dem Stichwort Digitalisierung. Bekommen Menschen eine Chance mit der Veränderung mitzukommen, bekommen sie sogar eine zweite Chance, wenn es beim ersten Mal nicht gleich geklappt hat?

Jesus hat auch einen Slogan für sein Reich: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch! Das ist das Gesetz und die Propheten.“ Matth. 7,12. Das ganz Erfreuliche daran ist, dieser Slogan hat bereits und wird auch weiterhin mit Gottes Hilfe die Welt verändern

Gütig sein können heißt frei sein

Frei sein fällt nicht vom „Himmel“. Frei sein hat immer einen Preis, Bedarf eines Lösegelds! Das gilt für die äußere Freiheit (keine Unterdrückung) wie für die innere Freiheit (kein innerer Zwang).

Frei sein heißt, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten wählen zu können.

ohne Zwang die Nöte anderer sehen zu können und das zu tun, was für mich möglich ist, um die Not etwas zu lindern.

einfach, ohne Grund, Menschen eine Freude zu machen.

nicht zwingend auf mein Recht bestehen zu müssen, egal ob im Verkehr, im Beruf …

Frei sein bedeutet vor allem, befreit zu sein von der Last meiner Schuld und den damit eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten.

Paulus schreibt: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“ Gal. 5, 1. Freiheit ist etwas Lebendiges und muss wie alles Lebendige gelebt werden, sonst geht es mehr oder weniger langsam wieder zurück.

Wir wünschen allen Gottes Segen, um in der Freiheit in Christus  zu leben.

Gott ist gut und will für den Menschen nur Gutes

Am letzten Wochenende wurde ich an eine Predigt erinnert, deren Gesamtaussage so zusammengefasst wird:

„Gott ist gut, Gott ist nur gut

und Gott will für uns Menschen nur Gutes!“

Wenn der Glaube auf so einer Überzeugung basiert, dann ist der heutige Spruch eine konsequente Schlussfolgerung.

  • Sich auf Gott verlassen, ganz besonders in Situationen, in denen ich mir völlig verlassen vorkomme.
  • Sich auf Gott verlassen, wenn Schuld, Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit mich zu erdrücken droht.
  • Sich auf Gott verlassen, wenn ich mich entschieden habe, neue unbekannte Wege und Herausforderungen anzunehmen.

Wenn ich überzeugt bin, dass Gott nur das Beste für mich möchte, darf ich gelassen in ihm sein, wenn ich mich auf ihn verlasse.

Was für ein Angebot und welch eine Perspektive!

Heimat ist dort wo…

Hn letzter Zeit taucht der Begriff Heimat immer häufiger auf. Es gibt jetzt ein Ministerium, das für Heimat zuständig ist. Für immer mehr entwurzelte und vertriebene Menschen zeigt sich die Sehnsucht nach Heimat immer stärker.

Aber was macht Heimat aus? Ist Heimat dort, wo ich geboren wurde? Ist Heimat dort, wo ich aufgewachsen bin?

Johann Friedrich von Herder beschreibt Heimat in einem ganz anderen Zusammenhang. Heimat ist dort, wo ich so sein darf wie ich bin, ohne Erklärung, ohne Rechtfertigung, dort werde ich, so wie ich bin, angenommen. Was für eine schöne Vorstellung.

Ein Choral drückt dies sehr treffend aus „So wie ich bin, ohn‘ alle Zier, komm durch Dein Blut ich, Herr, zu Dir.“ Das ist Heimat, die Gott den Menschen anbietet. Wir dürfen sein wie wir sind in seiner Gegenwart, aber Gottes Gegenwart verändert jeden auf ganz natürliche Weise: „Sag mir mit wem du gehst und ich sage dir wer bist!“

Wir wünschen allen, so eine Heimat zu haben oder zu finden –  ein großes Geschenk.

Das Ziel ist entscheidend

Heute geht es um das Große und Ganze, den Weg – den Lebensweg. Die erste Frage ist, gibt es den einen richtigen Weg? Die Lebenserfahrung zeigt uns klar, den einen richtigen Weg gibt es nicht. Es gibt immer mehrere Wege um ans Ziel zu kommen, manches Mal hat sich der Umweg als der direkteste Weg herausgestellt.

Die zweite Frage ist, ist der Weg, der für mich richtig geworden ist, auch zwingend der richtige Weg für andere? Zur Veranschaulichung: Wenn das Ziel Hamburg ist, dann sehen die Wege eines Münchners ganz anders aus als die Wege eines Flensburgers.

Die Fragestellung „richtiger Weg“ lenkt ab von der entscheidenden Frage, bringt mich dieser Weg dem Ziel näher. Damit steht automatisch die Frage nach dem Ziel im Raum, ist das Ziel klar und eindeutig? Paulus schreibt: „Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel…“ (Phil.3, 13-14)

Für meinen persönlichen Lebensweg ist allein mein persönliches Lebensziel entscheidend, dabei wird für Gläubige auch die persönlich Beziehung zu Gott sichtbar.

Wir wünschen allen Gottes Segen beim Nachdenken über diese Gedanken

Umgang mit Fehler macht erfolgreich

Die Autos auf unserer heutigen Spruchkarte in Kuba sind bis zu 60 Jahre alt. Nicht wenige Teile fehlen oder sind kaputt, trotzdem fahren diese Oldtimer. Die Menschen haben gelernt mit Begrenzungen und Fehlern zu leben und sind nach meiner Erfahrung sehr erfolgreich darin.

Die Erfahrung in unserer Gesellschaft ist, dass wir mit Fehlern immer schwerer umgehen können und deshalb der Drang nach Perfektion massiv zugenommen hat. Diese Entwicklung beobachte ich mit einer gewissen Sorge.

Leider ist auch immer öfters in theologischen Bereichen dieser Trend zu beobachten. Im Fokus steht nicht der Umgang mit Fehlern, sondern es wird häufig krampfhaft versucht, immer perfekter zu werden. Theologische Schlussfolgerung, das Scheitern ist vorprogrammiert.

Der Erfolgsfaktor im christlichen Glauben ist, dass das Thema Fehler (Sünde, Schuld) geklärt ist. Frei nach Luk.7,47 „Wem viel vergeben wurde, der liebt auch viel!“

Wir wünschen allen ein erfolgreiches Leben.

Gedanken machen sich im Leben bemerkbar

Beschreibt ein hochaktuelles Thema „Und sperrt man mich ein im finsteren Kerker, das alles sind rein vergebliche Werke; denn meine Gedanken zerreißen die Schranken und Mauern entzwei: die Gedanken sind frei.“

Gedanken sind prinzipiell frei, aber sind sie geheim?

Gedanken hinterlassen Spuren im Gehirn, je häufiger sie auftreten, färben sie unsere Gedanken und Gefühle, was sich im Leben bemerkbar macht. Im Lied heißt es weiter: „ Man kann ja im Herzen stets lachen und scherzen und denken dabei: die Gedanken sind frei.“ Schwer vorstellbar, dass dieses Lachen im Herzen nur im Verborgenen geschieht. Jeder Einzelne kann (muss aber nicht) entscheiden, welche Gedanken sein Leben prägen und wer seine Gedanken prägen darf.

Jesus sagt in der Bergpredigt: „Ein guter Mensch bringt Gutes hervor aus dem guten Schatz seines Herzens … Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über.“ Lk. 6,45

Wir wünschen allen Gottes Segen, Kraft, Mut und Weisheit diese Freiheit der Gedanken zu leben.

Nicht Ängste sondern Träume leben

Momentan haben Verschwörungstheorien Hochkonjunktur. Das wird genutzt, um gezielt Stimmungen zu erzeugen, Massen zu mobilisieren, Wahlen zu gewinnen, letztendlich um Macht zu bekommen oder weiter auszubauen. Dieses funktioniert dadurch, weil bewusst Ängste geschürt werden, die Menschen im Innersten so fesseln, dass sie sich davon nur schwer befreien können. Es ist ein trostloses Leben.

Das Ziel Gottes ist nicht Angst zu verbreiten, sondern genau das Gegenteil: von Angst zu befreien. „In der Welt habt ihr Angst; aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.“ Joh. 16,33

Jesus hat die Ursache der Angst und alles Böse an Ostern überwunden und wird zu seiner Zeit dies auch vollenden. Das ist eine Perspektive die heute das Leben farbig und froh macht und in der Vollendung alle menschlichen Träume übersteigt.

Leben wir diesen Traum im Vertrauen auf Gott.